DER KONSTRUKTEUR 11/2017
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
Das Thema Energiesparen<br />
ist in der elektrischen<br />
Antriebstechnik<br />
eigentlich ein alter Hut<br />
und lange Pflicht – so<br />
könnte man meinen;<br />
IE2- und IE3-Motoren,<br />
demnächst<br />
IE4-Motoren und<br />
Systemwirkungsgrade.<br />
Trotzdem ist das<br />
Einsparpotenzial immer<br />
noch enorm.<br />
DA GEHT NOCH WAS!<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Bei der Beschaffung elektrischer Antriebe wird die Energieeffizienz<br />
immer noch zu wenig berücksichtigt, schließlich<br />
kostet sie hier erst einmal Geld. Auf die Lebensdauer<br />
gerechnet, zahlt sich das bei der Einsparung in den<br />
Betriebskosten aus, aber die Lebenszykluskosten eines elektrischen<br />
Antriebs werden nur selten ermittelt. Außerdem sind auf den Energieverbrauch<br />
optimierte Anlagen in der Regel aufwändiger in der<br />
Entwicklung und in der Fertigung.<br />
Dabei hat das Einsparen von elektrischer Energie nur positive<br />
Effekte. Der Ressourcenverbrauch wird reduziert, die Leitungen<br />
werden geschont und können kleiner dimensioniert werden, das<br />
schont ebenfalls Ressourcen. Die Maschinen erhitzen nicht mehr<br />
so stark und somit verlängert sich deren Lebensdauer und auch die<br />
der vorgeschalteten Elektronik.<br />
Im Bereich von Nutzfahrzeugen aller Art, besonders aber bei vollelektrifizierten,<br />
bedeutet eine höhere Effizienz zusätzlich eine<br />
Entlastung der Speichermedien, sowie eine größere Reichweite.<br />
Dort spielt auch das Gewicht und die Baugröße eine besondere<br />
Rolle. Denn Platz ist oft nur eingeschränkt vorhanden und nicht<br />
vorhandene Masse muss auch nicht bewegt werden, reduziert den<br />
Verbrauch also zusätzlich.<br />
MEHR MOTORENVIELFALT<br />
In vielen Applikationsbereichen hat die Entwicklung, sich von der<br />
standardisierten Asynchronmaschine zu lösen, gerade erst begonnen.<br />
Verschiedene Hersteller stellen unterschiedliche Konzepte vor und die<br />
Vielfalt der zum Einsatz kommenden Motoren wird größer. Eines ist<br />
jedoch sicher: Die Stern-Dreieck-Schaltung oder der direkte Anlauf am<br />
Drehstromnetz werden seltener, komplexe Systeme mit Frequenzumrichter<br />
werden mehr. Für jeden Motor der viel im Teillastbereich<br />
arbeitet, macht es Sinn, über eine solche Lösung nachzudenken.<br />
Ebenso für Motoren mit hoher Grundlast. Was übrig bleibt, sind Motoren<br />
mit geringer Einschaltdauer, wie zum Beispiel Stellantriebe zur<br />
Formatverstellung oder für Anpassungen an den laufenden Prozess.<br />
KREATIVE KONSTRUKTION GEFRAGT<br />
Ein Beispiel für eine solche geregelte Antriebsalternative ist die<br />
permanenterregte Synchronmaschine. Sie spielt heute bei der Elektrifizierung<br />
von Nutzfahrzeugen eine große Rolle, aber auch für<br />
industrielle Anwendungen ist ihr Einsatz äußerst interessant. An<br />
Kompaktheit ist der permanenterregte Synchronmotor derzeit nicht<br />
zu unterbieten und er hat mit einem Wirkungsgrad von bis zu 98 %<br />
die höchste Effizienz aller Motoren. Eine intelligente, kreative Konstruktion<br />
der Anlagen ist dabei gefragt. Oberflächenkühlung, Flüssigkeitskühlung,<br />
Konvektion, eigenbelüftet mit Kühlrippen oder Fremdlüfter,<br />
das optimale Verfahren muss gefunden und angewandt<br />
DIE PERMANENTERREGTEN SYN-<br />
CHRONMOTOREN <strong>DER</strong> SERIE MPM<br />
SIND EXTREM KOMPAKT GEBAUT<br />
werden. Gerade die eigenbelüftete Bauform (Serie MPM) mit Kühlrippen<br />
bietet hier neue Ansätze. Sowohl in puncto Kompaktheit als<br />
auch in der Anwendung. Sie vereint die vorteilhaften Eigenschaften<br />
des Synchron-Servomotors und der klassischen Asynchronmaschine:<br />
n hohe Dynamik (mehrfache Überlastfähigkeit)<br />
n hohe Effizienz im Verbrauch (IE4)<br />
n hohe Effizienz in der Kühlung (Eigenkühlung)<br />
n sehr kompakte Bauform (bis zu zwei Baugrößen kleiner als IE3-<br />
Motoren, bis zu drei Baugrößen kleiner als Reluktanzmotoren)<br />
FÜR DIE ZUKUNFT GERÜSTET<br />
Um den Herausforderungen in Zukunft begegnen zu können, ist von<br />
Antriebsherstellern eine flexible Fertigung mit hohen Qualitätsanforderungen<br />
gefragt. Die Merkes GmbH in Solingen ist seit über 20<br />
Jahren Spezialist für elektrische Motoren. Merkes Motoren werden<br />
in der EU gefertigt und erfüllen diese Anforderungen bereits heute.<br />
Als Partner für OEMs liefert der Anbieter permanenterregte Servomotoren<br />
in unterschiedlichste Anwendungen im industriellen<br />
Bereich, aber auch im Nutzfahrzeugsektor. Individuelle Motorlösungen<br />
mit kurzen Lieferzeiten sind dabei eher die Regel als die<br />
Ausnahme. Der Kunde wird dabei vom ersten Gespräch über den<br />
Prototypen bis zur Serienfertigung kompetent begleitet.<br />
www.merkes.de<br />
Autor: Jörg Flesch, Merkes GmbH<br />
50 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2017</strong>