Alpine Technologien 2012
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themenbereich<br />
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34 11/<strong>2012</strong> 11/<strong>2012</strong><br />
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Kabinenbahn mit<br />
Sitzheizung, realisiert<br />
von Leitner AG/Sterzing.<br />
Imagefaktor <strong>Alpine</strong><br />
<strong>Technologien</strong><br />
Das TIS-Systemkonzept<br />
Radius hat mit Andreas Winkler, Manager vom Bereich <strong>Alpine</strong><br />
<strong>Technologien</strong> im TIS innovation park über die Vorteile<br />
des neuen Systemkonzepts gesprochen.<br />
Radius: Der TIS innovation park hat unter Einbezug relevanter<br />
Akteure ein Systemkonzept zu den <strong>Alpine</strong>n <strong>Technologien</strong><br />
erarbeitet. Worin besteht der Nutzen?<br />
Andreas Winkler: Die <strong>Alpine</strong>n <strong>Technologien</strong> werden als<br />
Schlüsselsektor der heimischen Wirtschaft bezeichnet.<br />
Südtirol verfügt über eine große Dichte an Unternehmen<br />
und Institutionen, die sich mit spezifischen Produkten und<br />
Systemen für alpine Umgebungen befassen. Manche dieser<br />
Unternehmen gehören in ihrer jeweiligen Branche zu den<br />
Marktführern weltweit. Mit dem Systemkonzept haben<br />
wir in einer ersten Phase über Recherche, Befragungen und<br />
Tiefeninterviews erhoben, welche Wirtschaftszweige den<br />
Kern der <strong>Alpine</strong>n <strong>Technologien</strong> bilden. Es sind dies die vier<br />
Schwerpunktfelder „Berg- und Outdorsport“, „<strong>Alpine</strong>s<br />
Bauen“, „<strong>Alpine</strong> Sicherheit“, „Mobilität, Tourismus und<br />
Landwirtschaft“. Über die systematische Vernetzung dieser<br />
Bereiche finden wir die umfassende Klammer, mit deren<br />
Hilfe Südtirol als Innovation Leader im Bereich der <strong>Alpine</strong>n<br />
<strong>Technologien</strong> positioniert werden kann.<br />
Radius: Südtirol weist sich also als Heimat und Referenzland<br />
der <strong>Alpine</strong>n <strong>Technologien</strong> aus. Mit welcher inhaltlichen<br />
Begründung?<br />
A. Winkler: In erster Linie über die herausragenden Kompetenzen,<br />
die sich im Laufe von Jahrzehnten in Südtirol<br />
entwickelt haben. Das Systemkonzept zu den <strong>Alpine</strong>n<br />
<strong>Technologien</strong> leitet aus den vier oben<br />
genannten Schwerpunktfeldern zehn<br />
einzigartige Kompetenzen ab – beispielsweise<br />
die technische Beschneiung<br />
und Pistenpräparierung, energieeffizientes<br />
Bauen und Holzbau, alpine<br />
Mobilität oder die alpine Agrartechnologie.<br />
Über die systematische<br />
Forcierung dieser südtirolspezifischen<br />
Andreas Winkler<br />
Kompetenzen sollen Marktposition<br />
und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig<br />
gestärkt werden. Je stärker wir uns auf die Spitzenleistungen<br />
der heimischen Wirtschaft einschwören, desto besser<br />
sind wir für den täglichen Wettbewerb gerüstet.<br />
Radius: Das Systemkonzept versteht sich aber auch als<br />
impulsgebend für die zukünftige Entwicklung des Sektors.<br />
Inwiefern?<br />
A. Winkler: Es werden zukünftig wichtige und mögliche<br />
Entwicklungen und Trends praxisrelevant thematisiert und<br />
illustriert. Auf Basis signifikanter Megatrends, die weltweit<br />
die Richtung vorgeben, werden Innovationsszenarien<br />
innerhalb der <strong>Alpine</strong>n <strong>Technologien</strong> benannt. Dies kann<br />
den heimischen Unternehmen als Wegweiser für innovative<br />
Produkte, Systeme und Geschäftsmodelle dienen. Weiteres<br />
enthält das Systemkonzept konkrete Handlungsempfehlungen<br />
an Unternehmen, Politik und wirtschaftsunterstützende<br />
Institutionen. Wir haben die wesentlichen Inhalte des Systemkonzeptes<br />
in ein sehr anschauliches Poster zusammengefasst,<br />
das über den TIS innovation park erhältlich ist.<br />
