Rojava Report
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gibt, sind wir an der Front und halten dort einen<br />
Stützpunkt. Wenn an Operationen teilgenommen wird,<br />
sind wir wieder ein bewegliches Tabûr. Normalerweise<br />
bewegt sich das Tabûr nach der Operation und zieht sich<br />
dann erst zurück. Dann kann man sich dann doch auch<br />
erholen.<br />
Da wir verschiedene Parteien und Organisationen sind,<br />
können wir in dieser Situation der Ruhe Leute, also<br />
unsere GenossInnen, auswechseln. Die Leute, die sich<br />
erholt haben, kommen zum Tabûr und die, die richtig<br />
müde und kaputt sind, die kommen dann zurück und<br />
erholen sich. Deswegen müssen wir aber als Tabûr nicht<br />
von der Front zurückkommen. Das ist unser Vorteil.<br />
Die Müden kommen mal zurück, erholen sich und<br />
werden ausgewechselt durch diejenigen, die sich<br />
erholt haben?<br />
Genau, das ist ein Vorteil von uns. Die YPG ist nicht so<br />
beweglich.<br />
Das ist der Unterschied zwischen euch und der<br />
YPG?<br />
Die YPG sind die, die diesen Freiheitskampf für die<br />
<strong>Rojava</strong> Revolution anführen und wir solidarisieren uns<br />
mit ihnen. Wir befinden uns hierarchisch auch unter der<br />
YPG, gleichzeitig sind wir Teil der YPG. Wenn wir an<br />
der Operation teilnehmen, dann unter dem Kommando<br />
der YPG. Die sagen uns, wann wir wo an die Front<br />
gehen können und so weiter. Sie sagen was wir tun, sie<br />
koordinieren und dann gehen wir nach vorne oder wir<br />
bleiben zurück.<br />
Gefühl. Das wollen wir auch erreichen und wir müssen<br />
das noch besser machen. Das heisst, das wir nicht nur<br />
dreissig Leute im Tabûr bleiben, sondern mehr Leute<br />
werden, die hier die <strong>Rojava</strong> die Revolution verteidigen.<br />
Für die TKP/ML-TIKKO heisst das auch wachsen.<br />
Ist die Erfahrung die ihr sammelt, eine Erfahrung,<br />
die ihr auch in der Entwicklung von TKPML-TIKKO<br />
gebrauchen könnt?<br />
Ja, aber das ist ein anderer Kampf. Was wir hier lernen,<br />
ist unter anderem in den Städten mit verschiedenen<br />
Waffen Krieg zu führen. Worin wir bis jetzt Erfahrungen<br />
haben, war der Guerillakrieg. Wir waren in der Guerilla<br />
in den Bergen der Türkei und von dort lernten wir unsere<br />
Strategie. Dort haben wir nur eine Guerillaarmee, hier ist<br />
es anders. Hier lernst du in den Städten zu kämpfen, und<br />
das auch mit den grossen Waffen oder gar mit Panzern.<br />
Flugzeuge kommen hierher und bombardieren, wir gehen<br />
rein in die Städte und so weiter; das ist in der Guerilla<br />
halt alles nicht so. Dort bombardieren die Flugzeuge uns<br />
und nicht umgekehrt. In den Bergen greifst du den Feind<br />
an und ziehst dich wieder zurück. Hier greifst du an und<br />
bleibst. Das ist was ganz anderes. Hier kämpfst du täglich<br />
24 Stunden lang. Es ist ein aktiver Kampf. In den Bergen<br />
Also die YPG funktioniert nicht wie du vorher<br />
erzählt hast?<br />
Genau! Die funktionieren anders, weil wir durch die<br />
verschiedenen Organisationen und die verschiedenen<br />
Parteien ein internationales Bataillon bilden, ist bei uns<br />
alles ein bisschen anders. So haben wir das gegründet,<br />
so wurde es besprochen und bis jetzt läuft alles sehr gut.<br />
Eure Bilanz ist bis jetzt positiv?<br />
Ja, positiv. Wenn die YPG Krieger oder Kriegerinnen,<br />
die jetzt im Kampf sind, uns sehen, wissen sie, dass<br />
sie nicht alleine im Kampf sind. Sie wissen, dass wir,<br />
Sozialistinnen, KommunistInnen oder AnarchistInnen<br />
hier im Tabûr sind und für sie kämpfen und dass von<br />
uns auch schon GenossInnen gefallen sind. Das ist sehr<br />
wertvoll. Die schätzen das auch. Ja das ist wirklich<br />
wertvoll und das sagen sie uns auch. Wenn wir da<br />
hin gehen und die Gesichter der YPG Krieger oder<br />
Kriegerinnen anschauen, hat man dieses Gefühl, dass<br />
sie wissen, dass das was wir machen, was Gutes ist und<br />
wir das Richtige machen und das ist eben ein schönes<br />
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