Verpackungs Rundschau 05/98

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In einem Arbeitsgang Dekoration, Sicherung und Produktschutz, läßt sich mit den Soresleeves-Schrumpffolien vom VerpackungsfolienanbieterSoretrac,Dietzenbach, erzielen. Dr.-Ing. Sven A. Dracker hinterfragt die gerade aktuelle Sicherheitsdiskussion, mit vielen Erpressungsversuchen über manipulierteLebensmittelpakkungen, folgendermaßen: „Darf es etwas mehr Schutz sein?“. Bei diesen Folien arbeitet Soretrac, eine Organisation mit acht europäischen Standorten, mit Hishi Tube, Belgien, zusammen. Die Bandbreite für diese Sicherheitsverschlüsse erstreckt sich von den LM-Verpackungen über Pharmazeutika, Chemikalien, Kosmetika bis hin zu technischen Anwendungen. Als ideal für diesen Anwendungszweck bezeichnet Dr. Dracker PVC, es werden aber auch PET- und PS- Folien angeboten. Sicher Schrumpfen Insbesondere den extrudierten Schlauch sieht er für diesen Einsatzzweck favoritisiert, weil die geleimten Produkte manipuliert werden können. Hishi gibt ein genau definiertes Schrumpfverhalten an: In der Standardversion schrumpft er unter Wärme um zehn Prozent in der Länge und in der Breite um 50 Prozent. Bei spezifi- VERSCHLIESSEN Der Schlauch ziert und übersteht sogar Sterilisierungsprozesse Bild: Hishi Tube schen Anwendungen ist ein Verhältnis von fünf bis 40 Prozent in der Länge und 35 bis 55 Prozent in der Breite möglich. Dabei sind die Folien auf Hochgeschwindigkeitsanlagen zu verarbeiten. Die Rollenware wird mit 300 oder 500 lfm angeboten, es können sowohl einzelne Sleeves wie auch Rollenware mit Perforation in Schnitthöhe geliefert werden. Der Einzelsleeve kann bis zu einem Maß von 200 mm mit einer vertikalen/horizontalen Aufreißlasche versehen sein. Diese Schrumpfschläuche werden aber auch gerne nur zur Verzierung von Behältern, als Alternative zur Bedruckung von Flaschen und Dosen oder zur mechanischen Verstärkung eingesetzt (daneben auch in elektronischen Bauteilen). Hierzu sind sie in max. zwei Farben Flexodruck je Seite oder bis zu sieben Farben im Tiefdruck bedruckt. Etwas mehr Sicherheit kann auch gut aussehen! ns Verpackungs-Rundschau 5/1998 33
VERSCHLÜSSE Am Anfang dieser Entwicklung stand ein Häuflein Blechabfall. 1936 beobachtete Paul Nofer,schon immer ein nachdenklicher Erfindergeist, wie in Asphalttrommeln Fülllöcher gestanzt wurden. Mehr als für diese Prozedur interessierte er sich für die kreisrunden Schwarzblechabfälle, welche von der Stanze ausgestochen wurden. Die hatten genau die Größe, um damit Einkochgläser zu verschließen – wenn man sie zielführend veränderte. Die Grundform jedenfalls war gegeben. Das weitere waren für Nofer zwei Schritte, die auch heute noch die Welt voran bringen: Erfinden und Konstruieren. Da kam ihm wie gerufen, daß er justament in dem Jahr den erfahrenen Werkzeugmachermeister Wilhelm Rometsch engagieren konnte. 1936 gab es – woran sich kaum noch jemand in Deutschland erinnert – eine ernsthafte Materialknappheit. Aus Blechabfällen Verschlüsse zu fertigen,um den Hausfrauen das zuverlässige Verschließen ihrer Einmachgläser zu erleichtern, das war die Idee. Damals wurde in jedem Haushalt „eingekocht“. Frisches Obst und Gemüse rund um den Kalender, das war ein Kapitel im Buch des Welthandels, welches erst nach 1945 in deutscher Ausgabe erschien. Bis dahin mußte – was aus Deutschen Landen frisch auf den Tisch kam – sofort nach der Ernte verzehrt oder aber im Einkochglas über den Winter und weit ins darauffolgende Jahr hinein konserviert werden. Fixer Verschluß Als dann die ersten sogenannten Industriekonserven im Glas das Laufen lernten,lief auch der Pano-Verschluß mit.1939 wurde das Siemens-Industrieglas mit der „Phönixmündung“ Standard. Nofer entwickelte dafür den zweiteiligen Verschluß „Pano Fix“ und den aufvulkanisierbaren Dichtungsring, der das mühsame Einlegen einer Gummidichtung überflüssig machte. 