hinnerk Bremen August 2018
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dass Schwulsein generell eine Selbstverständlichkeit<br />
wäre.<br />
Du bist Geschlechterforscher, wie muss man<br />
sich deine Arbeit vorstellen?<br />
Damit hat man in den Sozialwissenschaften<br />
mittlerweile keinen Exotenstatus mehr. Mit einem<br />
solchen Fokus betrachtet man soziale Phänomene<br />
durch die Brille des Geschlechts und der sexuellen<br />
Identität. Andere SozialwissenschaftlerInnen<br />
schauen sich dabei zuerst Klasse, Alter oder Ethnie<br />
an. Die hohe Kunst ist es jedoch, trotz Spezialisierung<br />
die Verwobenheit dieser Kategorien herauszuarbeiten.<br />
Wie stehst du zur Diskussion zum dritten<br />
Geschlecht?<br />
Die Schaffung einer weiteren Möglichkeit jenseits<br />
der Binarität von weiblich und männlich ist gewiss<br />
ein Fortschritt. Sie schafft für alle jene, die sich<br />
hier verorten, Rechtssicherheit und ist gleichzeitig<br />
eine Anerkennung für sie als Bürger. Vom Minimal-<br />
Gesetzesvorschlag von Innenminister Seehofer<br />
inklusive der Kategorie „Anderes“ halte ich jedoch<br />
herzlich wenig.