DER KONSTRUKTEUR 11/2017
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
„DIE DIGITALISIERUNG<br />
ZEIGT: OFFENHEIT<br />
UND TRANSPARENZ<br />
GEHÖRT DIE<br />
ZUKUNFT“<br />
Jörg Paulus, VP Sales,<br />
Europa, POSITAL, Köln<br />
Während eine Vielzahl der marktüb<br />
lichen optischen Einbau-Kits mit<br />
pro prietären Schnittstellen wie<br />
Hiperface oder Endat aufwartet und so<br />
eine direkte Abhängigkeit des Motorkunden<br />
vom Drehgeberhersteller<br />
erzeugt, haben wir bewusst einen<br />
anderen Weg eingeschlagen: Wir setzen<br />
mit Überzeugung auf offene Schnittstellen,<br />
da dies unserer Kultur entspricht<br />
und Offenheit die Zukunft ist.<br />
WARTUNGSFREIE, ENERGIEAUTARKE MULTITURNFÄHIGKEIT<br />
Dank des Wiegand-Sensors sind die Kit Encoder unabhängig von externer<br />
Stromversorgung und Batterien. Herzstück des Energy-Harvesting-Sensors , der<br />
auf eine Fingerkuppe passt, ist ein speziell behandelter magnetischer Draht aus<br />
Vicalloy mit ungewöhnlichen Eigenschaften. Der nur 20 mm lange Wiegand-<br />
Draht, der sich entlang einer Richtung magnetisiert, ist eingebettet in eine<br />
Kupferspule und reagiert auf das Magnetfeld des rotierenden Permanentmagnets.<br />
Kommt es hier zu Positions bzw. Richtungswechseln, erzeugt der<br />
Draht energiereiche Spannungsimpulse – unmittelbar und unabhängig von der<br />
Geschwindigkeit einer Drehbewegung. Der so erzeugte Impuls liefert mit 7 V<br />
genug Spannung, um den Rotationszähler und die dazugehörige Elektronik<br />
ständig zu aktivieren. Dieses Prinzip garantiert absolute Multiturn-<br />
Positionsmessungen – energieautark und völlig wartungsfrei.<br />
Seit über zehn Jahren arbeitet Posital bei magnetischen Gebern mit Wiegand-<br />
Umdrehungszählern, die man konsequent weiterentwickelt<br />
hat. Der in den Sensor eingebaute Wiegand-Draht wird von<br />
Posital in den USA und Deutschland selbst gefertigt.<br />
Wiegand-Sensoren in drei<br />
unterschiedlichen<br />
Größen: ein Energy-<br />
Harvesting-System für<br />
energieautarke<br />
Multiturn-Messungen<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
einbaufähige Lösung übertragen. Dabei standen neben Leistungsfähigkeit<br />
und Kompaktheit vor allem einfache Inbetriebnahme, maximale<br />
Kompatibilität und natürlich Preis-Leistung im Fokus.<br />
Konzipiert sind die montagefreundlichen magnetischen Einbau-<br />
Kits als absolute multiturnfähige Sensorsysteme; sie eignen sich für<br />
Single- wie Multiturneinsätze. Herzstück der kompakten Lösung ist<br />
das Elektronikpaket: Es umfasst vier Hall-Sensoren, einen 32-Bit-<br />
Mikroprozessor und einen energieautark über den Wiegand-Effekt<br />
(s. Infokasten) betriebenen Rotationszähler. Der zur Erzeugung des<br />
Signals nötige Permanentmagnet wird am Ende der Motorwelle<br />
befestigt. Posital hält entsprechendes Zubehör zur Abschirmung<br />
bereit, um die elektronischen Komponenten und Hall-Sensoren<br />
gezielt vor externen Magnetfeldern – etwa durch eine magnetische<br />
Bremse im Antriebsstrang des Motors – zu schützen.<br />
Da die kontaktfreie Messtechnik von Posital – anders als Systeme<br />
mit Codescheiben oder aufwändigen Getrieben – über keinerlei<br />
bewegliche Teile verfügt, erweist sie sich als äußerst stoß- und<br />
