2.2 Landschaftsbild - Halle (Westfalen)
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Landesbetrieb Straßenbau NRW Landschaftspflegerischer Begleitplan zum Neubau<br />
Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe der A 33/7.1 <strong>Halle</strong> – Borgholzhausen - Deckblatt I -<br />
noch Tab. 5:<br />
Art Gefährdung/<br />
Schutz 1)<br />
Wespenbussard 2/2<br />
§ (I)<br />
Status 2) Vorkommen im Gebiet<br />
N Nahrungsgast im Untersuchungsraum bei<br />
Patthorst; Horststandorte 2005 südlich Gut<br />
Patthorst und bei Künsebeck östlich der L<br />
782 und am Rand des NSG Nordbruch<br />
(BIOLOGISCHE STATION GÜTERS-<br />
LOH/BIELEFELD, Fax vom 09.06.2005<br />
und E-Mail vom 12.01.2006)<br />
Wintergoldhähnchen */* B verbreitet in Nadelwaldbereiche<br />
Zilpzalp */* B allgemein verbreitet in Laubwäldern, Hecken<br />
und Gärten<br />
1) Gefährdung lt. Roter Liste NRW:<br />
2 = stark gefährdet; 3 = gefährdet; W = gefährdete wandernde Art; R = arealbedingt selten;<br />
V = zurückgehend (Vorwarnliste); N = von Naturschutzmaßnahmen abhängig; * = z.Zt. nicht gefährdet;<br />
- = keine Angabe; 3/3 = Gefährdung in NRW/ im Naturraum;<br />
Schutz:<br />
§ = streng geschützte Art gemäß BNatSchG; (I) = Art des Anhangs I VRL; (4.2) = Art des Artikels 4 (2) VRL<br />
2) Status:<br />
B = Brutvogel; BP = Anzahl Reviere/Brutpaare bei besonderen Arten; D = Durchzügler/Sommergast;<br />
N = Nahrungsgast; ? = Status unklar;<br />
Der Waldkomplex Patthorst weist eine hohe Anzahl an Brutvogelarten bei gleichzeitig hohen<br />
Individuendichten auf. Die Existenz strukturreicher Kiefernmischwälder im Komplex mit<br />
einzelnen alten Laubwäldern (v.a. randlich des Untersuchungsgebietes), bachbegleitender<br />
Auwälder am Foddenbach (außerhalb) sowie langer Waldrandzonen mit entsprechend hohem<br />
Grenzlinieneffekt macht sich diesbezüglich auch positiv hinsichtlich des Vorkommens<br />
besonderer Vogelarten bemerkbar.<br />
So kommt als charakteristische Art großer Waldflächen mit Altholzbeständen der gefährdete<br />
Schwarzspecht vor. Nachweise betreffen den westlichen Teil des Waldgebietes innerhalb<br />
des Untersuchungsraumes, in dem sich auch ein bemerkenswerter Buchen-Altholzbestand<br />
befindet (K.D. Gräftenhof-Stätte). Ein direktes Brutvorkommen konnte im Trassenbereich<br />
und Umfeld zwar nicht nachgewiesen werden. Aufgrund der hohen Mobilität und des entsprechenden<br />
Raumanspruchs der Art ist aber der gesamte Waldkomplex Patthorst als Bestandteil<br />
des Schwarzspecht-Habitats anzusehen. Eine typische "Folgenutzerin" von<br />
Schwarzspechthöhlen ist die nicht gefährdete Hohltaube, die entsprechend in dem oben genannten<br />
Buchen-Altholzbestand vorkommt.<br />
Als bemerkenswerte Greifvogelarten nutzen der nicht gefährdete aber streng geschützte<br />
Mäusebussard und der gefährdete Wespenbussard das Gebiet und umgebende Offenlandflächen.<br />
Vom Wespenbussard gelang in 2004 der Nachweis eines kreisenden Exemplars<br />
westlich des Untersuchungsgebietes im Bereich des Waldkomplexes Patthorst während der<br />
Brutzeit. Der Horststandort befindet sich nach Angaben der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld<br />
(Fax vom 09.06.2005) südlich Gut Patthorst, in ca. 2 km Entfernung südwestlich<br />
der A 33-Trasse. Aufgrund der Gesamthabitatgröße der Art ist auch eine temporäre Nutzung<br />
geeigneter Flächen im Gebiet zur Nahrungssuche möglich. Anders als der Wespenbussard<br />
konnte der Mäusebussard besonders in den umgebenden Offenlandflächen regelmäßig jagend<br />
festgestellt werden. Ein Brutvorkommen innerhalb der Waldflächen ist wahrscheinlich.<br />
Ein Horst der Art war im Einwirkungsbereich der Trasse nicht vorhanden.<br />
LANDSCHAFT + SIEDLUNG GbR<br />
Bearbeitungsstand: 07.09.2009 30