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Deutscher fusskongress regensburg 2002 - 19. Jahrestagung der ...

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Freitag, 12. April <strong>2002</strong> | 58<br />

68<br />

Titel: Infektmanagement beim Diabetesfuß<br />

Referenten: Köck, F.X.; Lerch, K.; Koester, B.; Grifka, J.<br />

Institut: Orthopädische Universitätsklinik Regensburg, Bad Abbach<br />

Das Infektrisiko ist beim Diabetiker aufgrund des vorliegenden Immundefektes mit gestörter zellulärer und<br />

humoraler Infektabwehr und kompromittierter Gewebeperfusion deutlich erhöht. Das Auftreten einer Infektion<br />

beim Diabetesfuß bedeutet neben einem um das Zehnfache erhöhten Amputationsrisiko einen hohen<br />

Kostenaufwand in <strong>der</strong> Therapie. Oberste Priorität gilt daher <strong>der</strong> Prävention.<br />

Dass bei bereits manifestem Infekt ein standardisiertes und kosteneffizientes Vorgehen in Diagnostik und<br />

Therapie im Sinne einer evidenz-basierten Medizin erfor<strong>der</strong>lich ist, konnte bereits durch mehrere Studien<br />

belegt werden.<br />

Dies bedeutet in <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> konservativen Therapie chronischer Fußulcera neben stadiengerechter lokaler<br />

Wundbehandlung eine kritische Beobachtung <strong>der</strong> Läsionen und bei Anzeichen eines Infektes eine fachgerechte<br />

mikrobiologische Diagnostik sowie den rechtzeitigen, gezielten Einsatz von Antibiotika. Bei fortschreiten<strong>der</strong>,<br />

tiefer und nekrotisieren<strong>der</strong> Wundinfektion mit Osteomyelitis ist eine chirurgische Infektsanierung<br />

durch geeignete Operationstechniken meist unumgänglich. Ziel bleibt dabei, den drohenden Extremitätenverlust<br />

abzuwenden. Vor Einleitung invasiver Therapiemaßnahmen sollte stets eine sorgfältige Diagnostik<br />

erfolgen, die bei Bedarf auch mo<strong>der</strong>ne bildgebende Verfahren einbezieht.<br />

Neben alternativen Therapieverfahren wie z.B. <strong>der</strong> Madentherapie o<strong>der</strong> <strong>der</strong> hyperbaren Sauerstofftherapie<br />

werden in den letzten Jahren auch neue Pharmakotherapeutika wie z.B. granulozyten-stimulierende Faktoren<br />

eingesetzt. Welchen Stellenwert diese Substanzen im Infektstadium des Diabetesfußes haben, bleibt bei<br />

kritischer Durchsicht <strong>der</strong> aktuellen Literatur abzuwarten und muss durch prospektiv-randomisierte Studien<br />

mit ausreichen<strong>der</strong> Patientenzahl noch belegt werden.

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