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Verpackungs Rundschau 05/98

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der durch ein Polymer permeiert, gegen die<br />

Zeit aufgetragen.<br />

Cloride diffundierten am schnellsten,<br />

während Bromide die höchste Permeationsgeschwindigkeit<br />

hatten. Bei Acetaten und<br />

Nitraten konnte keine Permeation festgestellt<br />

werden. In Ethanol permeierte Kupferchlorid<br />

schneller als Eisen-, Zink-, Kobalt-,<br />

Nickel- oder Lithiumchlorid.<br />

Die Permeation von Metallchloriden ist<br />

wesentlich vom Zustand der Salze im<br />

Lösungsmittel abhängig. In Ionenform können<br />

sie Kunststoffe nicht durchdringen.<br />

Kovalent gebundene undissoziierte Moleküle<br />

sind in der Lage, Kunststoffe zu penetrieren<br />

und durch sie hindurch zu permeieren,<br />

wenn die umgebenden Lösungsmittelmoleküle<br />

weniger polar als Wasser sind.<br />

Entsprechend dem Zustand der Polymere<br />

weisen Metallchloride in LDPE größere<br />

Diffusions- und Permeationskoeffizienten<br />

auf als in HDPE und PP.<br />

Globalmigration<br />

B. Czerniawski, Z. Pogorzelska:<br />

Investigations on overall migration of<br />

various plastic materials and articles used<br />

in contact with foodstuffs. Packaging Technology<br />

and Science 10 (1997), S. 261 – 270<br />

An mehreren Kunststoffen, die für den Kontakt<br />

mit Lebensmitteln in Frage kommen,<br />

wurden Untersuchungen zur Globalmigration<br />

durchgeführt. Für die Tests wurden die<br />

in der EU-Richtlinie 85/572/EEC spezifizierten<br />

Lebensmittelsimulantien verwendet<br />

und darüber hinaus Isooctan sowie 95prozentiges<br />

Ethanol. Dabei wurden die in der<br />

Richtlinie angegebenen Grenzwerte für die<br />

Globalmigration von 10 mg/dm 2 nur in einigen<br />

sehr speziellen Fällen überschritten.<br />

Die Messung mit Hilfe von Isooctan im<br />

Vergleich zu Sonnenblumenöl als Lebensmittelsimulans<br />

zeigten, daß die Ergebnisse<br />

von Isooctan nicht auf Sonnenblumenöl zu<br />

übertragen sind. Als Lebensmittelsimulantien<br />

für Fette und Öle müssen demnach<br />

typische ölhaltige Simulantien herangezogen<br />

werden.<br />

Längere Haltbarkeit für Cracker<br />

S. Berenzon, I. Sam Saguy: Oxygen<br />

absorbers for extension of crackers<br />

shelf-life. Lebensm.-Wiss. u. -Technol. 31<br />

(19<strong>98</strong>), S. 1 – 5<br />

Die Haltbarkeit von trockenen Backwaren,<br />

wie Crackers, verkürzt sich in Anwesenheit<br />

von Luftsauerstoff aufgrund der chemischen<br />

Seite 58<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 5/<strong>98</strong><br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 49 · 19<strong>98</strong> · N°5<br />

