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2.2 Landschaftsbild - Halle (Westfalen)

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Landesbetrieb Straßenbau NRW Landschaftspflegerischer Begleitplan zum Neubau<br />

Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe der A 33/7.1 <strong>Halle</strong> – Borgholzhausen - Deckblatt I -<br />

sich vor allem in den Bachtälern und Niederungsbereichen aus, in denen aufgrund der hohen<br />

Wasserdurchlässigkeit der Böden das Potential der Grundwasserneubildung normalerweise<br />

als hoch einzustufen ist, andererseits durch Einleitungen das Gewässergefüge nachhaltig<br />

verändert werden kann. Insbesondere sind diesbezüglich die noch naturnahen Strukturen<br />

des Kleinen Baches und des Ruthebaches zu nennen, bei deren Zerstörung oder Überprägung<br />

/ Beeinträchtigung nicht nur Wertelemente der Landschaft verloren gehen, sondern<br />

auch Funktionen als Standort und Lebensraum für Pflanzen und Tiere nicht mehr vollständig<br />

bzw. in heutiger Wirkungsweise erfüllt werden können. Zwar wird der Eingriff durch Brückenbauwerke<br />

gemindert, dennoch müssen die verbleibenden, unvermeidbaren Störungen durch<br />

Ersatzmaßnahmen an anderer Stelle kompensiert werden.<br />

Durch Auswaschung von Baustoffen bei unsachgemäßer Lagerung (anlagebedingt) als auch<br />

betriebsbedingt durch das Verkehrsaufkommen (vgl. Boden) kommt es zu schädlichen Emissionen,<br />

die direkt in die Gewässer eingetragen werden oder aber über den Boden versickern<br />

und so in das Grundwasser gelangen. Durch diesen direkten Kontakt mit dem obersten<br />

Grundwasserstockwerk, vor allem im Bereich der Bachtäler und Niederungen, besteht in<br />

erhöhtem Maße die Gefahr einer Wasserqualitätsverschlechterung bzw. einer Grundwasserverschmutzung.<br />

Diese nachhaltige und weiträumig wirkende Beeinträchtigung (Wasser als<br />

Transportsystem) kann nicht ausgeglichen werden. Durch Lärmschutzwände von mehr als<br />

3 m Höhe bzw. begrünte Wälle von mehr als 2 m Höhe wird der Einwirkungsbereich bzw. die<br />

Einwirkungsstärke (Reichweite der Schadstoffe) allerdings deutlich gemindert.<br />

Landschaftsfaktor Klima / Luft<br />

Beeinträchtigungen des Klimas und der Luft ergeben sich vor allem durch<br />

• Änderung der lokalen Luftbewegungen oder klimarelevanter Vegetation mit Folgen für<br />

die Temperatur, Luftfeuchte, Nebelbildung und Schadstoffkonzentration,<br />

• Luftschadstoffe.<br />

In der Regel kommen die Beeinträchtigungen in Folge von Zusammenhängen bei anderen<br />

Landschaftsfaktoren zum Tragen, wie durch Änderung der Standortbedingungen oder der<br />

Lebensvoraussetzungen. Da die Beeinträchtigungen anlage- und betriebsbedingt sind, werden<br />

sie nachhaltig wirken.<br />

Durch den Verlust von Vegetationsbeständen werden das Mikro- und das Mesoklima verändert.<br />

Hierzu zählen die Erhöhung der Einstrahlung, die Steigerung der Oberflächen- und Lufttemperatur<br />

und die Zunahme der Evaporationsrate. Mesoklimatische Beeinträchtigungen<br />

sind durch die Veränderung der Luftzirkulation im Bereich der Lärmschutzwälle und -wände<br />

zu erwarten.<br />

Kalt- und Frischluftbahnen sind im Untersuchungsgebiet aufgrund des ebenen Geländes<br />

nicht in ausgeprägter Form vorhanden.<br />

Klimarelevante Wert- und Funktionselemente besonderer Bedeutung sind im Planungsraum<br />

daher lediglich die größeren, zusammenhängenden Wald- und Gehölzbestände. Diese tragen<br />

nicht nur zur Produktion von Frischluft bei, sondern filtern und binden auch in der Luft<br />

befindliche Schadstoffe. Ihr Verlust wirkt daher zweifach. Einerseits werden kurzfristig nicht<br />

wiederherstellbare Luftregenerationselemente zerstört (anlagebedingt), andererseits verändert<br />

sich durch die teilweise Querung das vorhandene Bestandsklima und die Luftqualität der<br />

Gebiete wird erheblich gemindert (Mehrbelastung der Regenerationsgebiete). Der Bestandsaufriß<br />

geschlossener Waldbestände führt zusätzlich zu erhöhter Windwurfgefahr für den<br />

Restbestand mit Verlust weiterer Klimafunktionen. Durch Waldrandunterpflanzungen und<br />

Aufforstungen in den umgebenden Bereichen kann der Eingriff kompensiert werden.<br />

LANDSCHAFT + SIEDLUNG GbR<br />

Bearbeitungsstand: 07.09.2009 98

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