Band40
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dass andere als die Zielmuskeln stärker belastet werden, was in einem geringeren Trainingsreiz<br />
resultiert. Der Bewegungsqualität ist daher immer Vorzug vor der Quantität zu geben.<br />
3 Periodisierung / Planung<br />
Ein entscheidender Punkt bei allen Überlegungen zum Krafttraining bleibt die Belastungssteuerung<br />
im Jahres- und Mehrjahresverlauf. Es kann und soll nicht darum gehen, in kürzester<br />
Zeit ALLES zu trainieren, sondern darum, sich ein wohl überlegtes 4-Jahres-Konzept (bei<br />
Nachwuchsathleten siehe langfristiger Leistungsaufbau) immer wieder als Grundmodell zur<br />
Ausbildung und Ausrichtung seiner Topathleten vor Augen zu führen. Die trainingsmethodische<br />
Zielstellung eines jeden Trainingsjahres bzw. Trainingsabschnittes muss klar sein und<br />
sich in den mehrjährigen Verlauf nahtlos eingliedern. Somit orientiert sich die Periodisierung<br />
des Trainings im Jahres- und Mehrjahresverlauf an der Terminierung der Hauptwettkämpfe.<br />
Alle Inhalte (und damit auch das Krafttraining) sind so zu planen, dass bei den entscheidenden<br />
Wettkämpfen die maximale Leistung erbracht werden kann.<br />
Im Mehrjahresverlauf erfolgt kein Wechsel der grundlegenden Trainingsinhalte. Es muss<br />
durchgehend mit der beschriebenen Methodik gearbeitet werden. Somit erfolgt die Ausprägung<br />
der Kraft ausschließlich über Volumen-, IK-, reaktives Training (zu reaktivem Training<br />
siehe Ausführungen RTP) sowie die Zugübungen (Umsetzen, Reißen inkl. entsprechender<br />
Zubringerübungen).<br />
Um eine Stagnation im langfristigen Leistungsaufbau zu vermeiden ist entscheidend, dass:<br />
Die Methodik konsequent umgesetzt wird<br />
Die Übungsqualität ein hohes Niveau hat<br />
Die Trainingsinhalte zwischen Kraft- und Wassertraining abgestimmt sind (siehe beispielhafte<br />
Wochenplanungen RTP)<br />
Nicht zu wenige (zu geringes Trainingsvolumen) oder zu viele (zu starke Ermüdung)<br />
Krafttrainingseinheiten pro Woche eingeplant werden (siehe Wochenplanung und<br />
Trainingshäufigkeit RTP); zu viel oder zu wenig ist in Abhängigkeit vom Leistungsniveau<br />
des Sportlers zu sehen<br />
Entlassungsphasen (Verringerung des Volumens) oder Trainingspausen (ca. 1 Woche)<br />
eingeplant werden<br />
Variationen in der grundlegenden Methodik ergeben sich durch die Anzahl der Wiederholungen,<br />
die Höhe der verwendeten Gewichte (Volumen und Intensität) und den möglichen Variationen<br />
der Grundübungen. Dadurch wird das neuromuskuläre System vor zwar nicht immer<br />
neue, jedoch immer wieder variierende Aufgaben gestellt. Die Grundstruktur im Vorgehen<br />
darf aber nicht verändert werden.<br />
Bei der Jahresplanung ist das folgende Vorgehen zu beachten:<br />
Das Volumentraining hat eine Zunahme des Muskelquerschnitts zum Ziel, was mit einer<br />
Erhöhung der Maximalkraft einhergeht. Aufgrund des hohen Trainingsvolumens<br />
ist von einer entsprechenden muskulären Ermüdung auszugehen. Daher sollte intensives<br />
Volumentraining mit einem gewissen Abstand zu den Hauptwettkämpfen durchgeführt<br />
werden. Der Ermüdungseffekt ist bei der erstmaligen Durchführung einer Volumentrainingsphase<br />
natürlich entsprechend hoch, wird sich im Laufe der Zeit jedoch<br />
verringern. Die Dauer eines Volumentrainings sollte laut Literatur zwischen 6 und 16<br />
Wochen andauern.