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Journal_2-2016

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Dämmung<br />

Flexibler Problemzonen dämmen<br />

Mit VIP-Thermoflex ergänzt VARIOTEC sein Programm rund um das schlanke Vakuumdämmsystem QASA um ein<br />

besonders flexibles Element. Es lässt sich im Gegensatz zu den steifen Artgenossen biegen, beliebig zuschneiden<br />

und mit Aussparungen versehen, ohne dass der Dämmwert leidet. Möglich macht dies ein Dämmkern aus sog.<br />

„Aerogel“.<br />

Mit insgesamt 14 bauaufsichtlich zugelassenen Varianten des<br />

Vakuumdämmsystems QASA bietet VARIOTEC seit langem ein<br />

bewährtes Spektrum an schlanken Dämmlösungen an. Überall<br />

dort, wo herkömmliche Dämmstoffe aus Mineralfaser, Polystyrol<br />

oder Holzfaser zu dick auftragen würden, verschlankt die<br />

Vakuumdämmung Bauteile deutlich. Bereits ab einer Stärke von<br />

5 cm erreichen die Elemente einen U-Wert von 0,14 W/(m²K).<br />

Möglich machen dies ein unter Vakuum stehender Stützkern<br />

aus pyrogener Kieselsäure und die umhüllende Hochbarrierefolie.<br />

Damit die Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP) dem harten<br />

Baustellenalltag trotzen, schützen die Neumarkter Passivhausspezialisten<br />

diese mit Schichten z. B. aus GFK, XPS, Vlies oder<br />

Faserzementplatten und nennen das Ganze QASA.<br />

System mit Grenzen<br />

Der Einsatz der Elemente erfordert eine exakte Vorplanung und<br />

maßgenaues Arbeiten auf der Baustelle. Sollen im Nachgang<br />

die VIP-Dämmschichten durchdrungen oder zugeschnitten<br />

werden, stößt das System an seine Grenzen. Sobald Handwerker<br />

die Umhüllung durchstoßen, füllt sich das Innere mit<br />

Luft und der Dämmeffekt reduziert die Wärmeleitfähigkeit λ<br />

von ursprünglich 0,007 W/(mK) auf 0,020 W/(mK). Das ist im<br />

Vergleich zu Dämmstoffen aus Mineralwolle (λ = 0,035 W/(mK))<br />

oder Holzweichfaser (λ = 0,045 W/mK)) ein immer noch sehr<br />

guter Wert, aber deutlich weniger als im Ausgangszustand.<br />

Um diesen Verlust zu vermeiden, dürfen die QASA-Elemente<br />

nur in gekennzeichneten Randbereichen bzw. Mittelstegen<br />

mit dem Untergrund verschraubt werden. Auch ein Knicken<br />

schließt der Hersteller aus.<br />

Aerogel hilft weiter<br />

Trotz exakter Planung kann es auf Baustellen immer wieder zu<br />

kurzfristigen Änderungen kommen, bei denen flexiblere Lösungen<br />

gefragt sind. Auch für Einsatzbereiche wie dem Einbetten<br />

von Dachgullys und Entwässerungsrinnen, der Ausbildung von<br />

Innen- und Außenecken, der Herstellung aufeinander treffender<br />

schräger Bauteile oder bei Durchdringungen z. B. durch<br />

Schrauben oder Rohre verlangt der Markt zusätzliche Lösungen.<br />

„VIP-Thermoflex“ heißt das Ergebnis, das VARIOTEC in<br />

Zusammenarbeit mit der österreichischen „sculptur und function<br />

Architekturelemente GmbH“ entwickelt hat. Im Gegensatz<br />

zur steifen pyrogenen Kieselsäure bildet hier ein Kern aus sog.<br />

„Aerogel“ die innere Dämmschicht. Da dieses Material sehr<br />

biegsam ist und sich leicht bearbeiten lässt, gibt es kaum geometrische<br />

Einschränkungen. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von<br />

0,017 W/(mK) belegt das Material in der Liga der Wärmeleitfä-<br />

VIP-Thermoflex heißen die flexiblen Dämmplatten, die es bei nur<br />

2,6 cm Stärke auf einen U-Wert von 0,61 W/(m²K) bringen.<br />

Das Besondere: Sie lassen sich individuell zuschneiden. Im Lieferumfang<br />

sind auch ein Klebeband sowie Kontaktkleber enthalten.<br />

Bild: VARIOTEC/sculpur & function Architekturelemente<br />

higkeiten den zweiten Platz hinter der Vakuumdämmung − das<br />

perfekte Medium, um den Klassenbesten an problematischen<br />

Stellen zu ergänzen. „Wir haben VIP-Thermoflex entwickelt, um<br />

die Problembereiche optimal dämmen zu können, an denen<br />

man mit starren Dämmstoffen nichts erreicht“, erklärt Entwickler<br />

Walter Weiser von sculptur und function aus Deutsch-Wagram.<br />

Zuschnitt ohne Dämmverlust<br />

Ein VIP-Thermoflex-Element besteht aus zwei 10 mm starken<br />

evakuierten Aerogel-Matten, eingebettet in VIP-Hochbarrierefolie.<br />

Ein umlaufendes feuchtebeständiges Kantenklebeband<br />

sichert beidseitig die Deckschichten aus 3 mm Gummigranulat<br />

und hält das Sandwich in Form. Das im Format 500 x<br />

500 x 26 mm angebotene Produkt erreicht einen U-Wert von<br />

0,61 W/(m²K). Handwerker können dieses auf der Baustelle<br />

durch Einschneiden der Gummilagen biegen sowie Zu- und<br />

Ausschnitte durchführen, ohne dass sich der Dämmwert ändert.<br />

Restteile aus dem Verschnitt lassen sich wieder verwenden<br />

und das eigens mitgelieferte Klebeband verschließt<br />

Schnittstellen nachträglich. Weiser ergänzt: „Es gibt keine vergleichbare<br />

flexible und gleichzeitig wasserabweisende Dämmung.<br />

Alle flexiblen Dämmstoffe, egal ob Stein- oder Glaswolle,<br />

sind nicht wasserbeständig und verlieren bei Feuchteeintritt<br />

ihre Dämmleistung. Bei Aerogel ist das nicht so.“<br />

Der Lieferumfang eines Paketes „Vip-Thermoflex“ umfasst<br />

fünf der Dämmelemente, fünf Dosen Kontaktkleber C 114/5<br />

Kleiberit 0,8 kg sowie eine Rolle Klebeband zum Abkleben der<br />

Schnittstellen.<br />

BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 2/<strong>2016</strong> 63<br />

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