2.2 Landschaftsbild - Halle (Westfalen)

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Landesbetrieb Straßenbau NRW Landschaftspflegerischer Begleitplan zum Neubau Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe der A 33/7.1 Halle – Borgholzhausen - Deckblatt I - 2.1.2.2.2.4 Ergebnisse der Fledermausuntersuchung (FÖA 2006) Die Ergebnisse der von FÖA in 2004/2005 durchgeführten Fledermausuntersuchung sind, unter Einbeziehung von Daten Dritter, detailliert in dem fledermauskundlichen Fachbeitrag zum LBP erläutert und die Vorkommen in der zugehörigen Karte dargestellt ("Untersuchung zum Vorkommen streng geschützter Arten im Trassenbereich der A 33, Abschnitt 7.1, Teil B: Fledermäuse" (FÖA 2009) als Unterlage 12.4.2). Zusammengefasst sind folgende Aussagen zu treffen: Im Planfeststellungsabschnitt A 33/7.1 wurden als Ergebnis der Kartierungen von FÖA aus 2004 und 2005 sowie unter Auswertung weiterer Daten (GERKEN et al. 2000, DENSE & RAHMEL 2002, FÖA 2002/2003 sowie L+S (2003) insgesamt 14 Fledermausarten nachgewiesen (s. Tab. 9). Mit Ausnahme der Zwergfledermaus sind alle Arten in NRW gefährdet, stark gefährdet oder gefährdete wandernde Arten. Lediglich für die Mückenfledermaus, einer erst in neuerer Zeit von der Zwergfledermaus differenzierten Art, liegt weder für NRW noch bundesweit eine Gefährdungseinstufung vor. Fledermausquartiere konnten im Rahmen der Kartierungen 2004/2005 im Trassenumfeld in folgenden Bereichen nachgewiesen werden: • Hof an der K 30: Wochenstubenquartier der Zwergfledermaus mit Nachweis von 12 bis 15 Individuen • Hof "Vemmer": Zwergfledermausquartier und im angrenzenden Feldgehölz möglicherweise Balzquartier des Großen Abendseglers • ältere Baumgruppe südlich des Wasserwerkes Halle: Tages- oder Paarungsquartier des Großen Abendseglers wird vermutet • Hof "Niemeier" (südlich vom Umspannwerk Hesseln): Zwergfledermausquartier • Gebäude an der Neuen Hessel: Zwergfledermausquartier, wahrscheinlich Wochenstube • Feldgehölz an der Stockkämper Straße (K 25): Quartier des Großen Abendseglers • Hof Perstrup: Wochenstube der Zwergfledermaus (30 - 40 Individuen) und der Bartfledermaus (> 10 Individuen), in Hofeichen ein vorübergehendes Quartier des Großen Abendseglers • Hof südwestlich Perstrup: Zwergfledermausquartier wird vermutet. Besonders bedeutsame Jagdgebiete verschiedener Fledermausarten stellen die Wald- und Offenlandflächen in folgenden Bereichen im Trassenumfeld dar: • Waldbereich Patthorst ("Seeligkeit") • Waldbereiche östlich der L 782 • Waldbereiche im Tatenhauser Wald westlich der L 782 am Laibach sowie im Bereich und westlich des Foddenbaches • kleinere Feldgehölze und Umfeld von Höfen zwischen dem Loddenbach und der Neuen Hessel • die Neue Hessel mit Umfeld einschließlich der Waldbereiche im Clever Bruch • Feldgehölze beidseitig der Stockkämper Straße (K 25) • Obstwiesen und Feldgehölze im Umfeld von "Perstrup" bei Holtfeld • Casumer Bach mit Ufergehölzen und Stillgewässer. Darüber hinaus befinden sich im Bereich des Tatenhauser Waldes und westlich davon in den Jahren 2000 bis 2003 von FÖA und DENSE & RAHMEL telemetrierte Jagdgebiete der Bechsteinfledermaus. Diese kommen fast ausschließlich südlich der Trasse vor. Hoch bedeutsame Flugbahnen von Fledermäusen mit hoher Frequentierung und vielfach auch hoher Artenzahl wurden innerhalb der Untersuchungsflächen (Trasse mit Umfeld) in folgenden Bereichen festgestellt: • Ruthebach • Waldweg westlich des Ruthebaches LANDSCHAFT + SIEDLUNG GbR Bearbeitungsstand: 07.09.2009 48
Landesbetrieb Straßenbau NRW Landschaftspflegerischer Begleitplan zum Neubau Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe der A 33/7.1 Halle – Borgholzhausen - Deckblatt I - • Loddenbach (u.a. Bechsteinfledermaus) • Neue Hessel (wahrscheinlich der gesamte Verlauf) • Feldgehölzrand in Höhe der Stockkämper Straße (K 25) • Eschweg südlich der Trasse • zwischen Teilhabitaten bei "Perstrup" und Teilhabitaten südlich • Casumer Bach. Sonstige Flugwege allgemeiner Bedeutung wurden entlang des Hilter Weges, des Künsebecker Baches, und des Wirtschaftsweges nördlich Hof "Gottensträter" (südlich der K 25), der Straße und südwestliche Wegeverlängerung am Wasserwerk Halle sowie entlang des Laibaches westlich der L 782 festgestellt. Darüber hinaus wurde die besondere Bedeutung der Foddenbachniederung als Flugweg und Jagdhabitat für mehrere Fledermausarten dokumentiert, mit Nachweis eines Zwergfledermausquartiers auf Hof "Höcker" (Planfeststellungsabschnitt A 33/6). Insgesamt ist sowohl die Artenvielfalt als auch Individuendichte in vielen Waldbereichen und strukturreichen Wald-Offenlandkomplexen sowie Bachtälern bemerkenswert. Tab. 9: Im Plangebiet nachgewiesene Fledermausarten (FÖA 2006) Art (deutsch) Art (wiss.) Gefährdung 1) Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus *N/*N § Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus keine Angabe § Rauhhautfledermaus Pipistrellus nathusii I/I § Wasserfledermaus Myotis daubentonii 3/3 § Große Bartfledermaus Myotis brandti 2/3 § Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus 3/3 § Fransenfledermaus Myotis nattereri 3/3 § Großes Mausohr Myotis myotis 2/2 § Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii 2/2 § Teichfledermaus Myotis dasycneme I/I § Großer Abendsegler Nyctalus noctula I/I § Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri 2/2 § Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus 3/3 § Braunes Langohr Plecotus auritus 3/3 § 1) Gefährdung lt. Roter Liste NRW: 2 = stark gefährdet; 3 = gefährdet; I = gefährdete wandernde Art; * = ungefährdet; N = von Naturschutzmaßnahmen abhängig; 3/3 = Gefährdung in NRW/ im Naturraum Schutz: § = streng geschützte Art gemäß BNatSchG, gleichzeitig Art des Anhangs IV FFH-RL LANDSCHAFT + SIEDLUNG GbR Bearbeitungsstand: 07.09.2009 49
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