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Der Betriebsleiter 1-2/2017

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SPECIAL I GRÜNE PRODUKTION<br />

01 Um Besucher zu informieren und Mitarbeiter zu motivieren, werden die<br />

Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz auf Tafeln im Unternehmen<br />

anschaulich vermittelt<br />

02 Mittels einer Warmgang-Einhausung wird die warme Abluft der<br />

Server gezielt über Kanäle abgeführt – damit wird die für die Server<br />

benötigte Kälteenergie erheblich reduziert<br />

03 Die hocheffizient erzeugte Kälteenergie wird mit Hilfe von<br />

Schubpumpen der Effizienzklasse IE4 im ganzen Unternehmen verteilt<br />

siert werden musste, damit die Racks auch<br />

oben nicht zu warm wurden.<br />

2014 begannen die Planungen für ein<br />

neues Kühlkonzept, das 2015 umgesetzt<br />

wurde. Man entschied sich für das Prinzip<br />

der Warmgang-Einhausung: Dabei wird die<br />

warme Abluft der Server nicht mehr an den<br />

Raum abgegeben, sondern gezielt abgeführt.<br />

Die kalte Luft wird den Server-Racks<br />

über Bodenkanäle zugeführt. Diese Maßnahme<br />

hat gleich zwei Effekte: Zum einen<br />

muss die warme Abluft der Server nicht<br />

mehr abgekühlt werden, und zum anderen<br />

konnte das Temperatur-Niveau der Kaltluft<br />

angehoben werden, da der Effekt der Temperaturschichtung<br />

im Raum minimiert werden<br />

konnte. Beide Effekte bewirken eine<br />

hohe jährliche Stromersparnis im oberen<br />

sechsstelligen kWh-Bereich.<br />

Kältezentrale neu gestaltet<br />

Für die Klimatisierung der Gebäude und<br />

die Kühlung der Produktionsanlagen werden<br />

bei Phoenix Contact jährlich mehrere<br />

tausend MWh Kälte benötigt. – Auch dabei<br />

kommt es auf eine effiziente Bereitstellung<br />

an. Vor dem Umbau der Kältezentrale Ende<br />

2013 waren die Kältemaschinen über das<br />

ganze Gebäude verteilt. Sie bedienten jeweils<br />

nur einen der Verteiler, die untereinander<br />

nicht hydraulisch abgeglichen waren.<br />

Außerdem versorgten insgesamt mehr als<br />

20 Pumpen die einzelnen Gebäude mit Kälte -<br />

energie. Unter diesen Umständen wurde es<br />

zum Glücksspiel, für den jeweiligen Bedarf<br />

die richtigen Parameter einzustellen.<br />

Im Zuge des Umbaus wurden 2014 zwei<br />

Kältemaschinen durch Maschinen mit<br />

hocheffizienten Verdichtern<br />

ersetzt, die nun aus 1 kWh<br />

Strom zirka neun bis zehn<br />

kWh Kälte erzeugen. Zuvor<br />

war die aus 1 kWh Strom erzeugte<br />

Kältemenge etwa<br />

halb so groß. Zusätzlich wurden<br />

alle vier Kältemaschinen<br />

an einen gemeinsamen Verteiler<br />

angeschlossen. Die 20<br />

Einzelpumpen wurden<br />

durch fünf Schubpumpen<br />

der Effizienzklasse IE4 ersetzt, die nun das<br />

gesamte Werk mit Kälte versorgen. Hier<br />

entschied man sich gezielt für Motoren der<br />

Effizienzklasse IE4 – gesetzlich vorgeschrieben<br />

ist hier lediglich die Klasse IE3.<br />

Blockheizkraftwerke zur<br />

Stromeigenversorgung<br />

Ein Energiemanagementsystems<br />

trägt<br />

dazu bei, die Effizienz<br />

eines Unternehmens<br />

systematisch zu erhöhen<br />

Stefan Gottschalk, Energiemanagement-Beauftragter,<br />

Phoenix Contact, Blomberg<br />

Wie bereits erwähnt, wird der Standort<br />

Blomberg seit 1987 mit selbst erzeugtem<br />

Strom versorgt. Die dort betriebenen Blockheizkraftwerke<br />

durften nach einigen Jahren<br />

Betrieb jedoch aus emissionstechnischen<br />

Gründen nur noch als Notstromgeneratoren<br />

betrieben werden. So entschloss sich<br />

Phoenix Contact im Jahr 2008 zur Anschaffung<br />

von zwei neuen Blockheizkraftwerken<br />

in Verbindung mit Absorptionskältemaschinen,<br />

um die erzeugte Wärme in den<br />

Sommermonaten in Kälte umwandeln und<br />

somit die Betriebsdauer der Blockheizkraftwerke<br />

erhöhen zu können.<br />

Die positiven Erfahrungen mit den ersten<br />

beiden Anlagen ermutigten das Facility<br />

Management des Unternehmens 2013 zur<br />

Anschaffung eines dritten Blockheizkraftwerkes,<br />

das die eigenerzeugbare Leistung<br />

auf 2,8 MW erhöhte. Mittels dieser Leistung<br />

erreicht das Unternehmen eine Eigenerzeugungsrate<br />

von fast 50 Prozent am gesamten<br />

Strombedarf. Zwar reduziert das<br />

Unternehmen dadurch nicht den absoluten<br />

Strombedarf, ist aber in der Lage, den<br />

Primärenergiebedarf erheblich zu senken.<br />

Denn die eingesetzte Energie, in diesem<br />

Fall Erdgas, wird optimal – und zwar zu etwa<br />

85 Prozent – genutzt. Darüber hinaus<br />

können im Vergleich zur konventionellen<br />

Erzeugung von Strom noch erhebliche<br />

Mengen an CO 2<br />

eingespart werden. Auf<br />

diese Weise konnte der CO 2<br />

-Ausstoß am<br />

Hauptstandort Blomberg seit 2008 um<br />

43 Prozent reduziert werden.<br />

www.phoenixcontact.de<br />

Im Fokus<br />

Nachhaltigkeit<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 37

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