Unser tägliches Brot - Kirchenbezirk Geislingen
Unser tägliches Brot - Kirchenbezirk Geislingen
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an der Ecke. Brandrodung hat den Urwald leergefegt. Die<br />
meiste Zeit ist Simon Wittlinger gar nicht mehr im Busch<br />
nach unserer Vorstellung unterwegs, sondern er nennt<br />
diese Bereiche alte Farmen. In diesen alten Farmen sind<br />
nur noch wenige Pflanzenarten übrig geblieben. Heftige<br />
Erosionsprobleme kennzeichnen das Land. Liberia zeigt<br />
ganz deutlich, dass die Welt, diese Schöpfung, untergeht.<br />
Angesprochen auf seinen Glauben erwidert Simon Wittlinger,<br />
dass er nicht in Liberia arbeiten würde, wenn er<br />
nicht Christ wäre. Die Unsicherheit und die Kulturlosigkeit<br />
seien so groß, dass sie nicht so leicht aufzuwiegen<br />
wären mit anderen Dingen. Aber dadurch, dass<br />
er Christ ist, liebt er die Menschen hier auf ihre Weise,<br />
kann sie stehen lassen, trotz ihrer boshaften Intrigen und<br />
Lügen. Er kann sich frei bewegen und viele Menschen<br />
besuchen, die er als Nichtgläubiger aus „Sicherheitsgründen“<br />
nie besuchen würde. Auch würde er als Nichtgläubiger<br />
die vielen Demütigungen nicht über sich ergehen<br />
lassen. Wenn er nicht die Hoffnung auf Jesus hätte und<br />
auf seine schützende Hand vertrauen würde, dann wäre<br />
er leichtsinnig mit seinem Leben.<br />
Die Kirche in Liberia sei oft sehr doppelbödig. Sie hätte<br />
viele Pastoren, die mehrere Frauen oder Freundinnen mit<br />
Kindern im anderen Dorf hätten und es nicht einmal<br />
zugeben würden. Hier stehe für ihn die Frage im Raum,<br />
ob sie wirklich Jesus als ihren Heiland erkannt hätten.<br />
Geld werde eigentlich fast immer „vervespert“, was auch<br />
seinen Dienst schwer mache. Aber Gott sei Dank dürfe er<br />
auch Ausnahmen erleben, was ihn sehr positiv stimmt.<br />
TISCHGEBET AUS TANSANIA:<br />
All ihr großen Dinge, lobet Gott.<br />
Kilimandscharo und der Viktoriasee,<br />
du, großer Grabenbruch,<br />
und die Ebene der Serengeti,<br />
dicke Affenbrotbäume<br />
und schattige Mangobäume,<br />
alle Eukalyptus- und Tamarindbäume,<br />
preiset den Herrn.<br />
Lobet und rühmet ihn auf ewig.<br />
All ihr kleinen Dinge, lobet Gott.<br />
Emsige schwarze Ameisen<br />
und springende Flöhe,<br />
zappelnde Kaulquappen und Moskitolarven,<br />
fliegende Heuschrecken und Wassertropfen,<br />
Pollenstaub und Tsetsefliegen,<br />
Hirsesamen und getrocknete Dagaa (kleine Sardinenfische),<br />
preiset den Herrn.<br />
Lobet und rühmet ihn auf ewig.<br />
Was sagt<br />
Simon Wittlinger<br />
zu...<br />
Meine Stärken<br />
Improvisieren und Flexibilität.<br />
Meine Schwächen<br />
Ungeduld und zu schnelles Urteil.<br />
Mein Vorbild<br />
Ich habe kein Vorbild, denn ich bin ich,<br />
und wie Jesus kann ich nicht werden.<br />
Mein Lieblingsbuch<br />
Der Kolosserbrief im Neuen Testament.<br />
Mein Lieblingsessen<br />
Generell: Rote Wurst mit Linsen und<br />
Spätzle; lokal: Jollove Reis (Gemüsereis mit<br />
Huhn).<br />
Mein Traum von Kirche<br />
Eine Denomination mit Jesus im Zentrum.<br />
Das ärgert mich<br />
Einbrecher, die den Opfern Batteriesäure ins<br />
Gesicht sprühen.<br />
Was würde ich mit einem Lottogewinn<br />
machen<br />
10-10-80-Prinzip: 10 % guter Zweck,<br />
10 % sparen und 80 % verleben, wobei mein<br />
Berufsfeld, also Investitionen, hier dazu<br />
gehören. Ich würde, glaube ich, eine „crossslot-Direktsaatmaschine“<br />
kaufen.<br />
Lieblingsstelle in der Bibel<br />
Die Austreibung der Geister aus dem Gerasener<br />
in die Schweine. Diese Stelle zeigt, dass Jesus<br />
der einzige Herrscher ist, und alles beugt<br />
seine Knie vor ihm; selbst die Dämonen, die<br />
hier den Leuten starke Angst einjagen.<br />
Mein Wunsch für Liberia<br />
Ich wünsche ihnen, dass sie ihre hoffnungslose<br />
Korruption erkennen und endlich zur Wahrheit<br />
umkehren.<br />
Bewahrung der Schöpfung<br />
Die ist schon verloren. Aber wir bauen auf die<br />
neue, die viel schöner sein wird.<br />
EVANG. KIRCHENBEZIRKSZEITUNG<br />
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