Band40
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Das IK-Training ist die bevorzugte Trainingsmethodik in der Wettkampfperiode (Tapering,<br />
UWV). Auf der einen Seite führt das IK-Training zu einer weiteren Ausprägung<br />
der Maximalkraft (intramuskuläre Koordination), auf der anderen Seite ist die<br />
muskuläre Ermüdung/Belastung im Vergleich zum Volumentraining deutlich geringer<br />
(geringere Stoffwechselbelastung, geringere zentralnervöse Ermüdung, weniger Gewebeschädigung).<br />
Dadurch bietet sich die Kombination mit hochintensivem wettkampfspezifischem<br />
Wassertraining an (nur für Streckenlängen bis einschließlich<br />
400m).<br />
Spätestens 6 bis 8 Wochen vor dem Wettkampfhöhepunkt der Saison muss auf ein IK-<br />
Training umgestellt werden. In der Regel ist es jedoch erforderlich, das relativ stark<br />
ermüdende Hypertrophietraining früher zu beenden.<br />
Aus Sicht der Kraftausprägung ist es nicht zu empfehlen jeden Wettkampf zu 100%<br />
anzusteuern und damit die Volumenphase häufig zu verlassen. Besonders problematisch<br />
ist dieser Umstand bei Sportlern und Sportlerinnen, die noch deutlich an Kraft<br />
zulegen müssen (siehe Orientierungswerte RTP). Liegt bereits eine gute Maximalkraftbasis<br />
vor, kann ein häufigerer Wechsel in die IK-Phase besser kompensiert und<br />
geplant werden. Die Häufigkeit und Dauer der IK-Phasen darf aber keine Verringerung<br />
der Maximalkraft nach sich ziehen (rechtzeitiger Wechsel ins Volumentraining)<br />
bzw. einen langfristigen Ausbau der Kraftfähigkeiten verhindern.<br />
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In der Taperphase vor Hauptwettkämpfen sollte das Krafttraining (IK-Training) beibehalten<br />
werden. Selbst in der Wettkampfwoche wird noch Krafttraining empfohlen,<br />
um Kraftverlust zu vermeiden. Dieses Vorgehen ist analog zur generellen Empfehlung<br />
in der Taperphase zu sehen: Allmähliche Reduzierung des Volumens und Beibehaltung<br />
der Intensität.<br />
Für den Langstreckenbereich (800m und 1500m) sind in der Planung IK-Phase, Reißen<br />
und Umsetzen und reaktives Training nicht vorgesehen. Aufgrund der deutlichen<br />
Dominanz der aeroben Ausdauer genügt im Langstreckenbereich ausschließlich ein<br />
Volumentraining (Hypertrophie) um präventive und evtl. auch leistungssteigernde Ziele<br />
zu erreichen. Um die Ermüdung zu verringern, ist in der Wettkampfperiode einfach<br />
eine Reduzierung der Sätze pro Trainingseinheit vorgesehen.<br />
Zusätzlich bietet sich eine Blockbildung / Blockperiodisierung an. Die Theorie der Blockperiodisierung<br />
richtet sich nach der Erkenntnis, dass der menschliche Körper nur eine begrenzte<br />
Anzahl von Trainingsreizen gleichzeitig verarbeiten kann. Mehrere verschiedene Trainingsreize<br />
überlagern sich und verhindern so die Entwicklung bzw. verstärken die Ermüdung.<br />
Wenn in der Trainingspraxis beispielsweise eine starke Hypertrophie der Muskulatur angestrebt<br />
wird, kann es phasenweise nötig sein (Konzentration auf einen Trainingsreiz), das Wassertraining<br />
für 6 bis 8 Wochen auf ein nötiges Minimum zu reduzieren (Beibehaltung des<br />
vorherrschenden Grundlagenausdauerniveaus). Durch die Konzentration auf nur einen Trainingsreiz<br />
/ ein Trainingsziel (hier Hypertrophie) kann die Gesamtermüdung so gering wie<br />
möglich gehalten werden (Vermeidung von Überlastung, Übertraining). Bei nötigenfalls wieder<br />
ansteigenden Wasserumfängen wird sich das gesteigerte Kraftniveau positiv auf die Leistungsfähigkeit<br />
auswirken. Gearbeitet wird „Step by Step“, gut durchdacht, in einen Jahresverlauf<br />
(und auch Mehrjahresverlauf) eingeordnet und mit klaren Zielen in der Leistungsentwicklung.<br />
Blockbildung heißt nicht, dass einzelne Leistungskomponenten (Kraft, Ausdauer etc.) unberücksichtigt<br />
bleiben. Vielmehr wird der Trainingsreiz so gewählt, dass beim Blocktraining<br />
einer Komponente die anderen Komponenten erhaltend trainiert werden.