vibrationsresistent. Und während optische Einbausätze reinraumähnliche<br />
Montagebedingungen erfordern, sind die magnetischen<br />
Kit-Encoder unempfindlich gegen Schmutz und Feuchtigkeit.<br />
Problemlos können sie unter normalen Fabrikbedingungen und<br />
selbst in nicht ESD-geschützten Bereichen montiert werden.<br />
Besonders bei Installation und Inbetriebnahme spielen die<br />
neuen Kit-Encoder ihre Stärken aus: Der Einbausatz kann problemlos<br />
mit zwei Schrauben angebracht werden. Dank der integrierten<br />
elektronischen Kalibrierfunktion stellt sich das Feedback-System<br />
von selbst auf die Performance des jeweiligen Motors ein; es<br />
genügt, die Motorwelle 3 s lang mit konstanter Geschwindigkeit zu<br />
drehen. Dabei werden die für jedes System individuellen Eigenheiten<br />
erfasst und in der Software hinterlegt.<br />
Mit 36 mm Durchmesser und 24,2 mm Bauhöhe fällt der Einbausatz<br />
für einen Multiturngeber sehr klein aus. Dies prädestiniert ihn<br />
für kompakte Motoren mit 40er Flanschmaß. Bei Bedarf lässt sich<br />
das Kit aber auch auf alle anderen Wellenformate anpassen. Hierfür<br />
stehen passende Adapterplatten aus gefrästem Aluminium oder<br />
preiswertem Kunststoff zur Verfügung. Posital stellt für nahezu<br />
jedes denkbare Anwendungsszenario entsprechendes Zubehör ab<br />
Lager zur Verfügung.<br />
OFFENE SCHNITTSTELLEN SICHERN<br />
ZUKUNFTSFÄHIGKEIT<br />
Die neuen Einbausätze sind mit der herstellerneutralen digitalen<br />
Kommunikationsschnittstellen Biss-C erhältlich. Außerdem wurde<br />
eine Biss-Line-Schnittstelle implementiert, die den Weg für die im<br />
Trend liegende Einkabel-Technologie – die Übertragung von Strom<br />
und Drehgebersignal mit nur einem Kabel – ebnet.<br />
Die neuen Kit-Encoder sind in zwei Ausführungen konzipiert.<br />
Seit Ende letzten Jahres gibt es sie als absolute multiturnfähige<br />
Sensorsysteme mit einer elektronischen Auflösung von 17 Bit und<br />
einem Messbereich von mehr als einer Million Umdrehungen. In<br />
der Entwicklung ist eine Variante für die kombinierte Ausgabe von<br />
Inkremental- und Kommutierungssignalen mit bis zu 16 384 Impulsen<br />
pro Umdrehung möglich. Ausgelegt sind beide Produktlinien<br />
für einen Temperaturbereich von -40 bis +105 °C.<br />
Wie die Ixarc-Serie von Posital, die die technologische Basis der<br />
neuen Kit-Encoder bildet, erreichen sie eine hohe Genauigkeit von<br />
unter 0,1°. „Unsere in den Ixarc-Anbaudrehgebern erfolgreiche<br />
Technologie können wir jetzt als Bausatz-Lösung gezielt auch<br />
Motorherstellern an die Hand geben“, sagt Christian Leeser, Mehrheitsgesellschafter<br />
und CEO der Fraba-Gruppe. Durch die neuen<br />
Filteralgorithmen bei der Signalverarbeitung wurden die Latenzzeiten<br />
noch einmal deutlich reduziert, sodass auch bei hochdynamischen<br />
Anwendungen eine präzise Motorsteuerung möglich ist.<br />
„Mit unseren Kits haben wir praktisch ein vom Markt gefordertes<br />
Produkt geschaffen, das die Lücke zwischen klassischen Resolvern<br />
und optischen Abtastsystemen füllt – und damit das Angebot in<br />
Sachen Performance und Preis ganz neu definiert.“<br />
Bilder: Posital<br />
www.posital.com<br />
70 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>11</strong>/<strong>2017</strong>