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akzent August '18 GB

akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN

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SEERAUM<br />

BÄNKE ZUM LIEGEN<br />

Im <strong>August</strong> ist der Hochsommer eigentlich<br />

vorbei, aber in Süddeutschland und vor allem<br />

in den südlichen Ländern ist er der klassische<br />

Ferienmonat, die Wochen der Erholung und<br />

der Siesta. Damit sich auch die Wanderer<br />

und Spaziergänger besser erholen können,<br />

werden immer mehr Bänke in die Landschaft<br />

gestellt, auf denen man auch liegen kann.<br />

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Damit betreten (oder beliegen?) wir wieder mal den Rand der Architektur,<br />

aber einerseits sind Möbel ein Teilgebiet der Innenarchitektur,<br />

und andererseits sind solche Bänke auch ein Instrument der Landschaftsarchitektur.<br />

Nach den „Stadt- und Landbänken“ im Mai 2016<br />

ist einiges neu dazugekommen – der Trend lässt sich nicht aufhalten,<br />

und wir kommen gerne darauf zurück.<br />

Zwischen dem 47. und 48. Breitengrad – wenn man die Bodensee­<br />

Region großzügig so definiert – stehen solche Bänke zum „Chillen“ und<br />

Fläzen. In der Schweiz ist diese Art von Bänken weniger vertreten, was<br />

vielleicht durch die kürzeren Urlaubszeiten zu erklären ist. Am südlichen<br />

Ende der Region sind aber aktuell originelle Kunst-Bänke zu sehen.<br />

Im Gegensatz zu manchen Stadtbänken wird bei den Liegebänken auf<br />

Ergonomie und Bequemlichkeit geachtet, sie sollen so sein, dass die<br />

Passanten sich dort auch länger aufhalten, ohne dass ihnen die Beine<br />

einschlafen oder die Bänke andere Spuren hinterlassen. Bei der Wahl<br />

des Standorts ist das wichtigste Kriterium die Aussicht, denn die Leute<br />

sollen von diesen Liegen ja nicht (nur) in den Himmel schauen,<br />

sondern in die Landschaft, in der sie möglichst lange bleiben sollen.<br />

Von der Donau bis ins Heidiland<br />

Im Donautal kann man von Beuron mit der großen Klosteranlage<br />

(knapp über dem 48. Breitengrad) schöne, aussichtsreiche Wander<br />

ungen machen. Auf dem Eichfelsen, nordöstlich von Beuron oberhalb<br />

des Tals stehen seit Kurzem zwei Liegebänke 1 . Durch die daneben stehengebliebene<br />

konventionelle Sitzbank wird auch bei feuchtem Wetter<br />

erkennbar, wie bequem sie im Vergleich zu den alten Bänken sind.<br />

In der Industriestadt Friedrichshafen können sich die Arbeiter und<br />

Angestellten nach Feierabend auf die Liegebänke 2 an der Seepromenade<br />

legen – die Touristen natürlich auch. Von seiner Konstruktion<br />

her macht dieses Modell einen so bequemen Eindruck, dass man es<br />

darauf schon länger aushalten kann.<br />

Auf den Premium-Wanderwegen, die es inzwischen auch am Bodensee<br />

gibt, erwarten die Wanderer nicht mehr einfache Bänke – da darf und<br />

muss es schon eine Art Sofa sein. So wurden auf dem 2014 eröffneten<br />

„SeeGang“, dem Abschnitt des Bodensee-Rundwanderwegs zwischen<br />

Überlingen und Konstanz, an mehreren Stellen die entsprechenden<br />

Möbel aufgestellt: Das „Waldsofa“ 3 auf einem Aussichtspunkt (457 m)<br />

westlich von Sipplingen ist inzwischen zu einer beliebten Station<br />

geworden. Weil es auf einem Felssporn etwas abseits des Weges steht,<br />

mit Sichtschutz durch Büsche, wurde der Ort schon früher „Liebesinsel“<br />

genannt, und die Gemeinde nutzt diesen Namen natürlich gerne,<br />

um den Weg zu bewerben.<br />

Weiter westlich, am Uferweg zwischen Ludwigshafen und Bodman,<br />

kann man das Liege-Erlebnis noch steigern, indem man sich dort auf<br />

eine Art „Hollywood-Schaukel“ setzen und in ihrem Rhythmus abwechselnd<br />

auf den See und in den Himmel schauen kann.<br />

Eine halbe Tagesetappe weiter auf diesem Premium-Weg passiert er<br />

die kleine Anhöhe Olber (ca. 450 m) oberhalb von Dingelsdorf, wo<br />

neben einer konventionellen Bank auch eine Liegebank steht 4 , von<br />

der man schön nach Überlingen hinüberschauen kann.<br />

www.premiumwanderweg-seegang.de, www.sipplingen.de<br />

Auf der Schweizer Seite des Sees gibt es wenige Bänke in dieser Art, aber<br />

immerhin einen Hersteller von Liegebänken: Die Schreinerei Bareiss<br />

in Thayngen, von Singen aus gerade hinter der Grenze, produziert sie<br />

seit 2015 sowohl für Privatkunden wie auch für Kommunen. Der Tourismusverein<br />

Reiat (die Landschaft des oberen Biber-Tals) hat schon

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