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Inhaltsverzeichnis - Fraukefeind

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Shawn bereits bei einem Becher Kaffee. Er sah müde und zerschlagen aus. Dunkle Ränder<br />

unter den Augen deuteten auf die Schlaflosigkeit hin.<br />

Kelly setzte sich zu ihm und fragte: „Shawn, gibt es irgendwas, was dir schon vor der Ent-<br />

führung Angst gemacht hat?“<br />

Verlegen verzog der junge Mann das Gesicht. Er wurde rot, starrte in seine Kaffeetasse,<br />

druckste eine Weile herum und gestand: „Naja, ich habe ... ich ... oh man, ich habe eine aus-<br />

gewachsene Arachnophobie. Und ich habe dunkle, enge Räumen nicht so gerne. Aber sonst ...<br />

Nein, weiter wüsste ich nichts.“<br />

„Das ist gut, damit können wir arbeiten.“<br />

Kellys Worte jagten Shawn Schauer über den Rücken. Kelly sah dies wohl und lächelte<br />

beruhigend.<br />

„Wir fangen mit einfachen Übungen an. Und zwar gleich. Ich möchte, dass du laut und<br />

deutlich sagst: Shawn, ich mag dich.“<br />

Prompt wurde der junge Mann feuerrot. Unwillkürlich entwischte ihm ein betroffenes:<br />

„Ach, du Scheiße!“<br />

Kelly lachte. „Nein, nicht: Ach, du Scheiße, sondern: Shawn, ich mag dich!“ Das erste<br />

Mal, seit sie ihn kennen gelernt hatte, konnte Shawn lachen, ein zwar nur kurzes, nichtsdes-<br />

toweniger fast vergnügtes Lachen. Sekundenschnell war dies jedoch wieder vorbei. Ange-<br />

spannt hockte er Kelly gegenüber. Nach einem tiefen Atemzug kam ein leises, verlegenes:<br />

„Shawn, ich mag dich ...“<br />

Kelly schüttelte den Kopf. „Nein, Shawn, so nicht.“ Sie rückte mit ihrem Stuhl vor ihn hin<br />

und griff seine Hände. Laut und deutliche sagte sie: „Shawn, ich mag dich!“<br />

Dem jungen Mann traten unwillkürlich Tränen in die Augen. Kurz schloss er diese, holte<br />

erneut tief Luft und schaffte es endlich, ebenfalls laut zu sagen: „Shawn, ich mag dich!“<br />

Kelly lächelte zufrieden. „Das machst du wieder und wieder. Ich werde darauf achten,<br />

okay? Mindestens hundert Mal am Tag. Shawn, ich mag dich!“<br />

Shawn biss sich auf die Lippe, doch er wiederholte den kleinen Satz noch einmal. Das tat<br />

er drei Tage lang. In den unmöglichsten Situationen. Bis Kelly das Gefühl hatte, er meinte<br />

langsam, was er da sagte. Nebenbei machten sie mit den Berührungsübungen weiter, sowohl<br />

im ungefesselten als im gefesselten Zustand. Sie berührte den Schauspieler so häufig, dass er<br />

schließlich mit einem zaghaften Lächeln meinte:<br />

„Deine Haut an den Fingern wird ganz dünn werden, wenn du so weiter machst.“ Neben-<br />

her machte sie noch eine weitere Übung mit ihm, die sein Vertrauen in sie stärken würde. Sie<br />

erklärte ihm:<br />

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