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2.2 Landschaftsbild - Halle (Westfalen)

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Landesbetrieb Straßenbau NRW Landschaftspflegerischer Begleitplan zum Neubau<br />

Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe der A 33/7.1 <strong>Halle</strong> – Borgholzhausen - Deckblatt I -<br />

der Hohltaube befinden sich in Altbuchenbeständen nördlich der Trasse. Weitere Schwarzspechthöhlen<br />

wurden 1999 in Altholzbeständen noch weiter nordöstlich der Trasse erfasst<br />

(BIOLOGISCHE STATION GÜTERSLOH/BIELEFELD e.V. 1999). Die Schwarzspechthöhlen<br />

innerhalb des Kartierbereiches wurden weder in 1999 noch in 2004 von der Art als Bruthöhlen<br />

genutzt. Insgesamt ist der Waldkomplex aber Teil des Gesamthabitats des Schwarzspechtes,<br />

wobei Zusammenhänge mit den Vorkommen im Tatenhauser Wald anzunehmen<br />

sind. Es ist wahrscheinlich, dass sich das Vorkommen östlich der L 782 einem Schwarzspechtrevier<br />

zuzuordnen ist, dessen Hauptaktivitätsbereich sich östlich des Paulinenweges<br />

befindet (Nachweise zweier Reviere im Tatenhauser Wald sowohl 1999 (BIOLOGISCHE<br />

STATION GÜTERSLOH/BIELEFELD e.V. 1999) als auch 2004).<br />

Als weitere in NRW und im Naturraum gefährdete Art nutzt der Kuckuck das Gebiet als "Brutrevier".<br />

Relevant für das Vorkommen dieser Art ist, neben einer entsprechenden Habitatqualität,<br />

die Existenz einer ausreichenden Anzahl geeigneter brütender Wirtsvögel. Vom Baumfalken<br />

gelang in diesem Bereich in Höhe der Freileitung nur im Frühjahr ein Einzelnachweis,<br />

so dass von einem Durchzügler ausgegangen wird.<br />

Weitere Nachweise besonderer Arten in diesem Bereich betreffen gemäß Biotopkataster NW<br />

den gefährdeten Grünspecht. Die Art konnte im Rahmen der Kartierung 2004 nur im Bereich<br />

des Tatenhauser Waldes westlich der L 782 festgestellt werden.<br />

Von FÖA wurde im Juni 2004 im Grünland nördlich der K 25 die stark gefährdete Wachtel<br />

verhört, wobei der Status der Art unklar ist. Weitere Nachweise konnten weder durch den<br />

Verfasser in 2004 erbracht werden, noch liegen Hinweise auf ein Vorkommen aus älteren<br />

Kartierungen vor, wobei die Erfassungsschwierigkeiten grundsätzlich zu berücksichtigen<br />

sind.<br />

Ein weiterer Nachweis von FÖA betrifft den (nicht gefährdeten) Waldkauz, der ebenfalls im<br />

Juni 2004 in den Waldbereichen am Wasserwerk festgestellt wurde. Ähnlich wie beim<br />

Schwarzspecht, so sind auch hier enge Zusammenhänge mit zwei Revieren im Tatenhauser<br />

Wald anzunehmen. Brutplätze sind innerhalb dieses Bereiches nicht zu erwarten, da während<br />

der Brutzeit trotz des Einsatzes von Klangattrappen hier keine Nachweise durch den<br />

Verfasser erfolgten. Entsprechendes gilt für einen weiteren Nachweis des Waldkauzes<br />

durch FÖA Ende Juli 2004 in einem Feldgehölz westlich der Pappelstraße (außerhalb des<br />

Biotopkomplexes).<br />

Ein Horststandort des Wespenbussards befindet sich nach Angaben der BIOLOGISCHEN<br />

STATION GÜTERSLOH/BIELEFELD (Fax vom 09.06.2005) in den Waldbereichen bei Künsebeck,<br />

östlich der L 782, außerhalb des Untersuchungsgebietes. Der Abstand zur A 33-<br />

Trasse beträgt in diesem Fall minimal ca. 600 m. Aufgrund der Gesamthabitatgröße der Art<br />

ist auch eine temporäre Nutzung geeigneter Flächen im Gebiet zur Nahrungssuche möglich,<br />

auch wenn in 2004 kein diesbezüglicher Nachweis gelang.<br />

Die besondere avifaunistische Bedeutung des westlich der L 782 befindlichen Waldkomplexes<br />

des Tatenhauser Waldes ist bereits durch die Bestandsaufnahmen in der Vergangenheit<br />

belegt worden (BIOLOGISCHE STATION GÜTERSLOH/BIELEFELD 1999; GERKEN et<br />

al. 2000) und wird im Wesentlichen durch die Kartierergebnisse 2004 bestätigt. Durch die<br />

Existenz großer, geschlossener Waldbereiche einerseits und den stellenweisen Wechsel von<br />

Wald und Offenlandflächen mit entsprechenden langen Grenzlinien andererseits ist eine hohe<br />

Strukturvielfalt gegeben. In Verbindung mit dem Vorkommen unterschiedlich strukturierter<br />

und unterschiedlich alter Laub-, Misch- und Nadelwälder sind die Habitatansprüche vieler<br />

Vogelarten erfüllt. Dies spiegelt sich in der Existenz einer hohen Arten- und Individuendichte<br />

in diesem Komplex wider, wobei der Kartierbereich nur den Nordteil des Gesamtkomplexes<br />

umfasst. Der größte Teil der alten, höhlenreichen Laubwälder befindet sich südlich des Untersuchungsgebietes.<br />

LANDSCHAFT + SIEDLUNG GbR<br />

Bearbeitungsstand: 07.09.2009 33

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