Unser tägliches Brot - Kirchenbezirk Geislingen
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P O R T R A I T Landwirt<br />
Simon Wittlinger<br />
ANITA GRÖH · DANIELA HARTMANN<br />
Simon Wittlinger jagt nach dem erfüllten Leben. Er ist<br />
Landwirt, er ist Christ und in seinem aktuellen Leben<br />
Missionar in Liberia.<br />
1973 geboren wuchs Simon Wittlinger auf der schwäbischen<br />
Alb, auf dem Lindenhof bei <strong>Geislingen</strong>-Weiler, auf.<br />
Die Schule besuchte er in Rechberghausen, in Eybach und<br />
in <strong>Geislingen</strong>, wo er 1993 im Helfenstein-Gymnasium die<br />
Abitursprüfung absolvierte. Sein Studium zum Agrarbiologen<br />
mit Diplom in Pflanzenphysiologie machte er an der<br />
Universität in Hohenheim. Nach der Vorbereitung zum<br />
Missionarsdienst ist er seit Januar 2007 als Missionar in<br />
Liberia in West Afrika unterwegs. Simon Wittlinger ist<br />
einer, der es nicht liebt, Gegebenes einfach hinzunehmen.<br />
Er ist am ständigen, geistigen Wachstum interessiert.<br />
Suche nach der Wahrheit<br />
Mit 19 Jahren ist er von Jesus gefunden worden, erzählt<br />
Simon Wittlinger. Dies sei auch mit ein Grund, warum er<br />
nach Liberia gegangen ist. „Ich wollte wissen, ob der<br />
Glaube an Jesus Christus wirklich trägt. Tiefe Kerben in<br />
meinem Leben haben mich resignieren lassen. So habe ich<br />
mich in die Flucht geschlagen; aber nach vorne. Ich wollte<br />
nicht resignieren und nur noch funktionieren. So ist es<br />
manchmal gut, sich exorbitant aus dem System heraus<br />
zu nehmen und das Problem aus der Ferne zu bearbeiten.“<br />
Die Gnade und Behütung Gottes könne er am<br />
besten in Extremsituationen erkennen, meint Simon Wittlinger.<br />
„Ich wollte meinem Herrn Jesus mehr dienen.“<br />
Zur Frage, warum er in Deutschland alles aufgegeben<br />
habe, um nach Liberia zu gehen, antwortet er: „Ich habe<br />
Christ<br />
Missionar<br />
zu Hause nicht alles aufgegeben, sondern es ruht<br />
nur.“ Er habe sich als starrköpfig und feige empfunden<br />
und dies wollte er ändern. So durfte er in Liberia lernen,<br />
damit umzugehen und zu lernen, dass Jesus Sieger ist.<br />
Mit Jesus im Herzen könne auch ein feiger Simon einer<br />
Kobraschlange mit der Machete den Kopf abschlagen.<br />
Und mit Ihm im Herzen könne er sogar für ihn widerspenstige<br />
Situationen wie Korruption ertragen. Die Liebe<br />
Christi allen und in jeder Situation zu bezeugen, das<br />
sei sein Ziel. Seine Heimat sei die Alb, denn sie und vor<br />
allem die Menschen dort lägen ihm am Herzen.<br />
Noch bis zum Januar 2010 dauert sein Projekt in Liberia.<br />
In Kooperation mit einer lokalen, evangelikalen, kirchlichen<br />
Organisation namens ECUL (Evangelical Church<br />
Union of Liberia) lautet sein Auftrag, in acht Distrikten<br />
von Liberia die Pfarrer von ECUL in der Landwirtschaft<br />
zu lehren. Aber da diese zu wenige sind, unterrichtet er<br />
immer interessierte Bauern mit. Eine gute Chance auch,<br />
ihnen von Jesus zu erzählen, sagt Simon Wittlinger.<br />
Als Ausrüstung steht ihm ein Toyota Landcruiser Geländewagen<br />
und ein Geländemotorrad zur Verfügung.<br />
Seinen Standort hat Simon Wittlinger in der Hauptstadt<br />
Monrovia. Monrovia wird noch oft von bewaffneten<br />
Überfällen heimgesucht, speziell nachts. Das Land Liberia<br />
ist größtenteils sicher.<br />
Der Alltag<br />
Meistens ist Simon Wittlinger im Landcruiser unterwegs.<br />
Er nutzt ihn auch als Haus, was sich gut eingespielt habe.<br />
Egal, ob der Landcruiser im Norden oder Osten Liberias<br />
steht, stets sei er zu Hause. Er genießt das liberianische<br />
Essen mit den Leuten vor Ort und nimmt auch manche<br />
Unannehmlichkeiten gern in Kauf. Damit ehrt er die Leute<br />
und kann sie viel besser erreichen. Am Abend schreibt er<br />
EVANG. KIRCHENBEZIRKSZEITUNG<br />
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