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Lern- und Bildungsprozesse im Europäischen Freiwilligendienst

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9 Vergleich des EFD mit anderen <strong>Freiwilligendienst</strong>en<br />

80<br />

9.2.1.2 Alter<br />

Alle hier verglichenen Studien weisen einen<br />

Altersdurchschnitt der Freiwilligen zwischen<br />

19 <strong>und</strong> 20 Jahren auf. Im FSJ <strong>und</strong> FÖJ ist der<br />

Altersdurchschnitt etwas niedriger als bei den<br />

Freiwilligen <strong>im</strong> europäischen Ausland. Dies<br />

hängt mit den gesetzlichen Regelungen zusammen.<br />

FSJ <strong>und</strong> FÖJ können regulär frühestens<br />

mit 17 Jahren, in Ausnahmefällen bereits mit 16<br />

Jahren geleistet werden. Die Altersgrenze beträgt<br />

in beiden Diensten 27 Jahre. Bei den Freiwilligen<br />

<strong>im</strong> EFD liegt die Mindestaltersgrenze<br />

mit 18 Jahren höher, die Höchstaltersgrenze<br />

liegt bei 25 Jahren. Der Andere Dienst nach<br />

§ 14b ZDG hat keine Mindestaltersgrenze, aber<br />

eine Höchstaltersgrenze von 25 Jahren. Bei den<br />

Allgemeinen Sozialen Diensten in Europa gibt<br />

es keine gesetzlichen Altersgrenzen.<br />

Alle Auslandsdienste haben in der Praxis kaum<br />

TeilnehmerInnen, die jünger als 18 Jahre sind.<br />

Im FSJ hingegen sind ca. 20 Prozent der TeilnehmerInnen<br />

jünger als 18 Jahre. Im FÖJ sind<br />

es ca. 7 Prozent.<br />

Abb. 27: TeilnehmerInnen verschiedener <strong>Freiwilligendienst</strong>e nach Schulabschluss<br />

Prozent nach Schulabschluß<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

80,6<br />

FÖJ<br />

17,1<br />

92,5<br />

EFD<br />

Mittlere Reife Abitur<br />

Abb. 28: TeilnehmerInnen verschiedener <strong>Freiwilligendienst</strong>e nach Religionszugehörigkeit<br />

Prozent nach Rligionszugehörigkeit<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

54,3<br />

26,9<br />

SDE<br />

15,4<br />

evangelisch<br />

48,3<br />

29,6<br />

EFD<br />

katholisch<br />

7,0<br />

20,6<br />

46,4<br />

SDE<br />

26,9<br />

FSJ<br />

98,1<br />

1,4<br />

23,0<br />

konfessionslos<br />

9.2.1.3 Schulabschluss<br />

Sowohl be<strong>im</strong> EFD als auch be<strong>im</strong> SDE <strong>und</strong> FÖJ<br />

haben die TeilnehmerInnen weit überwiegend<br />

Abitur (EFD: 92,5%, SDE: 98,1%, FÖJ:<br />

80,6%) <strong>und</strong> nur einige wenige die mittlere<br />

Reife (EFD: 7%, SDE: 1,4%, FÖJ: 17,1%).<br />

Hauptschulabsolventen nehmen nur sehr vereinzelt<br />

am Programm teil. Anders sieht es be<strong>im</strong><br />

FSJ aus. Obwohl auch hier die Mehrzahl der<br />

TeilnehmerInnen Abitur hat (61,5%), absolvieren<br />

diesen Dienst auch etwa ein Drittel Freiwillige<br />

mit mittlerer Reife (32,1%) <strong>und</strong> 6% mit<br />

Hauptschulabschluss.<br />

9.2.1.4 Religionszugehörigkeit<br />

Bei der Religionszugehörigkeit der TeilnehmerInnen<br />

zeigt sich ein sehr einheitliches Bild. Etwa<br />

die Hälfte der Freiwilligen ist evangelisch<br />

(SDE: 54,3%, EFD: 48,3%, FSJ: 46,4%), knapp<br />

ein Drittel ist katholisch (EFD: 29,6%, SDE<br />

<strong>und</strong> FSJ: je 26,9%), <strong>und</strong> einige sind konfessionslos<br />

(FSJ: 23%, EFD: 20,6%, SDE:<br />

15,4% 91 ). Evangelische <strong>und</strong> katholische Konfession<br />

sind <strong>im</strong> B<strong>und</strong>esgebiet in der Gesamtbevölkerung<br />

mit jeweils etwa 35 Prozent gleich stark<br />

vertreten. Evangelische TeilnehmerInnen sind<br />

demnach in allen <strong>Freiwilligendienst</strong>en überproportional<br />

<strong>und</strong> katholische Freiwillige unterproportional<br />

vertreten.<br />

9.2.1.5 Soziale Schichtzugehörigkeit<br />

Bei einem Vergleich der Berufe der Eltern der<br />

Freiwilligen in den verschiedenen Diensten 92 als<br />

sicherlich sehr grobem Indikator für die soziale<br />

Schichtzugehörigkeit ist festzustellen, dass in<br />

allen Arten von Diensten Arbeiterkinder <strong>im</strong><br />

Vergleich mit b<strong>und</strong>esstatistischen Daten stark<br />

unterrepräsentiert sind. Bei der Betrachtung der<br />

Kategorie „Angestellte” zeigt sich ein differenziertes<br />

Bild: Die Väter der EFDlerInnen sind <strong>im</strong><br />

Vergleich zur B<strong>und</strong>esstatistik überdurchschnittlich,<br />

die Mütter stark unterdurchschnittlich<br />

vertreten. Bei den Beamten sind die Kinder<br />

von Vätern <strong>und</strong> Müttern mit Ausnahme be<strong>im</strong><br />

FSJ-Inland stark überrepräsentiert. In der Kategorie<br />

der selbstständig Berufstätigen entspricht<br />

<strong>im</strong> FSJ-Inland <strong>und</strong> <strong>im</strong> SDE der Anteil der<br />

selbstständigen Eltern in etwa dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt.<br />

Einzig <strong>im</strong> EFD ist der Anteil der selbstständigen<br />

Eltern deutlich höher: bei den Müttern mehr als<br />

drei Mal so hoch, bei den Vätern fast doppelt so<br />

hoch.<br />

91 In der Studie zum FÖJ wurde dieser Parameter nicht ausgewertet.<br />

92 Für das FÖJ liegen keine entsprechenden Daten vor.

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