Industrielle Automation 2/2018
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HANNOVER MESSE <strong>2018</strong><br />
LIVE@<br />
Zukunftsfähig<br />
IoT Interface stellt effiziente Klimatisierung<br />
von Schaltschränken sicher<br />
Um eine optimale Entwärmung von<br />
Schaltanlagen zu gewährleisten,<br />
hat ein Unternehmen ein neues IoT<br />
Interface entwickelt. Mit ihm werden<br />
Kühlgeräte und Chiller zu IoT-fähigen<br />
Geräten. Grundlage dafür ist die<br />
durchgängige Kommunikation vom<br />
Sensor im Kühlgerät bis in cloudbasierte<br />
Systeme. Damit eröffnen sich<br />
neue Möglichkeiten für zukünftige<br />
Industrie-4.0-Anwendungen.<br />
Verena Schneider, Produktmanagement<br />
Klimatisierung; Hans-Robert Koch ist Gruppenleiter<br />
der Produktkommunikation, beide bei der<br />
Rittal GmbH & Co. KG in Herborn<br />
ten, Umgebungsbedingungen und bspw.<br />
Verschmutzungsgrad der Filtermatte Optimierungspotenziale<br />
für Instandhaltung und<br />
Energieeffizienz aufgedeckt werden.<br />
Durchgängige Kommunikation<br />
in alle Systeme bis in die Cloud<br />
Rittal hat seine Klimatisierungslösungen<br />
mit umfangreichen Kommunikationsmöglichkeiten<br />
ausgestattet. Das IoT-Interface,<br />
das auf einer Hutschiene oder direkt am<br />
Kühlgerät oder Chiller befestigt wird, ermöglicht<br />
eine Kommunikation mit übergeordneten<br />
Systemen, z. B. Monitoring- und<br />
Energiedaten-Managementsystemen. Zudem<br />
lässt sich eine Vielzahl an Gerätedaten<br />
überwachen: Temperaturen innerhalb und<br />
außerhalb des Schaltschranks, Verdampferund<br />
Verflüssigertemperatur sowie Messwerte<br />
zusätzlicher im Schaltschrank platzierter<br />
Sensoren. Die Laufzeiten von Kompressor,<br />
Innen- und Außenlüfter werden<br />
getrennt erfasst. Dazu kommen Systemmeldungen,<br />
Daten zur Auslastung sowie die<br />
Bei Industrie 4.0 geht es immer auch um<br />
eine steigende Produktivität und die<br />
Senkung von Kosten durch die Digitalisierung<br />
von Prozessen. Die Kosten, die ein<br />
Schaltschrank-Kühlgerät verursacht, setzen<br />
sich aus Investitionskosten, Energiekosten<br />
und Kosten für Service und Wartung zusammen.<br />
Die Investitionskosten bilden<br />
meistens den kleinsten Anteil. Um die Gesamtkosten<br />
zu senken, lohnt es sich also,<br />
Service und Wartung zu optimieren – bspw.<br />
durch Predictive Maintenance bzw. die bedarfsgerechte<br />
Wartung. Dazu sind jedoch<br />
Informationen über die einzelnen Kühlgeräte<br />
und die äußeren Umgebungsbedingungen<br />
Voraussetzung. Liegen Informationen über<br />
die Laufzeit, die erwarteten und tatsächlichen<br />
Drehzahlen im Vergleich und der<br />
Stromaufnahme des Lüfters vor, können<br />
Rückschlüsse auf einen schleichenden Defekt<br />
bzw. bevorstehenden Ausfall gezogen<br />
werden. Dies ermöglicht einen rechtzeitigen<br />
Austausch kritischer Komponenten und erhöht<br />
die Verfügbarkeit der gesamten Anlage.<br />
Auch können durch Informationen zu Energieaufnahme,<br />
Zuständen von Komponenaktuelle<br />
Parametrierung. Anlagenbetreiber<br />
können anhand dieser Daten frühzeitig<br />
mögliche Fehlfunktionen erkennen und<br />
erhöhen so die Betriebssicherheit und Verfügbarkeit<br />
ihrer Anlagen. Die Bereitstellung<br />
von aktuellen Betriebsdaten und -zuständen<br />
beschleunigt zudem die Prozesse in der<br />
Instandhaltung. Das IoT-Interface unterstützt<br />
die Protokolle OPC UA, Profinet, SN-<br />
MP, Modbus TCP sowie CANopen und ermöglicht<br />
die durchgängige Kommunikation<br />
Die Klimatisierungslösungen lassen sich in Siemens Mindsphere,<br />
ein cloud-basiertes, offenes IoT-Betriebssystem, einbinden.<br />
in übergeordnete Systeme bis in die Cloud.<br />
Somit lassen sich die Daten auch für Analysen<br />
und smarte Serviceleistungen nutzen.<br />
Datenanalyse leicht gemacht<br />
Industrie-4.0-Anwendungen wie Data Analytics<br />
sind durch diese Kommunikationsfähigkeit<br />
ebenfalls realisierbar. So lassen sich<br />
die Industrie-4.0-fähigen Rittal-Geräte in<br />
Siemens Mindsphere einbinden. Mit dem<br />
cloudbasierten, offenen IoT-Betriebssystem<br />
können Anwender eigene Applikationen<br />
entwickeln. Mit Mindsphere können große<br />
32 INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/<strong>2018</strong>