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WirtschaftsKRAFT 2017

„WirtschaftsKraft“: Die Kraft der Region im Hochglanzformat. Die Leistungsfähigkeit des Standortes Nordschwarzwald in gedruckter und digitaler Form dargestellt. - Was kleine, mittlere und große Unternehmen leisten, die in der Region Nordschwarzwald aktiv sind, wird nicht selten weltweit abgerufen. Die innovativen und qualitativen Produkte sowie die Menschen, die sie mit großer Begeisterung herstellen haben international einen exzellenten Ruf. „Made in Black Forest“ ist längst zu einem wertvollen Prädikat geworden.

„WirtschaftsKraft“: Die Kraft der Region im Hochglanzformat. Die Leistungsfähigkeit des Standortes Nordschwarzwald in gedruckter und digitaler Form dargestellt. - Was kleine, mittlere und große Unternehmen leisten, die in der Region Nordschwarzwald aktiv sind, wird nicht selten weltweit abgerufen. Die innovativen und qualitativen Produkte sowie die Menschen, die sie mit großer Begeisterung herstellen haben international einen exzellenten Ruf. „Made in Black Forest“ ist längst zu einem wertvollen Prädikat geworden.

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Region Nordschwarzwald<br />

Marc Friedrich: Wir würden 1000<br />

Euro vorschlagen. Damit würde die<br />

Existenzangst verschwinden, etliche<br />

Milliarden an Überbürokratisierung<br />

und Verwaltung wegfallen<br />

und wie in vielen Fehlversuchen<br />

schon bewiesen Innovation, Flexibilität<br />

und die Gesundung der<br />

Gesellschaft vorangetrieben werden.<br />

Matthias Weik: Am besten führen<br />

wir das BGE zuerst für die ein, die<br />

es am meisten benötigen: Kinder<br />

und ältere Menschen. Unserer Ansicht<br />

nach ist Kinderarmut grenzenlose<br />

Dummheit und Altersarmut<br />

grober Undank.<br />

In Zukunft erhält dann jeder Bürger<br />

ab Geburt ein BGE ohne Formulare<br />

und Bedingungen vom<br />

Staat als Existenzsicherung überwiesen.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Nun kommt<br />

mein Einwand, der bei fast jeder<br />

Diskussion zu diesem Thema vorgebracht<br />

wird: Würden alle Bürgerinnen<br />

und Bürger mit einem<br />

Grundeinkommen ausgestattet,<br />

was sollte sie dann noch dazu<br />

bewegen zu arbeiten?<br />

Marc Friedrich: Es wird einen klei -<br />

nen Teil der Bevölkerung geben,<br />

vielleicht ein oder zwei Prozent,<br />

die das Grundeinkommen nehmen<br />

und das war’s. Leute, die für Nichts -<br />

tun Geld bekommen, gab es aber<br />

immer schon, den Adel im Mittelalter<br />

zum Beispiel. Faulpelze gibt<br />

es auch heute. Tatsächlich aber ist<br />

das gegenteilige Phänomen viel<br />

verbreiteter. Nämlich, dass Menschen<br />

ungeheure gesellschaftliche<br />

Leistungen erbringen, ohne dafür<br />

bezahlt zu werden – sie erziehen<br />

Kinder, pflegen Angehörige, arbei -<br />

ten in Vereinen und Bürgerinitiativen<br />

oder engagieren sich anderweitig<br />

ehrenamtlich. Das zeigt<br />

einesteils die Bereitschaft der<br />

Menschen zu sinnhafter, für das<br />

soziale Gefüge wertvoller Arbeit.<br />

Andernteils verringert ein bedingungsloses<br />

Grundeinkommen<br />

ungerechte Schieflagen. Zum Beispiel<br />

stünden Frauen, die ihr Leben<br />

lang hart für ihre Familie gearbeitet<br />

haben und deshalb keine<br />

eigenen Rentenansprüche erwerben<br />

konnten, mit einem Grundeinkommen<br />

viel besser da.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Nächster Einwand:<br />

