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sportFACHHANDEL 02_2018 Leseprobe

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22 | MEINUNG/COMMENT | 2.<strong>2018</strong><br />

Kälteuniform.<br />

Brauchen wir<br />

noch Daune<br />

& Pelz?<br />

VON ASTRID SCHLÜCHTER<br />

Redakteurin/Editor,<br />

Mitglied/Member ISPO AWARD JURY<br />

a.schluechter@sportcombi.de<br />

Cold<br />

uniform. Do<br />

we still need<br />

down & pelt?<br />

Gerade die jungen Fashionistas scheint es häufig nicht zu interessieren, woher die<br />

wärmenden Materialien im Winter stammen. <strong>sportFACHHANDEL</strong>-Redakteurin Astrid<br />

Schlüchter fragt sich, warum es überhaupt noch tierische Materialen braucht.<br />

Wenn es in München kalt wird, gibt es ein<br />

Phänomen, das sich schlagartig auszubreiten<br />

droht. Kaum sinken nämlich vor Ort die Temperaturen,<br />

hüllt sich die bayerische Metropole in ihre<br />

Winter-Uniform. Dicke Parkas mit Gänsedaunen<br />

und Pelzkragen, dazu am besten Ugg-Boots und<br />

Strickmützen mit Fellbommel. In München, der<br />

„nördlichsten Stadt Italiens“, würde man sonst<br />

wahrscheinlich jämmerlich erfrieren.<br />

Doch auch in anderen Städten sind die dicken<br />

Daunenjacken und Parkas zeitgleich mit den<br />

kalten Temperaturen auf den Straßen omnipräsent.<br />

Unverzichtbares Accessoire: fellbestückte<br />

Kapuzen. Ob sie aus Kunstpelz sind oder von<br />

einem Tier, wollen offenbar viele Kunden nicht<br />

wissen. Insbesondere junge Modefreaks scheren<br />

sich in keiner Weise darum, woher der Kragen<br />

eigentlich stammt.<br />

Dabei ist es für Hersteller sogar oft billiger,<br />

echte Tiere zu verarbeiten. Und oft sind Produkte<br />

falsch gekennzeichnet, sodass sich nicht auf den<br />

ersten Blick erkennen lässt, ob Mützenbommel,<br />

When it gets too cold in Munich there is a<br />

phenomenon that abruptly threatens to spread.<br />

Because as soon as the temperatures on-site drop<br />

the Bavarian metropolis immediately shrouds itself<br />

in its winter uniform. Thick parkas with goose<br />

down and fur collars in combination with Ugg boots<br />

and knitted beanies with fur bobbles. Otherwise<br />

one would probably freeze miserably in Munich,<br />

“Italy’s most northern city”.<br />

But in other cities the thick down jackets and<br />

parkas are also omnipresent at the same time as<br />

the cold temperatures. An indispensable accessory:<br />

hoods with fur applications. Whether they are<br />

made of synthetic fur or come from an animal is<br />

something many customers obviously don’t want<br />

to know. Especially young fashion freaks don’t care<br />

one bit in the least where the collar actually comes<br />

from.<br />

Thereby it is often even cheaper for manufacturers<br />

to process real animals. Products are often<br />

wrongly labelled so one can’t always see at first<br />

Kragen oder Stiefelbesätze aus Nerzen, Füchsen,<br />

Kaninchen, Hunden oder Katzen bestehen.<br />

Leider scheint sich dieses Phänomen auch in<br />

den kommenden Wintern weiter durchzusetzen.<br />

Dagegen hilft nur Aufklärung. Laut PETA tragen<br />

zumindest immer mehr Szene-Clubs ihren Teil<br />

dazu bei, indem sie Besuchern mit Pelz den<br />

Eintritt verweigern. Das Backstage in München,<br />

der Hiltl Club in Zürich und die Olivia Jones Bar<br />

in Hamburg gehen beispielsweise schon vorbildlich<br />

voran. Und auch andere Clubs können ganz<br />

einfach nachziehen, indem sie Türsteher oder<br />

Garderobenpersonal schulen, Pelz zu erkennen<br />

und nicht in den Laden zu lassen.<br />

Mir stellt sich dabei eigentlich nur eine Frage:<br />

Brauchen wir in unseren Breitengraden überhaupt<br />

noch Echtpelz und Gänsedaune? Es gibt<br />

inzwischen sinnvolle, funktionelle Alternativen,<br />

die ebenso warm halten, vor Kälte schützen und<br />

uns dabei auch noch richtig gut aussehen lassen.<br />

Dann müssen Tiere endlich nicht mehr für Mode<br />

sterben und gequält werden.<br />

Especially the young fashionistas often do not seem to care where the warming<br />

materials come from in winter. Astrid Schlüchter, editor <strong>sportFACHHANDEL</strong> wonders<br />

why it still needs animal material.<br />

glance whether a hat bobble, collar or boot applications<br />

are made of minks, foxes, rabbits, dogs or cats.<br />

Sadly this phenomenon also seems to prevail<br />

coming winter, too. Only information can help.<br />

According to PETA more and more scene clubs do<br />

their part by denying access to visitors with pelt.<br />

The Backstage in Munich, the Hiltl Club in Zurich<br />

and the Olivia Jones bar in Hamburg for example<br />

are already leading the way with a good example.<br />

And other clubs could also easily follow suit by,<br />

for example, schooling bouncers or cloakroom<br />

attendants in recognising fur and not letting those<br />

people into the shop.<br />

Now there is only one question I ask myself. Do<br />

we even still need real fur and goose down in our<br />

degree of latitude? According to the sporting goods<br />

industry there are meanwhile sensible, functional<br />

alternatives that keep you just as warm, protect us<br />

from the cold and still make us look really good.<br />

That way animals finally wouldn’t have to die and<br />

suffer for fashion anymore.

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