2.2 Landschaftsbild - Halle (Westfalen)
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Landesbetrieb Straßenbau NRW Landschaftspflegerischer Begleitplan zum Neubau<br />
Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe der A 33/7.1 <strong>Halle</strong> – Borgholzhausen - Deckblatt I -<br />
ßerhalb des Untersuchungsgebietes). Positive Bestandsentwicklungen im Kreis Gütersloh<br />
konnten durch spezifische Maßnahmen, u.a. die Anlage von "Lerchenfenstern" (Fehlstellen<br />
im Getreide) und Blühstreifen auf Ackerflächen erreicht werden, die seit 2005 auch im Raum<br />
Casum innerhalb des Untersuchungsgebietes mit positivem Effekt umgesetzt werden (BIO-<br />
LOGISCHE STATION GT/BI & BIOLOGISCHE STATION RAVENSBERG 2007). Unter Berücksichtigung<br />
von, vermutlich aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung, sich ergebenden<br />
Revierverlagerungen und kleinräumigeren Bestandsschwankungen ist das Verbreitungsmuster<br />
der Art in diesem Raum gleich geblieben, wobei für den Raum Casum von 2006 bis 2008<br />
eine deutliche Bestandszunahme und 2009 wieder eine leichte Bestandsabnahme festgestellt<br />
wurde (OBERWELLAND & NOTTMEYER-LINDEN 2009, unveröff. Kartierergebnisse<br />
bis 2009 der Biologischen Station GT/BI sowie Projekthomepage der Biostation<br />
(http://www.biostation-gt-bi.de/)).<br />
Auch diese Art wird durch eine extensive Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen und<br />
der Existenz von Ackerrainen und Säumen begünstigt. Das einzige Revier innerhalb des<br />
Untersuchungsgebietes bei Holtfeld korreliert entsprechend mit dem Vorkommen des Rebhuhns,<br />
das die gleichen Strukturen und Nutzungsweisen für sein Vorkommen benötigt (s.o.).<br />
Als weitere hier, wie im gesamten Untersuchungsgebiet außerhalb von Wäldern verbreitete<br />
Vorwarnlistenarte ist die Goldammer zu nennen. Entsprechend ihrer Habitatansprüche werden<br />
vor allem Hecken und Gebüsche besiedelt. Korrelationen hinsichtlich der Siedlungsdichte<br />
bestehen entsprechend vor allem mit dem Strukturreichtum und der Gliederung der Landschaft.<br />
An den genannten Landschaftsbereich schließt sich südlich der avifaunistisch ebenfalls bedeutsame<br />
Wald-Offenlandkomplex um Schloss Holtfeld an. Dieser Bereich ist gekennzeichnet<br />
durch größere Waldflächen nordwestlich und östlich von Schloss Holtfeld mit Vorherrschen<br />
von mittelalten Kiefernmischwäldern, in die stellenweise auch ältere Laubholzbestände<br />
aus Eichen und Buchen eingestreut sind. Um Schloss Holtfeld existiert dagegen ein<br />
offener, strukturreicher Komplex aus durch Gehölze gegliederten Äckern und Grünland sowie<br />
Obstwiesen und –weiden. Obwohl dieser Gesamtkomplex außerhalb des eigentlichen<br />
Untersuchungsgebietes liegt, wurde die Bestandserfassung zur Berücksichtigung denkbarer<br />
funktionaler Zusammenhänge stichpunktartig auch auf diesen Bereich ausgeweitet.<br />
Entsprechend der Gebietsstruktur sind auch die hier vorhandenen Waldbereiche durch eine<br />
arten- und individuenreiche Vogelgemeinschaft gekennzeichnet. Hervorzuheben ist das<br />
Brutvorkommen des Habichts in dem Waldbereich östlich Schloss Holtfeld bei gleichzeitigem<br />
Brutverdacht des Mäusebussards (Jungvögel). In dem Waldbereich westlich Schloss Holtfeld<br />
wurde darüber hinaus der Waldkauz verhört. Alle genannten Arten sind in NRW derzeit nicht<br />
gefährdet.<br />
Als bemerkenswerte Arten traten in den strukturreichen Offenlandbereichen um Schloss<br />
Holtfeld der Trauerschnäpper (nicht gefährdeter Höhlenbrüter) und die Klappergrasmücke<br />
(Vorwarnliste) mit jeweils zwei Paaren auf (Habitatansprüche: s.o.). Besonders erwähnenswert<br />
ist darüber hinaus der Nachweis des Gelbspötters (Vorwarnlistenart), von dem innerhalb<br />
des Untersuchungsgebietes neben diesem Brutnachweis nur noch ein Nachweis bei<br />
Bokel gelang.<br />
Neben den bisher genannten Bereichen ist der Landschaftsraum westlich der Hesselteicher<br />
Straße (K 23) mit dem Casumer Bachtal sowie dem westlich anschließenden Wald-<br />
Offenlandkomplex ebenfalls avifaunistisch bemerkenswert. In diesem Bereich konnten zwei<br />
weitere Reviere des in NRW stark gefährdeten Rebhuhns nachgewiesen werden, das hier<br />
wiederum von der Existenz von Extensivgrünland, Säumen und Brachen profitiert. Zusammen<br />
mit dem Rebhuhn wurde im Casumer Bachtal die ebenfalls stark gefährdete Wachtel<br />
verhört. Obwohl nur ein nächtlicher Einzelnachweis erfolgte, wird aufgrund der Erfassungs-<br />
LANDSCHAFT + SIEDLUNG GbR<br />
Bearbeitungsstand: 07.09.2009 39