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O+P Fluidtechnik 4/2017

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VERBINDUNGSELEMENTE<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG PEER REVIEWED<br />

DIE SCHALLGESCHWINDIGKEIT VON<br />

FLUIDEN IN NACHGIEBIGEN LEITUNGEN<br />

– TEIL I: LEITUNGEN MIT LINEAR-ELASTISCHEM MATERIALVERHALTEN<br />

Enrico Pasquini, Hubertus Murrenhoff und Heiko Baum<br />

Schallwellen breiten sich in Fluiden langsamer aus, wenn diese in nachgiebigen<br />

Leitungen geführt werden. Das Ausmaß, in dem die Schallgeschwindigkeit des reinen<br />

Fluids reduziert wird, hängt neben dem Fluid, dem Werkstoff und der Geometrie der<br />

Leitung auch von den mechanischen Lagerungsbedingungen der Leitung ab.<br />

Am Beispiel des kreiszylindrischen Rohrs mit linear-elastischem Materialverhalten werden<br />

die benötigten Zusammenhänge für typische Lagerungsbedingungen hergeleitet. Neben<br />

der exakten Lösung wird zusätzlich die in der Literatur häufig anzutreffende Näherung für<br />

dünnwandige Rohre angegeben und diskutiert. Die durch die Näherung erreichte<br />

Vereinfachung der Gleichungen steht selbst bei im Sinne der DIN 2413 als „dünnwandig“<br />

anzusprechenden Rohren in einem ungünstigen Verhältnis zu den auftretenden Fehlern,<br />

weswegen die Verwendung dieser Näherung nicht empfohlen wird.<br />

Die Lagerungsbedingungen der Leitung üben bei inkompressiblen Wandwerkstoffen<br />

(μ ≈ 0,5) keinen Einfluss auf die effektive Schallgeschwindigkeit aus. Mit abnehmender<br />

Querkontraktionszahl steigt der Einfluss der Lagerungsbedingungen auf die<br />

Schallgeschwindigkeit; bei Werkstoffen mit μ = 0,3 (z. B. Stahl) unterscheiden sich die<br />

Schallgeschwindigkeiten zwischen den einzelnen Lagerungsbedingungen im<br />

ungünstigsten Fall um etwa 6 %. Bei fluidtechnisch relevanten Kombinationen von<br />

Fluid, Wandwerkstoff und relativer Wandstärke fallen die Unterschiede deutlich<br />

geringer aus und sind für überschlägige Rechnungen vernachlässigbar.<br />

66 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>

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