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Hotel<br />
Sonne<br />
ÖAMTC-Notarzthubschrauber<br />
können und dürfen nachts fliegen<br />
– alle Piloten verfügen über eine<br />
Nachtflugberechtigung. Sie tun<br />
dies aber nicht sehr oft. Wenn’s<br />
ein Einsatz erforderlich macht,<br />
dann fliegen die gelben Engel aber<br />
natürlich, auch wenn sie erst nach<br />
Einbruch der Dunkelheit zurückkommen.<br />
Und genau dafür sind die<br />
„Night Vision Goggles“ da, auch<br />
Restlichtverstärkungsbrille genannt<br />
bzw. als Nachtsichtgerät bekannt.<br />
Dadurch können auch bei völliger<br />
Dunkelheit Hindernisse wie Stromleitungen,<br />
Maste oder Windräder<br />
erkannt werden, aufziehender Nebel<br />
oder Schlechtwetterfronten können<br />
frühzeitig bemerkt und umflogen<br />
werden.<br />
100.000 EURO PRO STÜTZ-<br />
PUNKT. Der ÖAMTC investiert<br />
rund 100.000 Euro in die Aufrüstung<br />
der einzelnen Stützpunkte,<br />
wie ÖAMTC-Fluglehrer Michael<br />
Umschaden weiß: Es werden<br />
zwei „Night Vision Goggles“ zu je<br />
10.000 $ angeschafft (für Pilot und<br />
Kegelbahnen<br />
ab 2 Stunden – € 5.–/Stunde<br />
Sicherheit in Schwarz-Weiß<br />
Nachtsichtgeräte für den „Christophorus 5“<br />
(dgh) „Christophorus 5“-Piloten und ihre Kollegen sowie Patienten<br />
kommen nun bei Dunkelheit sicherer „nach Hause“ – der<br />
Stützpunkt im Finais in Zams wurde mit „Night Vision Goggles“<br />
ausgestattet.<br />
Flugretter), zudem ein Monokel<br />
mit gleicher Funktion für den Arzt<br />
(4.000 $); der finanziell größte<br />
Brocken ist der Cockpit-Umbau,<br />
der sich mit 70.000 Euro zu Buche<br />
schlägt. Das ganze muss natürlich<br />
auch theoretisch vorbereitet und<br />
in der Praxis erprobt werden. Acht<br />
Stunden Theorie haben die vier<br />
C5-Piloten und rund ein Dutzend<br />
Flugretter am 23. Jänner absolviert,<br />
die Tage darauf wurden die<br />
auf dem Helm zu montierenden<br />
Brillen im Flug erprobt (4 mal 1<br />
Stunde für Piloten, 2 mal 1 Stunde<br />
für Flugretter – der ÖAMTC ersuchte<br />
im Vorfeld um Verständnis<br />
für die notwendige nächtliche Geräuschentwicklung).<br />
Es gibt eigene<br />
Übungsprogramme, um sich auf<br />
das begrenzte Sichtfeld (40 Grad),<br />
die Schwarz-weiß-Bilder und das<br />
fehlende dreidimensionale Sehen<br />
einstellen zu können. Und dann<br />
geht’s einfacher und sicherer: Piloten<br />
können dann auch in der<br />
Nachr die direktere Route wählen,<br />
wo sie bisher Autobahnen oder anderen<br />
Straßen folgen mussten.<br />
„SUPER SACHE“. „Wir machen<br />
genau das gleiche wie vorher, nur<br />
sicherer“, erklärt Pilot Hubert Backsteiner.<br />
Auch für C5-Stützpunktleiter<br />
Pilot Christoph Kathrein sind<br />
die „Goggles“ eine „super Sache, auf<br />
jeden Fall“ tragen sie zur Sicherheit<br />
bei. Für Michael Umschaden ist<br />
die Ausrüstung der Christophorus-<br />
Stützpunkte mit „Night Vision<br />
Goggles“ Phase 1, Phase 2 bestehe<br />
in einer möglichen Ausweitung der<br />
Aboessen<br />
€ 7.–<br />
6500 Landeck • Tel. 05442/62519<br />
Die „Night Vision Goggles“ werden auf dem Helm montiert. <br />
RS-Fotos: Haueis<br />
Dienstzeit. Dafür sei aber der Auftraggeber,<br />
also die jeweilige Landespolitik,<br />
zuständig. Bisher mache<br />
in Österreich nur der C2 in Krems<br />
täglich 24 Stunden Dienst. Im Büro<br />
von Gesundheitslandesrat Bernhard<br />
Tilg ist zu erfahren, dass es in Tirol<br />
zwar diesbezügliche Überlegungen<br />
gibt. Es sei aber nicht so einfach:<br />
Bedarf, Machbarkeit, Finanzierung,<br />
Einsatzsspektrum in der Nacht etc.<br />
seien erst abzuklären.<br />
Pilot Hubert Backsteiner und C5-Stützpunktleiter Pilot Christoph Kathrein (r.)<br />
ÖAMTC-Fluglehrer Michael Umschaden:<br />
Übungsprogramme, da 40-Grad-<br />
Sichtfeld, Bild in Schwarz-Weiß u. ä.<br />
Rund 100.000 Euro kostet die Ausstattung<br />
eines Christophorus-Hubschraubers<br />
mit den Restlichtverstärkerbrillen.<br />
RUNDSCHAU Seite 22 8./9. Februar 2017