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WirtschaftsKRAFT 2017

„WirtschaftsKraft“: Die Kraft der Region im Hochglanzformat. Die Leistungsfähigkeit des Standortes Nordschwarzwald in gedruckter und digitaler Form dargestellt. - Was kleine, mittlere und große Unternehmen leisten, die in der Region Nordschwarzwald aktiv sind, wird nicht selten weltweit abgerufen. Die innovativen und qualitativen Produkte sowie die Menschen, die sie mit großer Begeisterung herstellen haben international einen exzellenten Ruf. „Made in Black Forest“ ist längst zu einem wertvollen Prädikat geworden.

„WirtschaftsKraft“: Die Kraft der Region im Hochglanzformat. Die Leistungsfähigkeit des Standortes Nordschwarzwald in gedruckter und digitaler Form dargestellt. - Was kleine, mittlere und große Unternehmen leisten, die in der Region Nordschwarzwald aktiv sind, wird nicht selten weltweit abgerufen. Die innovativen und qualitativen Produkte sowie die Menschen, die sie mit großer Begeisterung herstellen haben international einen exzellenten Ruf. „Made in Black Forest“ ist längst zu einem wertvollen Prädikat geworden.

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Marc Friedrich: Das können Sie<br />

gerne machen, aber dann werden<br />

Zölle erhoben. Wenn Sie heute<br />

einen Laptop, Tablet und eine<br />

schicke Uhr aus den USA und<br />

obendrein ein paar Stangen aus<br />

dem duty free shop mitbringen,<br />

benötigen sie heute eine sehr<br />

gute Antwort beim Zoll für Ihre<br />

Schnäppchen aus dem Ausland.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Angesichts der<br />

jetzt schon unterschiedlichen<br />

Ansichten in einzelnen EU-Mitgliedsstaaten<br />

– glauben Sie, dass<br />

es ein gemeinschaftliches EU-<br />

BGE geben wird?<br />

Marc Friedrich: In der momentanen<br />

Verfassung der EU glauben<br />

wir nicht einmal an ein langfristiges<br />

Bestehen der EU.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Dann blicken<br />

wir mal optimistisch und visionär<br />

in die Zukunft: Wie sähe<br />

nach Ihrem Modell die Gesellschaft<br />

aus, wäre das Grundeinkommen<br />

eingeführt?<br />

Marc Friedrich: Wesentlich gerechter.<br />

Und viele im Niedriglohnsektor<br />

operierende Unternehmen<br />

müssten sich umsehen. Bestimmt<br />

würden Krankenschwestern, Pfle -<br />

ger, Kindergärtner und Kindergärtnerinnen,<br />

Altenpflege-Personal<br />

wesentlich besser verdienen.<br />

Matthias Weik: Es ist an der Zeit<br />

umzudenken. Ohne zu murren bezahlen<br />

wir weit über 100 Euro pro<br />

Stunde für die Inspektion unseres<br />

Autos, aber einer Krankenschwester<br />

oder Kindergärtnerin gönnen<br />

wir lediglich einen Bruchteil dieses<br />

Betrags.<br />

Versuche mit dem Bedingungslosen<br />

Grundeinkommen<br />

In Finnland wurden 2000 arbeitslose<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

für das Experiment Grundeinkommen<br />

ausgewählt. Seit An -<br />

fang <strong>2017</strong> bekommen sie steuerfrei<br />

und ohne Bedingung 560<br />

Euro pro Monat, als Alternative<br />

zur Arbeitslosenhilfe und vorerst<br />

für die Dauer von zwei Jahren.<br />

Das BGE erhalten die Teilnehmer<br />

auch dann, wenn sie einen<br />

Arbeitsplatz finden. Finnlands<br />

Regierende wollen herausfinden,<br />

ob ein Grundeinkommen die<br />

Menschen zum selbstbestimmten<br />

Arbeiten beflügelt oder ob<br />

es sie zum Müßiggang verleitet.<br />

In Kenia sollen ab <strong>2017</strong> rund<br />

25.000 Menschen ein Bedingungsloses<br />

Grundeinkommen er -<br />

halten. Der Test ist in verschiedene<br />

Phasen unterteilt: So wird<br />

ein Teil der Bezieher das BGE<br />

über einen Zeitraum von zwölf<br />

Jahren erhalten. Andere werden<br />

zwei Jahre lang monatlich<br />

ausbezahlt und wieder andere<br />

bekommen eine Einmalzahlung.<br />

Eba-Gründer Pierre Omidyar<br />

unterstützt das Projekt mit umgerechnet<br />

etwa 500.000 Euro.<br />

Schleswig-Holstein will als erstes<br />

deutsches Bundesland das<br />

Bedingungslose Grundeinkommen<br />

testen. Das Vorhaben ist im Koalitionsvertrag<br />

der Jamaika-Regie -<br />

rung (Schwarz-Gelb-Grün) verankert.<br />

Dort steht, man wolle mit<br />

Experten über „die Umsetzbarkeit<br />

neuer Absicherungsmodelle“ diskutieren<br />

wie etwa „ein Bürgergeld“<br />

oder „ein Grundeinkommen“. Damit<br />

wolle man „zentrale Fragen der Arbeitswelt“<br />

klären.<br />

In der Schweiz ist 2016 eine Initiative<br />

zur Einführung eines Bedingungslosen<br />

Grundeinkommens<br />

von umgerechnet rund 2200 Euro<br />

monatlich gescheitert. Es war die<br />

weltweit erste Volksabstimmung<br />

zu diesem Thema. 78 Prozent der<br />

Wähler stimmten dagegen. Sowohl<br />

die Regierung wie auch verschiedene<br />

Parteien appellierten an die<br />

Schweizer Bürger, das Bedingungslose<br />

Grundeinkommen abzulehnen.<br />

Es sei zu teuer und würde die Wirtschaft<br />

benachteiligen. Für die Initiatoren<br />

der Abstimmung geht die<br />

Debatte weiter. Sie fühlen sich von<br />

den 22 Prozent Zustimmung beflügelt.<br />

gel<br />

INTERVIEW<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Bis wann<br />

könnte sich ein solches Modell<br />

realisieren lassen?<br />

Marc Friedrich: Ein solches Modell<br />

wird dann realisiert, wenn<br />

immer mehr Menschen aufgrund<br />

der Industrie 4.0 und der Digitalisierung<br />

ihre Arbeit verlieren und<br />

die Eliten aus Politik und Wirtschaft<br />

Angst bekommen, dass sich<br />

das Volk erhebt.<br />

Ein Vorschlag als Antwort auf den befürchteten Job-Abbau lautet: Jeder Bürger soll<br />

monatlich 1000 Euro erhalten – ohne Bedingung. Foto: Federico Gambarini<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong> 39

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