Rojava Report
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haben bereits alle Grenzen überschritten.<br />
Daesh greift alle Völker, alle Länder an, die gegen sie<br />
vorgehen und deswegen ist die Aktion gegen Reqa<br />
wichtig, weil man gegen diese Angriffswellen seitens<br />
der Daesh kämpft und weil Reqa das politische Zentrum<br />
der Daesh ist.<br />
Die Daesh werden von Reqa aus organisiert, alle Angriffe,<br />
auch alles Politische, wird von Reqa aus organisiert, das<br />
wissen wir. Reqa ist das Hirn der Daesh. Also machen<br />
alle Aktionen, die wir durchführen, keinen Sinn, wenn<br />
wir nicht Reqa angreifen. Denn wenn das Hirn weg ist,<br />
kann auch der Körper sich nicht bewegen, dann ist der<br />
Körper machtlos.<br />
Wie verhält ihr euch als TKP-ML in diesem<br />
Prozess?<br />
Wir, als TKP/ML-TIKKO sind aktiv in <strong>Rojava</strong> seit<br />
dem Widerstand in Kobanê. Es gibt viele Diskussionen<br />
bezüglich der Reqa-Operation, schon deshalb, weil die<br />
US-amerikanischen Kräfte dort mit unterstützten. In der<br />
Diskussion geht es darum, ob das jetzt ein strategischer<br />
Zusammenschluss oder ein taktischer Zusammenschluss<br />
ist. Aber es ist nichts Neues, dass die Koalitionsflieger<br />
unterstützend bombardieren. Das ist schon seit Kobanê<br />
so, dass sie die YPG unterstützen. Aber es wurde erst<br />
mit der Reqa-Operation diskutiert, erst dann wurde es<br />
zum Gegenstand der Diskussionen. Wir finden das nicht<br />
richtig, dass so diskutiert wird. Unserer Meinung nach<br />
muss so diskutiert werden, dass wir Reqa einnehmen<br />
und dadurch die Revolution von <strong>Rojava</strong> beschützten.<br />
Das muss der Hauptpunkt der Diskussion sein. Die<br />
Diksussion über die Rolle des Imperialismus ist aber<br />
keine Diskussion die man jetzt führen muss, die muss<br />
man später führen.<br />
Wir sind nicht in der Situation jetzt darüber zu diskutieren,<br />
weil der Krieg weitergeht und die Daesh immer noch<br />
da sind. Diese Diskussionen bringen uns im Moment<br />
nicht weiter. Die, die jetzt diesen Zusammenschluss<br />
kritisieren, sind auch die Organisationen, die schon seit<br />
Kobanê ziemlich weit weg sind, vom Ort wo tatsächlich<br />
gekämpft wird. Sie sind auch weit weg von Kobanê,<br />
haben sich davon ferngehalten, sind in der Türkei<br />
und kritisieren von dort. Aber hier ist eine kämpfende<br />
Bewegung. Von der Ferne aus zu kritisieren, damit<br />
verändert man nichts. Wir können nur weiter kommen,<br />
wenn wir hierher kommen und dem Kampf beitreten und<br />
mitkämpfen. Soviel kann ich zur Reqa-Operation sagen.<br />
Wir wissen, dass Genosse Kaypakkaya (Gründer der<br />
TKP/ML Anm. d. Red.) in einer Schrift Folgendes sagt:<br />
Es gab den Scheich-Said-Aufstand (kurdisch Serhildana<br />
Şêx Seîdê Pîranî). Obwohl da die Engländer ihre Finger<br />
im Spiel hatten, war es ein fortschrittlicher Aufstand und<br />
den hätte man unterstützen müssen. Aus dieser Ideologie<br />
heraus kämpfen wir jetzt in <strong>Rojava</strong>. Gemeinsam mit der<br />
YPG sehen wir solche taktischen Zusammenschlüsse<br />
als normal an. Für nationale Bewegungen, wie die<br />
kurdische Bewegung, ist es richtig solche taktischen<br />
Zusammenschlüsse zu machen.<br />
Zuletzt können wir auch sagen, hier gibt es Hoffnung.<br />
Man sah dies beispielsweise nach dem Angriff in Orlando<br />
auf Homosexuelle, als die YPG wichtige Antworten an<br />
die reaktionären Kräfte gesendet hat. Sie haben vor die<br />
Regenbogen Fahne mitten in Reqa aufzuhängen. Dies<br />
als Symbol gegen Daesh und in Solidarität mit den<br />
Homosexuellen und gegen solche Angriffe wie in Orlando.<br />
Welche Rolle spielt die Türkei?<br />
Wir wissen seit Kobanê, dass der türkische Staat Daesh<br />
unterstützt und dass sie damit aufgeflogen sind. Durch<br />
Videos, Dokumente und Unterlagen haben wir gesehen,<br />
wie die Türkei das macht. Beispielsweise gibt es<br />
Beweise, wie türkische Soldaten mit Daesh Kämpfern<br />
an den Grenzen etwas austauschen und sich unterhalten.<br />
Auch konnten die Verletzten von Daesh in der Türkei<br />
behandelt werden.<br />
Weil <strong>Rojava</strong> weiter Gebiete gewinnt, greift die<br />
Türkei Kurdistan an. Wir können die Angriffe auf die<br />
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