Industrielle Automation 2/2018
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SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Spannungsschwankungen. Beim Nennschaltabstand<br />
wird der Abstand angegeben, bei<br />
dem die Normmessplatte, die sich der aktiven<br />
Fläche des Sensors nähert, eine Zustandsänderung<br />
des Schaltausgangs bewirkt. Die<br />
geerdete, quadratische Normmessplatte<br />
besteht aus Stahl FE360, ist 1 mm dick und<br />
verfügt über eine geglättete Oberfläche. Die<br />
Kantenlänge der Platte entspricht dem<br />
Durchmesser der aktiven Fläche eines kapazitiven<br />
Näherungsschalters.<br />
Auswirkungen von Umgebungseinflüssen<br />
und Wahl des Sensors<br />
Die maximale Schaltfrequenz von kapazitiven<br />
Sensoren gibt die höchstzulässige<br />
Anzahl von Impulsen pro Sekunde bei einem<br />
konstanten Impuls-Pausen-Verhältnis von<br />
1:2 und halbem Nennschaltabstand an.<br />
Diese Schaltfrequenz wird ebenfalls mit<br />
einer Standardnormmessplatte bestimmt.<br />
Die maximal möglichen Schaltvorgänge pro<br />
Sekunde setzen der Schaltfrequenz somit<br />
Grenzen. Bei der Wahl des Sensors muss<br />
daher ein Kompromiss zwischen seiner<br />
Größe und der Schaltfrequenz gemacht<br />
werden.<br />
Einstellen lässt sich der Schaltabstand<br />
von kapazitiven Sensoren zumeist über ein<br />
Potentiometer. Sind die Umgebungseinflüsse<br />
konstant, ist eine Einstellung der Reichweite<br />
bzw. Empfindlichkeit bis zum angegebenen<br />
Maximalwert möglich. Dieser Wert darf<br />
jedoch nicht bei schwankenden Umgebungseinflüssen<br />
ausgeschöpft werden, da<br />
sich z. B. Temperatur und Schwankungen<br />
der Versorgungsspannung auf das Ansprechverhalten<br />
auswirken und bei Maximalwerteinstellung<br />
zu Fehlfunktionen des<br />
Gerätes führen können. Die in kapazitiven<br />
Sensoren integrierte Schalthysterese verhindert<br />
ein Hin- und Herkippen des Schaltausgangs,<br />
wenn sich ein Objekt an der<br />
Grenze des Erfassungsbereichs befindet<br />
und mechanischen Vibrationen unterliegt.<br />
02 Kapazitive Sensoren weisen einen Normschaltabstand von 0,8 bis 120 mm auf<br />
Sensoren auf die jeweilige<br />
Anwendung abstimmen<br />
Das Positionieren oder Zählen von Gegenständen,<br />
Behältern oder Verpackungen sind<br />
typische Anwendungen von kapazitiven<br />
Sensoren für den bündigen Einbau. Auch<br />
zur Füllstandabfrage von pastösen, festen<br />
sowie flüssigen Medien lassen sie sich verwenden.<br />
Selbst für die Abfrage von Füllständen<br />
durch Behälterwandungen hindurch<br />
eignen sich Lösungen für den bündigen<br />
Einbau. Allerdings dürfen die Wandungen<br />
nicht zu dick sein und nur aus nichtmetallischen<br />
Materialien bestehen. Hinzu kommt,<br />
dass hierbei die Dielektrizitätskonstante<br />
des zu erfassenden Mediums um zirka<br />
Faktor 5 größer sein muss. Der Einsatz von<br />
kapazitiven Sensoren für den nichtbündigen<br />
Einbau empfiehlt sich dann, wenn<br />
ein Medium mit der aktiven Fläche in Berührung<br />
kommt, z.B. bei der Füllstanderfassung<br />
von Schüttgütern, Pasten oder<br />
Flüssigkeiten. Allgemein formuliert, haben<br />
kapazitive Näherungsschalter den Vorteil,<br />
dass sie auf alle Materialien sehr gut reagieren<br />
und somit sehr vielseitig einsetzbar sind.<br />
Das Angebot an kapazitiven Näherungsschaltern<br />
mit Normschaltabstand (Schaltabstände<br />
von 0,8 bis 120 mm) von IPF<br />
Electronic erstreckt sich über Baugrößen<br />
von 6,5 bis 100 mm. Die Sensoren sind mit<br />
und ohne Gewinde sowie als quaderförmige<br />
Lösungen ausgeführt. Die für den bündigen<br />
wie nichtbündigen Einbau geeigneten Geräte<br />
haben eine aktive Fläche aus Kunststoff und<br />
sind für einen Temperaturbereich von - 25<br />
bis + 70 °C geeignet.<br />
Robust und variantenreich<br />
Gerätelösungen für spezielle Umgebungsbedingungen<br />
verfügen neben einem erweiterten<br />
Temperaturbereich von - 25 bis + 80 °C<br />
beispielsweise über eine hohe Dichtigkeit<br />
und sind laugen- oder säurebeständig.<br />
Die kapazitiven Näherungsschalter sind in<br />
Baugrößen von 4 bis 35 mm sowie mit und<br />
ohne Gewinde erhältlich. Die Schaltabstände<br />
der bündig und nichtbündig einbaubaren<br />
Varianten reichen von 2 bis 40 mm.<br />
Die aktive Fläche besteht aus Kunststoff<br />
oder Teflon. Zudem stehen Ausführungen<br />
mit Teflongehäuse und Entwicklungen für<br />
die Schlauch- oder Rohrmontage zur Verfügung.<br />
Fotos: Schmuckbild Fotolia, sonstige ipf electronic<br />
www.ipf.de<br />
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