Rojava Report
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eine Gelegenheit, sich die grossen Marktplätze zurück<br />
zu nehmen, die von den USA und dem imperialistischen<br />
UN Block genommen worden waren, um sich zu stärken<br />
und zu entwickeln, und traf hierzu wirtschaftliche,<br />
politische und militärische Vorbereitungen, um den<br />
Prozess von innen nach aussen zu drehen. Russland<br />
bewegt sich seit kurzem selbstbewusster in Syrien und<br />
mit einer grösseren militärischen Stärke. Sie zeigten<br />
damit, dass sie an diesem Wettbewerb und dem Krieg<br />
teilnehmen.<br />
Der USA-UN imperialistische Block, der die<br />
Auswirkungen der Daesh und anderer islamistisch<br />
faschistischer Banden im Nahen Osten nicht<br />
neutralisieren konnte, so wie sie auch die Einmischung<br />
von Russland nicht verhindern konnten, musste mit<br />
ihnen eine Vereinbarung treffen. Der Krieg in Syrien<br />
ist ein Ergebnis der Versuche von Russland, den USA<br />
und der Türkei ihren Anteil aus der Neuformierung der<br />
Region zu bekommen. Obwohl sie unfreiwillig Verträge<br />
schlossen, sind die Widersprüche und Spannungen,<br />
insbesondere zwischen Russland und den USA sehr<br />
gross, und es ist sehr wahrscheinlich, dass diese zu<br />
gewaltsamen Konflikten werden. Die Türkei hat schon<br />
seit langem, zusammen mit Saudi-Arabien und Katar,<br />
in der Region eine sunnitische Politik angewandt.<br />
Sie unterstützen islamistische faschistische Banden<br />
wie Daesh und Al Nusra und versuchen durch die<br />
Verwendung dieser Kräfte die <strong>Rojava</strong> Revolution<br />
und die kurdische nationale Befreiungsbewegung zu<br />
unterdrücken, und sich in der Region festzusetzen.<br />
Sowohl der Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs<br />
wie auch der Einzug in die Basika-Region, angeblich<br />
wegen den TurkmenInnen, hat denselben Grund. Die<br />
Politik und die Pläne Russlands betreffend Syrien sind<br />
nicht neu. Als ein Land, das enge Beziehungen zum<br />
Baath-Regime hat und dort Militärbasen eingerichtet hat,<br />
ist Russland einflussreich in der Region. Als die USA<br />
und ihre Alliierten jeder Methode, einschliesslich Krieg,<br />
zustimmten, um ihre Vorherrschaft in diesen Gebieten in<br />
Syrien zu sichern, wartete Russland nicht und gab jede<br />
Art von Unterstützung, damit das Assad Regime an der<br />
Macht bleiben konnte. Jetzt entwickelt Russland eine<br />
neue Politik indem sie direkt in der Region eingreifen.<br />
Die imperialistische Allianz der USA und der UN<br />
versuchen die Region nach ihren Ideen neu zu gestalten,<br />
haben damit aber Schwierigkeiten, weil sie dort nicht<br />
die einzigen sind, die dies wollen. Sie versuchen es in<br />
Syrien, aber genau wie im Irak gelang ihnen das nicht. Im<br />
Irak übernahmen verschiedene ethnische und religiöse<br />
Gruppen aus dem politischen Umfeld die Macht, um<br />
die Absichten der ImperialistInnen misslingen zu<br />
lassen. Tatsächlich wurde Daesh, mit der Hoffnung,<br />
diese Kräfte daran zu hindern, das Gleichgewicht in der<br />
Region zu stören, von den ImperialistInnen unterstützt<br />
und bewaffnet. Doch da die Daesh die regionalen<br />
Gegebenheiten nutzen wollten, um ihre eigene<br />
Vorherrschaft in der Region einzurichten, entzogen<br />
sie sich nach einer gewissen Zeit der Kontrolle durch<br />
die ImperialistInnen und der regionalen reaktionären<br />
Staaten, und wurden selber zu einer grossen Gefahr<br />
für ihre Profite. In der bestehenden Situation konnte<br />
die irakische Armee, die Peschmerga und die syrische<br />
Armee sich nicht gegen die Daesh behaupten. Die lahmen<br />
Angriffe der ImperialistInnen waren nicht genug, um das<br />
Vordringen und die Ausbreitung der Daesh zu verhindern.<br />
Sie kämpften gegen das Monster, das sie selbst<br />
geschaffen hatten. Zwar bildeten sie eine internationale<br />
Koalition, sie konnten die Daesh aber trotzdem nicht<br />
verhindern. Daesh war in einer Position, in der sie die<br />
Erwartungen an sie nicht erfüllten. Dies erinnert an die<br />
Situation in Deutschland während der Hitler-Herrschaft.<br />
Die ImperialistInnen jener Zeit unterstützten den<br />
Hitlerfaschismus, um den Einfluss der Sowjetunion zu<br />
verhindern. Doch das Monster, mit dem Ziel der Macht,<br />
begann sie aufzufressen. Aus diesem Grund spielte der<br />
Widerstand und der Sieg der Sowjetunion die Rolle<br />
eines Leibwächters für die von Hitler besetzten Staaten<br />
in der Region. Es ist kein Geheimnis, dass Teile des<br />
Anti-Daesh-Blocks GegnerInnen der ideologischen<br />
und politischen Perspektiven der <strong>Rojava</strong> Revolution<br />
und ihre Verteidigungskraft YPG sind, wenn sie diese<br />
mit ihren eigenen ideologischen und politischen Ziele<br />
vergleichen. Aber der Erfolg der YPG verpflichtete sie<br />
dazu, die aufopfernden Kämpfe und den Widerstand der<br />
YPG gegen Daesh und andere Gruppen anzuerkennen.<br />
Es ist eine Beziehung, der die ImperialistInnen zwar<br />
verpflichtet sind, sie hätten sie aber lieber dennoch nicht<br />
so.<br />
Es ist kein Problem für uns, dass einige der<br />
ImperialistInnen den Daesh schlagen, wie die BesitzerIn<br />
einen wilden Hund, der hier und da nicht gehorcht.<br />
Dieser Hund greift eigentlich uns an. Deshalb stört es<br />
uns nicht, wenn sie den Daesh etwas schlagen. Wir<br />
sollten auch betonen, dass sich die Zusammenarbeit der<br />
USA, der UN und Russland mit der <strong>Rojava</strong> Revolution<br />
und ihrer Pionierarbeit grundsätzlich nur auf eine<br />
militärische Zusammenarbeit beschränkt. Weder die<br />
<strong>Rojava</strong> Revolution noch die nationalen demokratischen<br />
Rechte der kurdischen Bevölkerung sind ein Thema.<br />
Was denkt ihr über die internationale Solidarität?<br />
Als Partei kümmern wir uns sehr um dieses Thema. Wir<br />
versuchen Bündnisse zu schliessen, machen Treffen,<br />
bilden Aktionseinheiten und üben Solidaritätspraktiken<br />
mit sehr vielen internationalen Gruppen. Allerdings<br />
können wir nicht sagen, dass Einheiten, die stark und weit<br />
verbreitet genug sind, wie es jetzt für eine revolutionäre<br />
internationale Zuständigkeit notwendig wäre, aufgebaut<br />
werden. Es genügt, sich die mordende Menge der Daesh<br />
anzusehen, um sich der beschämenden Situation der<br />
Gruppen, die sich als links, sozialistisch, revolutionär<br />
oder anarchistisch bezeichnen, zu sehen. Denkt an die<br />
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