Alpine Technologien 2012
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themenbereich<br />
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Speicherbecken<br />
am Piz Seteur<br />
Ing. Erwin Gasser hat im Sommer <strong>2012</strong> das Speicherbecken<br />
Piz Seteur unterhalb des Sellajochs geplant und<br />
umgesetzt. Das Gemeinschaftsprojekt wurde von den<br />
Seilbahnbetreibern in Auftrag gegeben, um die notwendigen<br />
Wasserreserven für die künstliche Beschneiung der<br />
Skipisten sicher zu stellen.<br />
Das Speicherbecken Piz Seteur hat ein Fassungsvolumen<br />
von 74.000 Kubikmetern und liegt auf einer Höhe von<br />
1910 Meter über dem Meeresspiegel. Die Wasseroberfläche<br />
beträgt 11.200 Quadratmeter, die maximale Wassertiefe<br />
beträgt 10,30 Meter. Mit dem Projekt wurden die Voraussetzungen<br />
geschaffen, das Skigebiet komplett zu beschneien.<br />
Vermessung<br />
Projektierung<br />
Garantierte Restwassermengen<br />
Der Vorteil: Das für die künstliche Beschneiung benötigte<br />
Wasser muss nicht den Bächen entnommen werden, somit<br />
kann die Restwassermenge der Fließgewässer garantiert<br />
werden. Angelegt wurde das Speicherbecken in einer<br />
natürlichen Senke. Senken bieten sich für die Errichtung<br />
künstlicher Gewässer an, weil dadurch weniger Erdbewegungen<br />
notwendig werden. Außerdem ist bei der Errichtung<br />
künstlicher Seen eine maximale Dammhöhe von 15 Meter<br />
zulässig – andernfalls muss das Vorhaben vom Ministerium<br />
in Rom genehmigt werden.<br />
Die Bauzeit für das Speicherbecken Piz Seteur betrug<br />
fünf Monate, allein einen Monat dauerte es, das Becken<br />
zu füllen. Die Umsetzung in dieser kurzen Zeit war nur<br />
Statik<br />
Bauleitung<br />
möglich, weil bereits im Vorjahr zahlreiche Vorbereitungsarbeiten<br />
stattgefunden haben.<br />
Speicherbecken und Zivilschutz<br />
Ing. Erwin Gasser erklärt, dass Speicherbecken auch für den<br />
Zivilschutz genutzt werden können und in diesem Fall ihr<br />
Bau finanziell unterstützt wird. Eine Option, die beim Projekt<br />
oberhalb von Wolkenstein nicht wahrgenommen worden<br />
ist, weil daran auch Auflagen gebunden sind, welche für die<br />
Betreiber mitunter von Nachteil sein können: beispielsweise<br />
der Umstand, dass die Ableitungen unter Druck gehalten<br />
werden müssen und die Gesellschaft die Haftung dafür über-<br />
Der Bau eines Speicherbeckens für die Beschneiung ist<br />
nicht einfach nur der Bau eines künstlichen Gewässers. Es<br />
ist sehr viel technnisches Know-how notwendig, damit das<br />
Wasser auch tatsächlich zu den Schneekanonen gelangt.<br />
Beim Speicherbecken „Piz Seteur“ oberhalb vom Plan de<br />
Gralba war das Unternehmen Ela aus Pontives im Einsatz –<br />
absolute Spezialisten in diesem Bereich. Das Unternehmen<br />
wird in zweiter Generation geführt. Im Laufe der letzten<br />
Jahrzehnte wurden viele wichtige Hotels in Gröden zu Kunden.<br />
Neben gewöhnlichen Hausinstallationen und Automationsarbeiten<br />
hat man, durch die langjährige Zusammenarbeit<br />
mit Demaclenko, die Spezialisierung im Bereich Technische<br />
Beschneiung vorgenommen. Zwanzig Mitarbeiter planen<br />
und setzen im Gelände die elektrischen Voraussetzungen für<br />
Beschneiungsanlagen um.<br />
Beim neuen Speicherbecken oberhalb von Wolkenstein oblag<br />
Ela die Installation der Mittelspannungsanlage, die Planung<br />
und Umsetzung des Power Centers, die gesamte Installation<br />
der Überwachungs- und Steuerungsanlagen. Außerdem die<br />
Steuerungs- und Regelungsanlagen für die Pumpstationen,<br />
EMSR-Einrichtungen und Prozessvisualisierung sowie die<br />
allgemeine elektrische Installation.<br />
nehmen muss. Bei einem Speicherbecken handelt es sich um<br />
ein stehendes Gewässer. Damit sich im Sommer hier keine<br />
Algen bilden, ist die Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff<br />
notwendig. Diese kann über einen Wasserdurchfluss oder<br />
über eine Pumpe erreicht werden. Eine Pumpe zur Sauerstoffanreicherung<br />
ist aber bei Speicherbecken auf jeden Fall<br />
notwendig: Nur so kann vermieden werden, dass das Wasser<br />
im Winter gefriert. Eine Eisdecke könnte nämlich die dünne<br />
Schutzhaut des Beckens beschädigen. Am Piz Sateur wurden<br />
auch zwei Kühltürme eingebaut: Diese kühlen das Wasser<br />
auf dem Weg zur Schneeproduktion auf drei Grad Celsius,<br />
wodurch die Schneekanonen effizienter funktionieren.<br />
El(a)ektroprofis für Schnee<br />
INFO<br />
Ela GmbH - Electro & Installationen<br />
Gewerbezone Pontives 10 | 39040 Lajen<br />
Tel. 0471 786 015 | Fax 0471 797 170<br />
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