Oxidationsreaktionen. Die Anwendung von<br />

Sauerstoffabsorbern wurde bei Crackern für<br />

militärische Zwecke untersucht, die in hermetisch<br />

geschlossenen Blechdosen gelagert<br />

werden.<br />

Die Lipidoxidation setzt bereits unmittelbar<br />

nach dem Backvorgang ein und wird<br />

von erhöhten Lagertemperaturen deutlich<br />

beschleunigt. Insbesondere durch oxidative<br />

Bildung von Hexanal entsteht ein ranziger<br />

Fehlgeruch. Ohne Sauerstoffabsorber entwickelten<br />

die Cracker, nachdem sie 24<br />

Wochen bei 25 bez. 35 °C gelagert waren,<br />

einen durch Fettoxidation entstandenen ranzigen<br />

Geruch. Unabhängig von der Lagertemperatur<br />

wurde bei Anwendung eines<br />

Sauerstoffabsorbers selbst nach 44 Wochen<br />

kein ranziger Geruch entdeckt. Durch das<br />

Abfangen des Sauerstoffs konnte die Hexanal-Konzentration<br />

deutlich reduziert werden.<br />

Epoxyharze<br />

C. Lambert, M. Larroque, J. Teixido<br />

Subirats, J.-F. Gérard: Food-contact epoxy<br />

resin: co-variation between migration<br />

and degree of cross-linking. Part II. Food<br />

Additives and Contaminants 15 (19<strong>98</strong>)<br />

Nr. 3, S. 318 – 328<br />

Mit Epoxyharzen beschichtete Behälter werden<br />

in der Lebensmittelindustrie häufig für<br />

Lagerung und Transport größerer Mengen<br />

an pulvrigen oder flüssigen Lebensmitteln<br />

verwendet.<br />

Zur Bestimmung des Risikos einer Migration<br />

von Epoxyharz-Komponenten in das<br />

Lebensmittel kann der Vernetzungsgrad des<br />

Epoxyharzes herangezogen werden: Je stärker<br />

die Vernetzung, umso geringer ist das<br />

Migrationsrisiko. Die Bestimmung läßt sich<br />

in-situ vor dem Gebrauch eines Behälters<br />

durchführen. Dieses Ergebnis wurde an<br />

einem Epoxyharz ermittelt, das aus Bisphenol-A-Diglycidether<br />

(BADGE), Bisphenol-<br />

F-Diglycidether (BFDGE) und einem aliphatischen<br />

Polymer als Härter zusammengesetzt<br />

war.<br />

Mikrowellenverpackung<br />

J.W. Gramshaw, H. Soto-Valdez: Migration<br />

from polyamide microwave and roasting<br />

bags into rost chicken. Food Additives and<br />

Contaminants 15 (19<strong>98</strong>) Nr. 3, S. 329 –335<br />

Für das Braten bei Temperaturen bis 200 °C<br />

und das Garen mit Mikrowelle können sogenannte<br />

Bratfolien eingesetzt werden. Eine<br />

für das Garen eines Brathähnchens eingesetzte<br />

Folie, die aus den Polyamiden Nylon<br />

6,6 und geringen Anteilen von Nylon 6 hergestellt<br />

war, wurde hinsichtlich der Migration<br />

von Folienkomponenten in das Hähnchen<br />

untersucht.<br />

16% der im Bratschlauch enthaltenen<br />

nicht-flüchtigen und 0,08% der flüchtigen<br />

potentiellen Migranten gingen während des<br />

Bratvorgangs auf das Hähnchen über. Die<br />

tatsächliche Migration in das Hähnchen war<br />

weniger stark, als in ölige Lebensmittelsimulantien,<br />

bei der 41 bis 43% migrierten.<br />

Lediglich 9,6% des im Lebensmittel<br />

zugelassenen Migranten ε-Caprolactam war<br />

nach dem Garvorgang im Hähnchen enthalten.<br />

Wurden Temperaturen über 200 °C<br />

erreicht, kam es zum Anbacken der Hähnchenhaut<br />

an die Folie, was die Migrationswahrscheinlichkeit<br />

erhöhen kann.<br />

Bei Einhaltung der Brattemperaturen von<br />

maximal 200 °C kann demnach die Verwendung<br />

von Bratfolien als sicher empfohlen<br />

werden.<br />

Naringin-Abbau in der Verpackung<br />

N.F.F. Soares, J.H. Hotchkiss: Naringinase<br />

immobilization in packaging films<br />

for reduzing naringin concentration in<br />

grapefruit juice. Journal of Food Science 63<br />

(19<strong>98</strong>) Nr. 1, S. 61 – 65<br />

Naringin ist der Hauptlieferant von Bitterstoffen<br />

in Grapefruitsaft und anderen Bitterstoff-enthaltenden<br />

Zitrussäften. Die Entbitterung<br />

von Grapefruitsaft erfolgt heute<br />

meist mit Hilfe eines Ionentauschers, wobei<br />

das Naringin absorbiert wird.<br />

Eine weitere Entbitterungsmethode ist<br />

die Hydrolyse von Naringin durch das<br />

Enzym Naringinase zum nicht-bitteren<br />

Aclycon-Naringenin. Bei Beschichtung von<br />

Zelluloseacetat-Folien mit immobilisierter<br />

Naringinase auf der produktwärtigen Seite<br />

konnte der Naringin-Gehalt von Grapefruitsaft<br />

bei üblichen Kühltemperaturen erheblich<br />

gesenkt werden. Beispielsweise wurde<br />

bei einem Verhältnis von Folienoberfläche<br />

zu Produktmenge von 7,2 eine 60-prozentige<br />

Hydrolyse innerhalb von 15 Tagen und<br />

Lagerung bei 7 °C festgestellt.<br />

Das Oberfläche/Volumenverhältnis war<br />

im Versuch größer als die bei herkömmlichen<br />

Verpackungen üblichen Werte von<br />

0,6 bis 1,0. Dieses Problem kann entweder<br />

durch eine Erhöhung der Enzymaktivität pro<br />

Oberflächeneinheit gelöst werden oder<br />

durch die Entwicklung anderer Verpackungen<br />

mit einem größeren Verhältniswert.

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