Der Markt für <strong>Alpine</strong> <strong>Technologien</strong> wächst. Das zeigen<br />
Investitionsprojekte rund um den Globus – etwa für die<br />
Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi.<br />
Und Südtirol ist bestens gerüstet: Ein starkes Netzwerk<br />
von Global Players, KMU‘s, Forschern und Experten sorgt<br />
für Innovationskraft, Wissens- und Technologietransfer.<br />
BLS nützt dieses Know-how als Imagefaktor für den Wirtschaftsstandort<br />
Südtirol.<br />
Leistungsstarke Aufstiegsanlagen, moderne Beschneiungssysteme,<br />
automatisierte Zutrittskontrollen, Pistenfahrzeuge<br />
und innovative Sportgeräte plus hochtechnologische<br />
Winterausrüstung: In Südtirol sind die <strong>Alpine</strong>n <strong>Technologien</strong><br />
zuhause. Mehr als 30 Unternehmen im Land entwickeln<br />
und verfeinern <strong>Technologien</strong> und Produkte rund um den<br />
Berg, die aus dem modernen Berg- und Wintersport nicht<br />
mehr wegzudenken sind. Heimische Hersteller mit Weltruf<br />
– Leitner, Prinoth, TechnoAlpin oder Intercom – gehören zu<br />
den Leadern der Branche und setzen Standards, nicht nur in<br />
Europa, sondern auch in den Vereinigten Staaten, in China<br />
und Russland. Aber auch die vielen kleinen und mittleren<br />
Unternehmen unterstreichen die Stärke Südtirols als innovativer<br />
Standort für <strong>Alpine</strong> Technologie.<br />
Heimat der Marktführer<br />
Deshalb gehört dieser Sektor auch zu den Schlüsselbranchen<br />
des Wirtschaftsstandorts Südtirol. Südtirols<br />
Standortagentur Business Location Südtirol (BLS) setzt<br />
in der Vermarktung nach außen ganz bewusst auf das<br />
starke Know-how dieser Branche. „Der Wirtschaftsstandort<br />
Südtirol ist Heimat und Standort vieler Marktführer<br />
<strong>Alpine</strong>r <strong>Technologien</strong>“, sagt Wirtschaftslandesrat Thomas<br />
Widmann. „Jahrelange Erfahrung, qualifizierte Mitarbeiter,<br />
ständige Forschung und Entwicklung, aber vor allem<br />
auch die Nähe zum Markt haben Produkte und Lösungen<br />
hervorgebracht, die im Bereich <strong>Alpine</strong> <strong>Technologien</strong> bahnbrechend<br />
waren und sind.“<br />
Nähe zum Markt<br />
„Genau das ist der Grund, weshalb wir beim Standortmarketing<br />
auf die Imagewirkung dieser für uns sehr wichtigen Branche<br />
bauen“, erklärt BLS-Direktor Ulrich Stofner. Neben den<br />
internationalen Marktführern aus Südtirol gibt es im Lande<br />
auch Niederlassungen so bekannter internationaler Spezialisten<br />
wie Reusch, Doppelmayr oder der Kässbohrer Geländefahrzeug<br />
AG. „Südtirol ist für Unternehmen dieses Sektors<br />
ein interessanter Standort, wo sich Know-how konzentriert.<br />
Wir bemühen uns darum, jene internationalen Unternehmen<br />
anzusprechen und zu filtern, die der heimischen Wirtschaft<br />
zusätzlichen Mehrwert schaffen können“, so Stofner.<br />
Die Rahmenbedingungen seien für Betriebe dieser Branche<br />
ideal. Neben fundiertem Wissen und großer Erfahrung gäbe es<br />
hierzulande ein starkes Netzwerk, durch das selbst umfassende<br />
Projekte gestemmt werden könnten; modernste Skigebiete mit<br />
innovativen Beschneiungssystemen und einer ausgezeichneten<br />
Infrastruktur seien zudem das perfekte Umfeld, um <strong>Alpine</strong><br />
Wintertechnologien uneingeschränkt testen zu können.<br />
Wissenschaftliche Verstärkung<br />
Verstärkt wird dieses geballte Know-how durch ein Kompetenzzentrum<br />
für <strong>Alpine</strong> <strong>Technologien</strong> unter dem Dach des<br />
TIS innovation parks (TIS). Dazu gibt es in Bozen noch zwei<br />
wichtige Treffpunkte für die internationale Wintersport-<br />
Branche: die Fachmessen „Alpitec“ für Berg- und Wintertechnologie<br />
und „Prowinter“, wo sich alles um Verleih und<br />
Service im Wintersport dreht. Mit dem Fraunhofer Innovation<br />
Engineering Center (IEC) in Bozen steht Unternehmen<br />
zudem eine Schnittstelle zu modernen Informationstechnologien<br />
zur Verfügung.