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sportFACHHANDEL 02_2018 Leseprobe

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2.<strong>2018</strong> Report<br />

Report | WINTER | 59<br />

garantiert. Denn: „Das Wissen, die Erfahrung und<br />

Leidenschaft unserer MitarbeiterInnen, sind die<br />

Basis für unsere gute Qualität“, ist CEO Leodolter<br />

überzeugt. Seit der Gründung durch Elfriede Löffler<br />

1947 liegt der Firmensitz von Löffler in Ried im<br />

Innkreis. 1973 wurde Löffler vom Skiproduzenten<br />

Fischer übernommen und auf funktionale<br />

Sportbekleidung ausgerichtet. Während in der<br />

Vergangenheit viele Textilunternehmen ihre Produktion<br />

in billige Fernostländer ausgelagert haben,<br />

kommen bei Löffler immer noch rund 80 Prozent<br />

der Wertschöpfung aus Österreich – die Grundlage<br />

für ein selbstbewusstes „Made in Austria“, mit dem<br />

Löffler in der Zwischenzeit auch am POS wirbt. „Das<br />

Thema hat insbesondere beim Konsumenten in den<br />

letzten drei bis fünf Jahren an Bedeutung gewonnen.<br />

Kunden wollen wesentlich häufiger wissen, wer<br />

das Produkt, wo und wie produziert hat – auch<br />

im Sportbereich“, erklärt Reinhard Hetzeneder,<br />

Vertriebs- und Marketingleiter bei Löffler. „Wir<br />

haben da starke Argumente – allein, dass wir überhaupt<br />

noch Produzent sind. Das ist heutzutage ja<br />

schon ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Hinzu<br />

kommt, dass wir vieles, was wir konfektionieren,<br />

aus eigenen Stoffen herstellen. Unsere Lehrlingsausbildung<br />

ist bei uns auch deswegen so wichtig,<br />

weil es sonst keine andere Möglichkeit mehr gibt,<br />

dieses Know-how hier vor Ort zu haben.“<br />

Schon seit 1987 bildet Löffler Lehrlinge aus. In<br />

diesem Zeitraum haben über 90 Lehrlinge erfolgreich<br />

ihre Ausbildung als Bekleidungsgestalter/in<br />

oder Textiltechnologe/in absolviert. Aktuell lernen<br />

elf Azubis in Ried ihr Handwerk. „Unser Anliegen<br />

ist es, dass jeder junge Mensch einen Lehrberuf<br />

erlernt, um für die Zukunft gerüstet zu sein“, erklärt<br />

Otto Leodolter. „Und wir übernehmen auch alle<br />

Lehrlinge. Das ist eine Verantwortung, auf die wir<br />

großes Augenmerk legen.“<br />

Sarah wollte unbedingt Nähen lernen. „Und ich<br />

war schon immer interessiert an Mode,“ sagt sie.<br />

Magdalena war auf der Modeschule, bevor sie zu<br />

Löffler kam. „Aber ich wollte mit einer Ausbildung<br />

weitermachen.“ Manuela wollte „etwas selber<br />

machen“ und Verena erzählt: „Ich habe schon<br />

mit der Oma gerne genäht und möchte selbst<br />

Klamotten nähen können.“ Und: „Das Schöne an<br />

unserem Beruf ist, dass man hinterher sieht, was<br />

fertig ist“, so die 20-Jährige.<br />

Die Ausbildung zum/zur Bekleidungsgestalter/in<br />

ist sehr praxisnah. Zu den Lehrinhalten gehören<br />

das Erstellen von Skizzen und Schnittmustern,<br />

auftragsbezogenes Auswählen der Materialien,<br />

das Zuschneiden, das Nähen, aber auch die Arbeit<br />

an Spezialmaschinen wie der speziellen „Hot-<br />

Bond“-Maschine, auf der Löffler mit Ultraschall<br />

Nähte verschweißt. Die Lehrzeit beträgt drei Jahre,<br />

zehn Wochen<br />

pro Lehrjahr verbringen<br />

die Auszubildenden<br />

in<br />

der Berufsschule<br />

Fürstenfeld (Steiermark).<br />

Nach<br />

erfolgreicher<br />

Absolvierung<br />

des Grund- und<br />

Hauptmoduls ist<br />

eine Weiterbildung<br />

mit dem Spezialmodul Bekleidungstechnik<br />

möglich.<br />

In 3,5 Jahren und in Kooperation mit der Berufsschule<br />

Dornbirn (Vorarlberg) bildet Löffler auch<br />

Textiltechnologen aus. Diese Ausbildung beinhaltet<br />

die Stickmustererstellung mit Hilfe einer speziellen<br />

Software, die entsprechende Materialbedarfserstellung<br />

sowie die Bedienung und Überwachung der<br />

computergesteuerten Strickmaschinen. Hierfür<br />

werden Grundkenntnisse in der Elektrotechnik,<br />

Pneumatik und Elektropneumatik vermittelt. „Das<br />

Berufsbild müsste eigentlich Mechatroniker heißen“,<br />

erklärt Leodolter: „Da geht es um Elektronik,<br />

um Pneumatik, um hochtechnische, hochkomplexe<br />

Maschinen, der Beruf beinhaltet also weit mehr als<br />

das, was ein herkömmlicher Stricker macht.“<br />

Für das hohe Engagement in der Lehrlingsausbildung,<br />

die verantwortungsvolle Förderung der<br />

beruflichen Entfaltung und die hohe Ausbildungsqualität<br />

wurde Löffler im November 2016 mit dem<br />

INEO-Award ausgezeichnet. Nachwuchsprobleme<br />

kennt man nicht: „Wir sind regional eine bekannte<br />

Marke und als guter Arbeitgeber bekannt“, so Leodolter<br />

weiter. „Auch dadurch tun wir uns natürlich<br />

leichter. Man muss aber auch aktiv sein: Wir präsentieren<br />

uns zum Beispiel auf Lehrlingsmessen,<br />

wir bieten Schnuppertage an, sind in den Medien<br />

präsent und vieles mehr.“ Zusätzlich sorgt die<br />

Flexibilität innerhalb der Ausbildung für attraktive<br />

Arbeitsplätze:<br />

„Wir versuchen,<br />

die Ausbildung<br />

so zu gestalten,<br />

dass ein Mitarbeiter<br />

an<br />

möglichst vielen<br />

verschiedenen<br />

Stationen arbeiten<br />

kann. Das ist<br />

gut für seine Zukunft,<br />

liegt aber<br />

auch in unserem<br />

Interesse, da wir<br />

ja auch<br />

nicht >>><br />

Nur Einsen: Sarah Renner<br />

(22), Manuela Sartori (18),<br />

Magdalena Schön (19) und<br />

Verena Angleitner (20)<br />

absolvierten ihr drittes<br />

Lehrjahr alle nur mit Einsen auf<br />

dem Zeugnis! Geschäftsführer<br />

Otto Leodolter und<br />

Lehrlingsausbilderin Silvia<br />

Hackl gratulieren!<br />

Stolz auf die heimische<br />

Produktion: Otto Leodolter

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