Alpine Technologien 2012
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aktuell<br />
8 11/<strong>2012</strong> 11/<strong>2012</strong><br />
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service<br />
Wintersaison zählen die Betreiber in etwa eine Million<br />
Durchgänge. Wenn es die Witterungsbedingungen zulassen,<br />
so ist es ein Ziel für alle Liftbetreiber entlang der Sellaronda,<br />
diese Skirundfahrt vom 7. Dezember bis zum 7.<br />
April möglich zu machen. Immerhin ist die Sellaronda ein<br />
sehr wichtiges und vor allem weltweit bekanntes Skiprojekt,<br />
das in dieser Form wohl einzigartig ist. Entsprechend<br />
wird Komfort groß geschrieben. So auch beim Neubau<br />
der Anlage Piz Boe: Waren beim Vorgängerlift Kabinen für<br />
zwölf Personen im Einsatz, hat man sich nun für CWA Kabinen,<br />
welche maximal acht Personen fassen, entschieden:<br />
der Transport wird für die Wintersportler bequemer.<br />
Logistische Meisterleistung: der Neubau<br />
Ein logistischer Kraftakt war der Neubau der Anlage im<br />
vergangenen Sommer. Für den Abbau des Vorgängers und<br />
die Installation des neuen Liftes wurde ein Hubschrauber<br />
eingesetzt, welcher in 250 Rotationen die Arbeiten abschloss –<br />
ein Rekordwert, wenn man bedenkt, dass das eine Arbeitszeit<br />
von lediglich 13 Stunden bedeutet. Der eingesetzte Helikopter<br />
konnte eine Nutzlast von 3,9 Tonnen zuladen. Spannend<br />
wurde es beim Transport der obersten Stützen: Diese mussten<br />
sehr früh am Morgen montiert werden, da in der wärmeren<br />
Tageszeit der Hubschrauber die Last nicht mehr auf diese<br />
Höhe bringen hätte können. Die Vorgängeranlage wurde nicht<br />
verschrottet, sondern, wie nun seit <strong>2012</strong> erlaubt, verkauft:<br />
Wer zukünftig in Foppolo, Brembo Ski, in der Provinz Bergamo,<br />
Skifahren geht, dem wird ein Lift verdächtig ähnlich der<br />
Piz-Boe-Anlage erscheinen. Und der Schein wird nicht trügen.<br />
Auch wenn der Piz-Boe-Lift vor allem für Skisport bekannt ist,<br />
läuft die Anlage auch in den Sommermonaten. Um den gesetzlichen<br />
Anforderungen zu entsprechen und um auch Menschen<br />
mit eingeschränkter Mobilität den Zugang zur Bergwelt zu<br />
ermöglichen, wurden sowohl Tal- als auch Bergstation behindertengerecht<br />
gestaltet, damit eine barrierefreie Nutzung eines<br />
der modernsten Lifte im Alpenraum möglich ist.<br />
Gestern trifft Heute<br />
Die Piz-Boe-Bahn wurde 1992 neu erbaut. Nach zwanzig<br />
Jahren wurde sie erneuert. Bei der Planung vertraute man<br />
auch <strong>2012</strong> dem gleichen Architekturbüro, das schon 1992<br />
beauftragt worden war und das vor allem durch die Dachkonstruktion<br />
ein Markenzeichen für die Bahn geschaffen<br />
hatte: Die dreieckige Form zitierte symbolhaft die Berggipfel,<br />
die sich in ihr spiegeln.<br />
Die Aufgabe, die beim Neubau an den Architekten gestellt<br />
wurde, war, eine Anpassung an die technische, aber auch<br />
architektonische Anforderung der Gegenwart vorzunehmen.<br />
Das Kabinenlager musste erweitert werden – im Zuge dieser<br />
Arbeiten wurde die Fassade transluzent ausgebildet, wodurch<br />
dem Kubus seine Schwere genommen wurde. Stegpaletten mit<br />
vorgesetztem Metallgewebe sorgen für ein lichtdurchflutetes<br />
und gut einsehbares Kabinenlager. Die Technik – als Hauptbestandteil<br />
und ästhetisches Element einer Kabinenbahn – wird<br />
hervorgehoben. Träger, Schienen und Gondeln sind für den<br />
Benutzer gut sichtbar. Die ursprünglich grellen und bunten<br />
Farben sind durch ein monochrom gehaltenes Farbkonzept<br />
ersetzt worden und die Bahn kann durch ihre Beleuchtung, je<br />
nach Anlass, in verschiedene Farben getaucht werden. Dem<br />
Team von kostnerarchitektur ist es gelungen, eine stimmige<br />
