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Rojava Report

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Dennoch muss ich sagen, dass, wenn wir die letzte<br />

Möglichkeit irgendwann erreicht haben, dass wir dann<br />

natürlich auch mit der KDP kämpfen werden. Aber das<br />

hat keine Priorität, auch weil wir die letzten Dörfer von<br />

Daesh befreien wollen, die zwischen Şengal und <strong>Rojava</strong><br />

liegen. Wir wollen diese Dörfer befreien und damit<br />

ein freies Landes schaffen, damit für die Menschen<br />

alles besser wird. Die EzidInnen werden dann Zugang<br />

zur <strong>Rojava</strong> Revolution haben. Weil uns das wichtig ist<br />

haben wir noch immer eine Menge von unseren Kräften<br />

in Şengal, um hier auch weiter die Stadt zu halten.<br />

Das hat auch eine andere Seite. Denn unsere Kräfte hier<br />

sammeln viel Erfahrung, insbesondere solche, welche<br />

für den militärischen Kampf in den Städten von Nutzen<br />

ist. Wir befinden uns in Şengal City ja in einer Stadt. Hier<br />

halten wir nicht nur eine Position, sondern unsere Kräfte<br />

verändern auch das Gebiet. Zurzeit gibt es in Şengal<br />

viele verschiedene Akademien für die KämpferInnen<br />

und unsere Truppen. Wir haben also dynamische<br />

Beziehungen zur Stadt Şengal und das geht weiter.<br />

Auch gibt es hier eine Neuerung für uns. Vor dem Krieg<br />

hier hatten wir keinen Kontakt mit EzidInnen. In diesem<br />

Krieg hatten wir die Chance, den EzidInnen nahe zu<br />

kommen. Wir hatten die Möglichkeit, ihr Leben und ihre<br />

Kultur zu verstehen und uns mit ihnen solidarisch zu<br />

zeigen. Gleichzeitig fingen die EzidInnen an uns und die<br />

kommunistische Kultur kennenzulernen. Mittlerweile<br />

zeigen sie grosses Interesse für unsere Organisationen.<br />

Sie besuchen uns an unseren Standorten in Şengal und<br />

verfolgen auch unsere Politik in Şengal. Daher ist dies<br />

ein grosser Erfolg, den wir durch unsere KämpferInnen<br />

erreichten, die gute Beziehungen zu allen Menschen und<br />

fortschrittlichen Organisationen in diesem Krieg hatten.<br />

für die Befreiung von Şengal angeschlossen. Aktuell<br />

halten sie einige Orte im Stadtzentrum. Sie formierten<br />

sich im Jahr 2015, vor der grossen Operation.<br />

Aber sie sind das Ergebnis dieses Prozesses den du<br />

beschrieben hast?<br />

Ja, genau, gleich wie YBŞ. Es ist ein Ergebnis dieser 15<br />

Monate.<br />

Das heisst, sie schufen Raum für Frauen, um sich<br />

innerhalb des Prozesses der Operationsvorbereitungen<br />

zu organisieren?<br />

Das Vorgehen ist mehr oder weniger dasselbe wie bei der<br />

YPG. YPG begann EzidInnen erst unter YPG Kräften<br />

zu organisieren und danach, als sich eine Möglichkeit<br />

zeigte, konnte YBŞ aus ihren eigenen ezidischen<br />

Kräften aufgebaut werden. Genauso wie die YJA STAR<br />

Kämpferinnen die ezidischen Frauen zu organisieren<br />

begannen. Sie organisierten sie für YJA STAR und<br />

nachdem YBŞ aufgebaut war, begannen sie, einen Weg<br />

für Frauen zu organisieren und gaben ihnen ihre eigene<br />

Organisation und die Möglichkeit, YJÊ aufzubauen.<br />

Die Befehlsstruktur innerhalb der YBŞ ist halb/halb. Das<br />

heisst, bei den KommandantInnen gibt es die gleiche<br />

Vertretung durch Frauen und Männer. Für YBŞ sind<br />

die KommandantInnen gemischt. Das heisst auch, dass<br />

die Genossinnen das gleiche Recht für die Organisation<br />

haben. Darüber hinaus haben die Frauen ihre eigene<br />

Organisation für die Missionen oder für die weiteren<br />

Regelungen innerhalb der YBŞ, die Kommandantinnen<br />

haben ihre eigene Initiative.<br />

Auch die Solidarität, die wir mit der PKK, der YPG<br />

und der YBŞ aufbauten, stärkte unser revolutionäres<br />

Bewusstsein. Wir lernten viel für unsere revolutionären<br />

Werte. Das betrifft natürlich beide Seiten. So gewann<br />

unsere Kameradschaft eine neue historische Bedeutung,<br />

das heisst auch eine revolutionäre Bedeutung.<br />

Diese Beziehung halten wir auch mit unseren Gefallenen.<br />

Denn Krieg bedeutet auch Gewalt und Tod. In diesem<br />

Krieg gab es viele MärtyrerInnen. Sie lehrten die MLKP<br />

revolutionäre Werte und sie übergaben uns die grosse<br />

Verantwortung, ihren revolutionären Willen fortzusetzen<br />

und zu verstärken. Schliesslich werden wir ihre Träume<br />

für Şengal wahr werden lassen.<br />

Ich habe nur noch eine Frage. Wir hörten von den<br />

ezidischen Frauen, dass sie sich auch organisieren<br />

und bewaffnen.<br />

YJÊ (Verteidigungseinheit der Frauen Êzîdxan, ehemals<br />

YPJ-Shingal) sind Streitkräfte, die die Frauen selbst<br />

organisiert haben. Sie haben sich auch den Operationen<br />

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