Wer soll das denn alles<br />

bezahlen?<br />

Matthias Weik: Mit der Einführung<br />

des Grundeinkommens werden<br />

Hartz-IV, Kindergeld und fast<br />

alle anderen Sozialtransfers abgeschafft,<br />

ebenso wie Steuervergünstigungen<br />

und Freibeträge. Nur besonders<br />

bedürftige Personen, etwa<br />

Schwerbehinderte, werden neben<br />

dem Grundeinkommen auf weitere<br />

soziale Leistungen angewiesen<br />

sein.<br />

Marc Friedrich: Geld ist genügend<br />

vorhanden, und zwar durch die<br />

Abschaffung aller Steuern – bis<br />

auf eine – die Konsumsteuer – und<br />

den Wegfall der Bürokratie, Behörden<br />

und dem immensen Verwaltungsaufwand.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Sie plädieren<br />

dafür, nur noch eine Steuer zu<br />

erheben. In welcher Höhe könnte<br />

sich diese Konsumsteuer bewegen?<br />

Matthias Weik: Sie müsste sich<br />

in etwa an der Staatsquote orientieren,<br />

also am Anteil sämtlicher<br />

Staatsausgaben an der<br />

Wirtschafts leistung.<br />

Marc Friedrich: Die Quote liegt in<br />

Deutschland seit Jahren um die 45<br />

Prozent.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Einige Produk -<br />

te und Dienstleistungen könnten<br />

enorm teuer werden. Das relativiert<br />

doch den Wert des BGE<br />

deutlich nach …<br />

Götz W. Werner: Nein. Wir begründen<br />

im Buch ausführlich und<br />

plausibel, warum alle Steuern<br />

ohne Ausnahme in den Preisen<br />

von Waren und Dienstleistungen<br />

enthalten, also eingepreist sind.<br />

Gibt es nur noch eine Konsumsteuer,<br />

quasi eine Mehrwertsteuer<br />

2.0, dann wandern die Steuern auf<br />

Einkommen und Unternehmensgewinne,<br />

Substanzsteuern wie die<br />

Grundsteuer sowie sämtliche heutigen<br />

indirekten Steuern – schrittweise<br />

– aus den Preisen aus. Dafür<br />

kann die Konsumsteuer – schrittweise<br />

– ansteigen. Von eventuellen<br />

kurzfristigen Sondereffekten<br />

abgesehen, wäre das bezüglich<br />

der Preise alles neutral.<br />

Marc Friedrich: Wer etwas anderes<br />

behauptet – zum Beispiel<br />

dass die Unternehmen dann die<br />

Preise erhöhen, bis das BGE sich<br />

in Luft aufgelöst habe –, der muss<br />

letztlich bestreiten, dass es auf<br />

freien Märkten Preiswettbewerb<br />

gibt, was wohl die kühnste These<br />

von allen wäre.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Mal angenommen<br />

das BGE mit seiner Konsumsteuer<br />

würde in Deutschland<br />

eingeführt, was sollte mich davon<br />

abhalten, meine Einkäufe in<br />

einem der Nachbarländer zu tätigen,<br />

in denen dieselben Produkte<br />

nicht so hoch besteuert sind?<br />

Zur Person<br />

Götz W. Werner<br />

Hartz IV nennt er „offenen Straf -<br />

vollzug“, die Wirtschaftsordnung<br />

und die politische Landschaft<br />

sieht er aus dem Lot geraten –<br />

und seit mehr als zehn Jahren<br />

kämpft er für die Durchsetzung<br />

des Bedingungslosen Grundeinkommens<br />

(BGE) für jeden Bürger:<br />

Götz W. Werner (Jahrgang<br />

1944), Gründer der Drogeriemarkt-Kette<br />

dm und inzwischen<br />

Aufsichtsrat des Unternehmens<br />

mit europaweit 55.000 Beschäftigten,<br />

hat mehrere Bücher zum<br />

BGE veröffentlicht. Außerdem ist<br />

er seit Jahren auf Vortragsreisen<br />

zu diesem Thema. Die jüngste<br />

Publikation mit dem Titel „Sonst<br />

knallt‘s“ hat er gemeinsam mit den<br />

„jungen Wilden“ Matthias Weik<br />

und Marc Friedrich verfasst. gel<br />

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