17.05.2017 Aufrufe

Globale Risiken managen - UmweltDialog Nr 7 (Mai 2017)

Ob Trump oder Brexit, Terroranschläge oder Klimawandel: Die Welt ist seit geraumer Zeit im permanenten Krisenmodus. Wirtschaftliches Handeln wirkt wie Segeln im Sturm. Das rückt den Aspekt des Risikomanagemnets in deb Blickpunkt. Die aktuelle Ausgabe des UmweltDialog-Magazins „Globale Risiken managen“ widmet sich daher diesem Thema. Themen dieser Ausgabe: Was haben globale Risiken mit CSR zu tun? / Standortrisiko Trump? / Albtraum Rückruf / Transparente Lieferketten / Kein Platz für Kinderarbeit u.v.m.

Ob Trump oder Brexit, Terroranschläge oder Klimawandel: Die Welt ist seit geraumer Zeit im permanenten Krisenmodus. Wirtschaftliches Handeln wirkt wie Segeln im Sturm. Das rückt den Aspekt des Risikomanagemnets in deb Blickpunkt. Die aktuelle Ausgabe des UmweltDialog-Magazins „Globale Risiken managen“ widmet sich daher diesem Thema. Themen dieser Ausgabe:
Was haben globale Risiken mit CSR zu tun? / Standortrisiko Trump? / Albtraum Rückruf / Transparente Lieferketten / Kein Platz für Kinderarbeit u.v.m.

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Rohstoffrisiken<br />

Glimmer-Lieferkette:<br />

Foto: Vivek Sharma / Xtreme Pictures<br />

Kein Platz für<br />

Kinderarbeit<br />

Ob Lippenstift, Lidschatten oder Autolack:<br />

Für den schönen Schimmer sorgt oft das<br />

Mineral Glimmer. Der begehrte Rohstoff<br />

wird unter anderem im Norden Indiens, in<br />

den Bundesstaaten Jharkhand und Bihar<br />

abgebaut. Die Region ist geprägt von<br />

politischer Instabilität und Armut; Kinderarbeit<br />

ist weit verbreitet. Auch Merck<br />

nutzt Glimmer als Hauptrohstoff für seine<br />

Effektpigmente. Das Wissenschafts- und<br />

Technologieunternehmen lehnt Kinderarbeit<br />

in seiner Lieferkette strikt ab und<br />

setzt sich für sichere Arbeitsbedingungen<br />

der Minenarbeiter ein. Außerdem unterstützt<br />

Merck Bildungs- und Gesundheitsprojekte,<br />

die das Leben der Familien<br />

in den Abbaugebieten verbessern.<br />

Glimmer ist nach seiner Fähigkeit benannt,<br />

Licht zu brechen und zu reflektieren. Der Rohstoff<br />

kommt an vielen Orten vor. Merck bezieht<br />

ihn vor allem aus Indien, aber auch aus den Vereinigten<br />

Staaten und Brasilien. Das Unternehmen<br />

benötigt den natürlichen Glimmer – neben<br />

synthetischen Substraten - für die Herstellung<br />

seiner hochwertigen Effektpigmente. Sie kommen<br />

unter anderem in Lacken im Automobilund<br />

Industriesektor und in der Kosmetik- und<br />

Lebensmittelindustrie zum Einsatz.<br />

Merck bekämpft seit 2008 Kinderarbeit im indischen<br />

Glimmerabbau. Anlass war eine unternehmensinterne<br />

Untersuchung. Sie hatte ergeben,<br />

dass die Bewohner der Region Jharkhand<br />

Glimmer in stillgelegten Minen oder vom Boden<br />

sammeln - vereinzelt auch gemeinsam mit ihren<br />

Kindern. Ein klarer Verstoß gegen die Unternehmenswerte<br />

und die Prinzipien der Menschenrechtscharta<br />

von Merck: „Die Einhaltung<br />

grundlegender Arbeitsstandards bei unseren<br />

Lieferanten hat für uns höchste Priorität. Wir<br />

haben daher sofort, nachdem wir von den Vorfällen<br />

erfahren haben, Maßnahmen ergriffen,<br />

um Kinderarbeit vollständig zu unterbinden“,<br />

erklärt Michael Heckmeier, Leiter der Geschäftseinheit<br />

Pigments & Functional Materials<br />

bei Merck. Das Unternehmen hat seine Lieferkette<br />

komplett umgestellt und setzt sich dafür<br />

ein, die Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter<br />

in Indien zu verbessern. „Wir unterhalten inzwischen<br />

direkte Geschäftsbeziehungen mit<br />

Glimmer-Minen und den Glimmer-verarbeitenden<br />

Betrieben und haben in diesem im Gegensatz<br />

zur Sammlung formalen Arbeitsumfeld<br />

mehr Einfluss“, sagt Heckmeier. Darüber hinaus<br />

hat Merck Kontrollmechanismen eingeführt<br />

und so einen umfassenden Überblick über die<br />

gesamte Lieferkette.<br />

Sozioökonomischer Hintergrund<br />

Null Toleranz gegenüber Kinderarbeit<br />

Merck hat sich bewusst dazu entschieden, seine<br />

Geschäftsbeziehungen im nördlichen Indien<br />

aufrechtzuerhalten. Das Unternehmen übernimmt<br />

Verantwortung für die Region: Arbeitsplätze<br />

sollen erhalten bleiben.<br />

Wie wichtig dieser Ansatz ist, zeigen die sozialen<br />

Umstände in Jharkhand und Bihar. Sie bil-<br />

34 Ausgabe 7 | <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong> | Umweltdialog.de

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