1950 stellte das Unternehmen den IS-Verschluß, bei dem das Glas nur Für Gläser ohne Wulstrand der Pano SR aus Alu einen 2,7 mm hohen Mündungswulst benötigte, vor. Der, zusammen mit flachen Glasschalen, brachte Eleganz in den Markenauftritt. Auch die Fischindustrie benutzte ihn mit Vorliebe. Seither hat sich ein Riesenschatz an Erfahrung aufgebaut. Aus der alten Verschlußschmiede ist unter der tatkräftigen Führung von Inhaber und Geschäftsführer in zweiter Generation Heinrich Eberhardt (auch ein Mann vom U-Boot) längst ein modernes Werk mit Hauptsitz in Itzehoe geworden. Das Werk Brunsbüttel arbeitet nach wie vor. Mit Liselotte und Wulf Eberhardt ist nun ein erfolgreiches Unternehmergespann der dritten Generation an die Spitze von Pano gerückt. Und immer noch ist die Pano Verschluß GmbH unabhängig von nationalen oder internationalen Konzernen. Hergestellt werden heute auch Nockendrehverschlüsse, mit allem was maschinell dazugehört, vollautomatische Dampf-Vakuumverschließmaschinen zum Beispiel oder automatische Sortier- und Zuführungssysteme. Der ungebrochen beliebte AK-Verschluß ist der Senior der industriellen Verschlüsse bei Pano, immer noch praktisch, und er hat er nach wie vor seine Liebhaber. Dieser sympathische Oldtimer findet seine Potentiale bei den besonders gefälligen Glasformen, die vom Regal Der Nestor unter den Verschlüssen: Pano AK Bilder: Pano GmbH Der Pano 75 Jahre im Verschlußgeschäft 1919 ging in dem an der Elbe gelegenen Brunsbüttelkoog ein Obermaschinenmaat von Bord eines U-Bootes, das dort festgemacht hatte. Am 1. Oktober 1920 gründete der Seemann dort ein Elektroinstallationsgeschäft, die Kernzelle des heutigen Unter-nehmens PANO: PAul NOfer. Wer sich ein wenig in der Welt der glasverpackten Konserven und Präserven auskennt, weiß: Pano – bedeutet Verschlüsse und Verschlußmaschinen. herunter mit den Käufern flirten und so den „nimm mich mit Effekt“ auslösen. Das Bahlsen Glas ist eines von vielen Beispielen. Vielseitigkeit Welcher Verschluß für welches Glas mit welchem Inhalt, das ist nach wie vor die Grundfrage, wenn der Kunde ein neues Produkt auf den Markt bringen will oder ein altes im neuen Outfit. Auch ein Relaunch bringt Aufträge. Nach gründlichster Qualitätsprüfungen werden diese Verschlüsse angeboten: Der „Pano SR“, ein kleines,festes Stück Aluminium,sagen die Fachleute aus Itzehoe, „eine der schönsten Verbindungen, die ein Verschluß mit einem Glas eingehen kann“. Speziell für Gläser ohne Wulstrand konzipiert, für Trinkgläser und Dessertschalen bestens geeignet. Solche Gläser machen als Minischaufenster Appetit. Der Pano TWS ist ein Nockendrehverschluß aus Weißblech, der vor allem bei saisonalen Spitzen seine Verarbeitung und seine kurzen Lieferzeiten als Vorteile ausspielt. Wie alle Verschlüsse des Hauses ist auch er Teil eines Verpackungskonzeptes inklusive Maschine. Der „Pano AK“, als Nestor der Verschlüsse bereits erwähnt,ist der stapelbare Einmalverschluß, nach wie vor eine gute Wahl, wenn das Gläserverschließen möglichst einfach sein soll. Man kann ihn sogar zum Verschließen industrieller Backwaren verwenden: Füllen, verschließen, backen – fertig. Sollte es vor dem Kuchen Schweinskopfsülze aus dem Glas gegeben haben, war sie vermutlich mit dem AK verschlossen. Auch dieser Orginalitätsverschluß zeigt das Vakuum an.Eine genial-einfache Verschlußlösung. Aber ohne eine erstklassige anwendungstechnische Abteilung wäre die Pano-Verschluß GmbH nicht, was sie ist. Ein Unternehmen das es sich zur Regel gemacht hat,immer so schnell wie der Markt zu reagieren. Willy Tyroler 34 Verpackungs-Rundschau 5/1998
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