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Inhaltsverzeichnis - Fraukefeind

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locker und ruhig blieb. Er sah sich nicht hektisch um, sondern ließ sich auf seinen Stuhl sin-<br />

ken und griff nach der Speisekarte, die der Kellner sofort brachte.<br />

„Gutes Angebot.“, meinte er zufrieden. Er studierte die Karte und erklärte: „Ich habe rich-<br />

tigen Hunger. Ich werde mir eine Vorspeise gönnen. Was hältst du von einer kleinen, ge-<br />

mischten Platte?“ Kelly knurrte der Magen ebenfalls vernehmlich und so nickte sie zustim-<br />

mend. „Da sie kein halbes Schwein Chop Sui haben werde ich das Rinderfilet Szechuan neh-<br />

men.“<br />

Die Psychologin lachte. Der Umschwung in Shawns Laune verblüffte sie noch immer,<br />

doch sie war froh darüber. „Du scheinst ja wirklich Hunger zu haben.“<br />

„Und wie.“<br />

Zum Glück kam das Essen zügig und so bestand nicht die Gefahr, dass der junge Mann<br />

verhungernd vom Stuhl fallen würde. Die Vorspeisen waren sehr gut und sie ließen es sich<br />

schmecken. Auch die Hauptgänge waren großartig. Kelly schaffte nicht alles, doch Shawn<br />

hatte diese Probleme nicht.<br />

Beim Essen unterhielten sie sich nur über belanglose Dinge. Über die Bootsfahrt vom<br />

Vormittag, über den Rückflug am kommenden Tag, über das Hotel. Doch als sie gegen 21.30<br />

Uhr zurück auf ihrem Zimmer waren, änderte sich dies schlagartig. Nachdem sie es sich auf<br />

dem Bett gemütlich gemacht hatten, jeder noch ein Glas Rotwein aus der Mini Bar in der<br />

Hand, fing Shawn an zu reden.<br />

„Hör zu, Baby, ich habe nachgedacht. Was da heute passiert ist, hat mir überdeutlich klar<br />

gemacht, dass auf die eine oder andere Art und Weise jeder Tag unser letzter sein kann. Das<br />

Leben ist zu wertvoll, um auch nur einen Tag zu vergeuden. Ich hab schon viel zu viel Zeit<br />

damit verschwendet, jammernd das Geschehene zu beklagen. Vorhin auf dem Balkon wurde<br />

mir klar, dass das nicht ich war. Ich bin kein Jammerlappen. Ich habe immer gekämpft. Und<br />

das werde ich auch jetzt machen. Ich will keine Angst mehr haben, ich will mich nicht im<br />

Nachhinein noch von Carrie besiegen lassen. Und ich will dich! Ich habe mich in den letzten<br />

Wochen gehen lassen. Aus den verschiedensten Gründen. Aus Angst, Selbstmitleid, weil ich<br />

dich nicht verlieren wollte ... Damit ist endgültig Schluss. Ich werde endlich das tun, was ich<br />

schon vor Wochen und Wochen hätte tun sollen. Ich werde den Kampf aufnehmen und als<br />

Sieger hervor gehen. Du sollst endlich den wahren Shawn McLean kennenlernen!“<br />

So überzeugt klang Shawns Stimme, dass es Kelly Tränen in die Augen trieb. Sie musste<br />

kurz durch Atmen, bevor sie in der Lage war, etwas zu erwidern. „Ich freue mich darauf, die-<br />

sen Shawn kennen zu lernen. Aber, Schatz, du weißt, dass ich dich nie als Jammerlappen<br />

empfunden habe.“ Sie griff nach Shawns linker Hand und drückte diese sanft.<br />

„Ja, das weiß ich wohl. Doch ich habe mich selbst so empfunden. Bisher hatte ich einfach<br />

nicht die Kraft, mich daraus zu befreien. Doch nun weiß ich, dass ich es schaffen werde.<br />

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