Verpackungs Rundschau 05/98

TITELTHEMA
Die großen, spektakulären
Zusammenschlüsse in der
Pharmaindustrie, die natürlich
dann europaweit ihre leistungsfähigen
Zulieferer suchen,
haben auch die Verpackungsunternehmen
herausgefordert.
Als „logische Konsequenz“ daraus,
arbeitet die Carl Edelmann
GmbH & Co. KG jetzt mit drei
führenden europäischen Verpackungsherstellern
in einer
strategischen Allianz zusammen.Edelmann-Geschäftsführer
Joachim W. Dziallas beantwortete
hierzu die Fragen der
Verpackungs-Rundschau.
Die Geschäftsführer
der Pharmapact-Mitglieder
v.l.n.r.: Joachim
W. Dziallas, Edelmann,
Bernard Reine, LGR,
John Monks, M.Y.,
Jean-Pierre Heissat,
LGR, und Joachim
Lange, Edelmann
(auf dem Bild fehlen
Fabio Cottignoli und
Maurizio Messa von
Farmografica-Sacchetti)
Pharmapact-
Allianz
Edelmann arbeitet mit drei
führenden europäischen
Verpackungsherstellern zusammen
Vier Fahnen unter einer Allianz:
Großbritannien, Italien,
Frankreich und Deutschland sind
jetzt 13 mal in Europa vertreten
Pharmapact umfaßt neben Edelmann
die französische LGR Emballages
S. A. bei Orléans, die englische
M. Y. Healthcare Packaging Ltd. südlich
von London sowie die italienische Farmografica-Sacchetti
mit Unternehmungen in
Ravenna und Mailand.Diese Unternehmen
können den Pharmazeuten anspruchsvolle
Faltschachteln, Verpackungsbeilagen
und Etiketten liefern, somit „ein komplettes
Paket,ein Kit-Geschäft“ abwickeln.
Joachim W.Dziallas: „Zusammen repräsentieren
wir in der Allianz ca. 600 Mio. DM
Umsatz in der Verpackung, mit 2500 Mitarbeitern
werden ca. 50 Prozent davon in
der Pharmazie getätigt.“
Alle Partner gehören in ihren angestammten
Märkten zu den führenden
Faltschachtelveredelern, verfügen über 13
Standorte in Europa und haben zum Ziel,
„die erste Adresse für Verpackungen und
Beilagen in Europa zu werden“. Aber auch
im restlichen Europa soll sich etwas tun
und darüber hinaus. Dziallas: „Die Fühler
sind bereits ausgestreckt und über unsere
französischen Partner sind wir auch in
Nord-Afrika, in Tunesien, vertreten. Langfristig
wollen wir nicht in Europa aufhören,
langfristig kann das kein Maßstab
sein. Trotzdem wollen wir kein ‘Klotz’ werden,
wir wollen schlank sein und bleiben!“
EU-Firma
Die EU macht es möglich, die Pharmapact
EEIG in Brüssel als eine „Gesellschaft
europäischen Rechts“ zu führen. Unter
dem Namen Pharmapact EEIG (European
Economic Interest Group) werden die gebündelten
Interessen der Allianz wahrgenommen.
Dziallas: „Wir wollen nicht nur ein günstiges
Preis-Leistungs-Verhältnis durch
die Bündelung unseres Einkaufsvolumens
erzielen. Unsere Kunden sollen einen zentralen
Ansprechpartner für europaweite
Ausschreibungen erhalten (eine solche
Anfrage liegt bei einem Volumen von
sechs bis über 20 Mio. DM), es gibt
einheitliche Vertragskonditionen, Liefersicherheit
durch die Vielzahl der Produktionsbetriebe
und nicht zuletzt einen
europaweit hohen und gleichen Qualitätsstandard.“
Alle Unternehmen seien
nach DIN ISO 9000 zertifiziert, „der Kunde
bekommt europäische Qualität“.
Edelmann bringt darüber hinaus seine
Erfahrungen aus der Forschungsgemeinschaft
Kartonverpackungen, die sich an
die Pharmahersteller wendet, mit ein. Zusammen
mit anderen deutschen Produzenten
gibt es hier ein virtuelles Mittel-
8 Verpackungs-Rundschau 5/1998