Deutscher fusskongress regensburg 2002 - 19. Jahrestagung der ...
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Einleitung: Bislang hat sich in <strong>der</strong> Rekonstruktion des Außenknöchels bei Aplasie <strong>der</strong> Fibula kein Verfahren<br />
dauerhaft etablieren können. Insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Ära <strong>der</strong> Verlängerungstechniken mittels Kallusdistraktion<br />
und dem damit verbundenen Risiko einer Luxation des Fußes im oberen Sprunggelenk ist <strong>der</strong> Bedarf nach<br />
einem stabilen Außenknöchelersatz gestiegen.<br />
Methodik: Vorgestellt wird eine neue Technik <strong>der</strong> Außenknöchelrekonstruktion bei einem 5½ Jahre alten Jungen<br />
mit Aplasie <strong>der</strong> Fibula. Ein dreieckförmiger bicortikaler Beckenkammspan mit Apophyse und anhängen<strong>der</strong><br />
Faszia glutealis wird an die Lateralseite <strong>der</strong> distalen Tibia transplantiert. Der knöcherne Anteil des<br />
Beckenkammtransplantates wird mit <strong>der</strong> Tibiametaphyse osteosynthetisiert. Der apophysäre Anteil des<br />
Transplantates dient zur Abstützung sowie Führung des Talus und gewährleistet das Mitwachsen des Transplantates.<br />
Die <strong>der</strong> Apophyse anhängende Faszia glutealis wird zur Rekonstruktion des Außenbandes genutzt.<br />
Ergebnis: Trotz einer Unterschenkelverlängerung um 7 cm im Anschluss an die Außenknöchelplastik zeigt<br />
sich bislang 2 Jahre nach <strong>der</strong> Operation keine Luxationstendenz des Fußes. Das OSG ist stabil und dessen<br />
Beweglichkeit uneingeschränkt.<br />
Schlussfolgerung: Diese neue Technik führt zu einer dauerhaften Stabilisierung des oberen Sprunggelenkes<br />
am wachsenden Skelett.<br />
Titel: Der idiopathische Klumpfuß: Operative Versorgung<br />
Referent: Schönecker, G.<br />
Institut: Orthopädische Universitätsklinik Regensburg, Bad Abbach<br />
Die Behandlungsstrategie <strong>der</strong> Klumpfußtherapie beginnt mit <strong>der</strong> konservativen Redressionsgipsbehandlung<br />
für die ersten drei Lebensmonate, im vierten Lebensmonat wird dann die Entscheidung zur weiteren ggf. operativen<br />
Behandlung getroffen. Hierzu wird ein Röntgenbild des Fußes in standardisierter Technik durchgeführt,<br />
anhand dessen die OP-Indikation gestellt und das OP-Ausmaß festgelegt wird.<br />
Erste Beschreibungen von operativen Behandlungen des Klumpfuß finden wir schon aus dem Jahr 1784, in<br />
dem <strong>der</strong> Chirurg Lorenz die erste offene Achillotenotomie beschreibt.<br />
Die mo<strong>der</strong>ne operative Therapie wird über den sog. Cincinnatti-Zugang nach Crawford durchgeführt, die<br />
Korrektur erfolgt über das sog. peritalare Release, das OP-Ausmaß wird nach Dimeglio „à la carte“ bestimmmt.<br />
Der erste Schritt <strong>der</strong> Korrektur ist die z-förmige Verlängerung <strong>der</strong> Achillessehne und die Kapseleröffnung<br />
des OSG und USG, im zweiten Schritt wird die Sehne des M.tibialis posterior z-förmig verlängert und das talonavicular-Gelenk<br />
eröffnet und anatomisch reponiert. Bei bestehen<strong>der</strong> Luxation wird lateral das Calcaneo-<br />
Cuboid-Gelenk eröffnet und die Medialisierung des Cuboids korrigiert.<br />
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