Lern- und Bildungsprozesse im Europäischen Freiwilligendienst
Lern- und Bildungsprozesse im Europäischen Freiwilligendienst
Lern- und Bildungsprozesse im Europäischen Freiwilligendienst
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4 Träger <strong>und</strong> Einsatzstellen<br />
20<br />
Zumeist <strong>im</strong> Anschluss an die gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Entscheidung über eine Teilnahme werden weitere<br />
Vorbereitungsschritte angeboten, die teilweise<br />
Voraussetzung zur Ausreise sind:<br />
− Einige Träger führen mehrere persönliche<br />
Gespräche mit den Jugendlichen, in denen<br />
sie sie konkret auf den Aufenthalt <strong>im</strong> Ausland<br />
vorbereiten <strong>und</strong> eventuell auftretende<br />
Schwierigkeiten ansprechen.<br />
− Mehrere Träger motivieren die Freiwilligen<br />
– <strong>im</strong> Zeitraum zwischen der Auswahl der<br />
Einsatzstelle <strong>und</strong> Einsatzbeginn – zu einem<br />
Besuch des Einsatzprojektes. Zum Teil werden<br />
dafür von den Trägern auch die Kosten<br />
übernommen. Einige Träger ermuntern die<br />
ausgewählten Freiwilligen darüber hinaus,<br />
in der Vorbereitungsphase auf privater Ebene<br />
Kontakt mit ehemaligen Freiwilligen aufzunehmen.<br />
− Die Frage der sprachlichen Vorbereitung<br />
wird in der Regel einzelfallbezogen gelöst.<br />
Es überwiegen Lösungen <strong>im</strong> Einsatzland.<br />
Aus der Trägerbefragung wird deutlich, dass die<br />
Vorbereitung der Freiwilligen sich von Träger<br />
zu Träger erheblich unterscheidet. Die Dauer<br />
der Vorbereitungsphase 26 schwankt zwischen<br />
zwei <strong>und</strong> sechs Monaten.<br />
4.6 Begleitende Seminare <strong>und</strong> Rückkehrerseminar<br />
Aus der TeilnehmerInnenbefragung geht hervor,<br />
dass 70,2 Prozent der Freiwilligen durch ein<br />
Einführungstraining <strong>im</strong> Gastland mit den dortigen<br />
Gepflogenheiten vertraut gemacht wurden,<br />
76,1 Prozent besuchten ein Zwischentreffen,<br />
<strong>und</strong> 62,7 Prozent nahmen an einem begleiteten<br />
Rückkehrerseminar <strong>im</strong> Anschluss an die Maßnahme<br />
teil. Während ihres Freiwilligeneinsatzes<br />
besuchten 44,3 Prozent der TeilnehmerInnen einen<br />
Sprachkurs <strong>im</strong> Gastland.<br />
Die Seminare differieren nach Umfang <strong>und</strong> Inhalt<br />
erheblich voneinander. Offenbar sind die<br />
Seminarformen für die Freiwilligen auch nicht<br />
<strong>im</strong>mer klar von der Arbeit in den Einsatzstellen<br />
zu unterscheiden. 27<br />
26 Eine Vorbereitungsphase gibt es strenggenommen nicht. Gemeint<br />
ist die Zeitdauer zwischen dem Beginn der vorbereitenden<br />
Maßnahmen <strong>und</strong> der Entsendung.<br />
27 In einigen der zurückgesandten Fragebogen wurde das Wort<br />
„Einführungsseminar” oder „Vorbereitungsseminar” unterstrichen<br />
oder mit Fragezeichen versehen, sodass davon ausgegangen werden<br />
muss, dass diese Freiwilligen mit dem Begriff nichts anzufangen<br />
wußten oder ein anderes Wort dafür einsetzten. Die Anzahl der<br />
Seminartage ist mitunter mit bis zu 60 oder 90 angegeben, was vermuten<br />
lässt, dass Seminare oder Lehrgänge, die von der Einsatzstelle<br />
aus besucht wurden, zu den Seminaren des EFD-Programms<br />
dazugezählt wurden.<br />
An den Einführungsseminaren beziehungsweise<br />
am Einführungstraining <strong>im</strong> Gastland haben<br />
70 Prozent der TeilnehmerInnen teilgenommen.<br />
In 20,9 Prozent der Fälle dauerten sie zwei<br />
Wochen. 18,6 Prozent der Freiwilligen wurden<br />
innerhalb von drei Tagen in ihr Gastland eingeführt<br />
<strong>und</strong> 15,7 Prozent innerhalb von fünf Tagen.<br />
Bei 6,4 Prozent der Befragten dauerte das<br />
Einführungsseminar zwei Tage <strong>und</strong> nur bei 5,2<br />
Prozent ganze drei Wochen.<br />
An einem Zwischentreffen haben 76,1 Prozent<br />
der Befragten teilgenommen. Sie dauerten meistens<br />
zwischen zwei <strong>und</strong> sieben Tagen (71,1%<br />
der Befragten). Seltener wurden sie über einen<br />
Zeitraum von zehn Tagen (4,6%) oder gar drei<br />
Wochen (4,1%) durchgeführt.<br />
An Rückkehrerseminaren nahmen 62,7 Prozent<br />
der Befragten teil. Für die Hälfte von ihnen dauerten<br />
diese drei Tage. Nur in Einzelfällen dauerten<br />
sie länger als sieben Tage.<br />
Diejenigen TeilnehmerInnen, die während ihres<br />
Dienstes außerhalb des verbindlichen Seminarrahmens<br />
zusätzlich an einem Sprachkurs <strong>im</strong><br />
Gastland teilgenommen haben (44,3%), besuchten<br />
in der Mehrzahl diesen Kurs zwischen<br />
einem <strong>und</strong> drei Monaten (61,3%). 21,7% der<br />
Freiwilligen nutzten die sprachliche Vertiefung<br />
zwischen drei <strong>und</strong> sechs Monaten <strong>und</strong> 9,4 Prozent<br />
sogar zwischen sechs <strong>und</strong> neun Monaten.<br />
39,6 Prozent der Freiwilligen nahmen über das<br />
übliche Seminarprogramm des EFD hinaus weitere<br />
Bildungsmöglichkeiten während ihres Aufenthaltes<br />
<strong>im</strong> Gastland in Anspruch. Mehr als die<br />
Hälfte von ihnen besuchte Seminare, die <strong>im</strong><br />
Rahmen der Einsatzstelle angeboten wurden<br />
<strong>und</strong> einen Bezug zur Tätigkeit der Freiwilligen<br />
hatten beziehungsweise eine Qualifizierung <strong>im</strong><br />
Rahmen ihrer Tätigkeit boten (z.B. Jugendgruppenleiterschein).<br />
Etwa ein Drittel nahm an<br />
einem Erste-Hilfe-Kurs teil, <strong>und</strong> ein Viertel<br />
machte einen privaten Sprachkurs. Einige der<br />
Freiwilligen nutzten von den genannten Bildungsmöglichkeiten<br />
mehrere gleichzeitig.