Verschmelzung zwischen der ursprünglichen und der hochmodernen<br />
neuen Bahn zu erreichen.<br />
INFO<br />
kostnerarchitektur<br />
La Sieia 31 | 39033 Corvara<br />
Tel. 0471 836 385 | Fax 0471 836 573<br />
info@arch-kostner.it<br />
<strong>Alpine</strong> Sondertransporte<br />
Einsatz im Grenzbereich<br />
Beim Neubau der Seilbahn Piz Boe in<br />
Corvara hat die Spedition Profanter aus<br />
Vintl die wichtige Rolle übernommen,<br />
die 105 Kabinen vom 500 Kilometer<br />
entfernten Werk in Sissach nach Corvara<br />
zu bringen. Innerhalb eines Monats<br />
wurden 18 LKW-Ladungen organisiert<br />
und termingerecht durchgeführt.<br />
Was nach einem einfachen Job<br />
klingt, war nicht ganz so einfach: Die<br />
neuen Kabinen aus dem Hause CWA-<br />
Constructions weisen nämlich eine Höhe von<br />
2,91 Meter auf und sind damit höher als konventionelles<br />
Ladegut. So kamen Sonderfahrzeuge mit Planenaufbauten<br />
zum Einsatz, damit die hochwertige Fracht unterwegs nicht<br />
schmutzig oder zerkratzt werden würde.<br />
Das seit 1985 in Vintl ansässige Transportunternehmen ist<br />
auf Transporte, vor allem auch im alpinen Bereich spezialisiert:<br />
40 LKWs stehen im Fuhrpark. Mit der breiten Palette<br />
von Fahrzeugtypen realisiert die Spedition Profanter<br />
die unterschiedlichsten Transporterfordernisse. Die Fahrer<br />
sind aus Südtirol und entsprechend an schwierige Bergstraßen<br />
gewöhnt. Die Spedition Profanter ist so im Stande,<br />
Spezialtransporte auch an nicht einfach erreichbare Orte<br />
abzuwickeln. Kunden für diesen hochspezialisierten<br />
Bereich sind vor allem Unternehmen aus der Bauindustrie<br />
und aus der Wintersportbranche.<br />
INFO<br />
Profanter Manfred GmbH<br />
Industriezone 5 | 39030 Vintl<br />
Tel. 0472 976 500 | Fax 0472 976 555<br />
info@profanter-transporte.it | www.profanter-transporte.it<br />
Wenn es bei Montagen kompliziert wird, kommt Heliswiss<br />
International AG ins Spiel. Egal ob im Hochgebirge<br />
oder in engen Innenstädten: Wo für Transporter Ende ist,<br />
beginnt der Einsatz der Profitruppe, die mit dem Helikopter<br />
tonnenschwere Lasten transportiert und bei Bedarf<br />
auch gleich montiert.<br />
Im Sommer <strong>2012</strong> waren die Montagespezialisten gleich<br />
öfters in Südtirol tätig: Zum Beispiel beim Ab- und Aufbau<br />
der Umlaufbahn zum Piz Boé in Corvara und in Arabba. Am<br />
Piz Boe flog das Unternehmen 110 Doppelrotationen - was<br />
bedeutet, dass Abbau der alten Anlage und die Installation der<br />
neuen in einem Schritt erfolgen, wodurch Leerflüge vermieden<br />
werden. Im Einsatz war der KAMOV KA 32A12, der größte in<br />
Europa zugelassene Ziviltransporter, der eine Last von bis zu<br />
5000 Kilogramm aufnehmen kann. Das Schweizer Unternehmen<br />
ist weltweit tätig. In Europa ist Heliswiss International<br />
für Montagen bis zu 5 Tonnen die erste Adresse. Die Kunden<br />
werden rundum betreut: von der Planung über die Einholung<br />
von Genehmigung, die logistische Planung, bei der auf kürzeste<br />
Flugstrecken mit möglichst geringen Höhenunterschieden,<br />
sowie auf ein Höchstmass an Arbeitssicherheit wird größter<br />
Wert gelegt. Der Vorteil bei einer Beauftragung von Heliswiss<br />
International erklärt Christian Stauder, Gebietsveranwortlicher<br />
für Italien und das Tessin: „Unsere Kunden sparen sich den<br />
Bau einer Zufahrtsstraße und vor allem sehr viel Zeit, was vor<br />
allem bei Liftbetreibern eine wichtiges Argument ist.“<br />
INFO<br />
Heliswiss International AG<br />
Projektleitung Südtirol-Italien-Tessin<br />
Christian Stauder | Tel. 333 717 61 62<br />
christian.stauder@heliswissinternational.com<br />
www.heliswissinternational.com<br />
Präzisionsarbeit<br />
auf 3500 Meter:<br />
Kranmontage<br />
in Courmayeur<br />
(Aosta)