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Capture your life

Die Broschüre richtet sich an haupt-und ehrenamtliche Akteur*innen in der Jugendverbandsarbeit/Jugendhilfe. Neben einer umfangreichen Einführung in die Theorie des Digital Storytellings bietet die Handreichung konkrete Hilfestellung zur Gestaltung eines eigenen Digital Storytelling Workshops sowie einer sozialwissenschaftlichen Analyse einzelner Digital Storys.

Die Broschüre richtet sich an haupt-und ehrenamtliche Akteur*innen in der Jugendverbandsarbeit/Jugendhilfe. Neben einer umfangreichen Einführung in die Theorie des Digital Storytellings bietet die Handreichung konkrete Hilfestellung zur Gestaltung eines eigenen Digital Storytelling Workshops sowie einer sozialwissenschaftlichen Analyse einzelner Digital Storys.

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Kapitel 6<br />

Hinterfragt auch die Dopplung von Bild und Ton. Wenn<br />

man beispielsweise von einer Amsel erzählt, muss man nicht<br />

unbedingt gleichzeitig das Bild einer Amsel zeigen. Eine inhaltliche<br />

Erweiterung auf bildlicher Ebene durch das Zeigen<br />

eines eher assoziativen Bildes ist oft viel interessanter.<br />

Merke: Fragt in regelmäßigen Abständen nach,<br />

ob alle ihre Dateien gespeichert haben. Das wird<br />

häufig vergessen, und jedes Programm stürzt irgendwann<br />

mal ab. Wenn die Teilnehmer*innen mit ihrer<br />

Audiospur und ihrer visuellen Umsetzung zufrieden<br />

sind, können sie einen Titel und/oder einen Abspann<br />

hinzufügen. Je nach Länge des Films kann beides<br />

zusammen zu viel sein. Ein einminütiger Film, der mit<br />

Vor- und Abspann plötzlich doppelt so lang ist, wirkt<br />

auf den Zuschauer befremdlich.<br />

6.2.2.4 Abschluss<br />

Exportieren: Gegen Ende braucht ihr Zeit, um nach<br />

und nach die Filme zu exportieren (das können die<br />

Teilnehmer*innen nur selten selbst) und sie für ein abschließendes<br />

Screening zusammenzutragen – also auf<br />

einen Laptop oder PC zu transferieren. Es gibt immer<br />

Teilnehmer*innen, die bis zur letzten Minute an ihrem Film<br />

arbeiten. Ein zeitlicher Puffer von etwa einer Stunde ist<br />

daher unbedingt einzuplanen.<br />

Screening und Diskussion: Ruft alle zusammen und veranstaltet<br />

das finale Screening! Alle Teilnehmer*innen<br />

sollen dabei die Chance erhalten, etwas zu ihrem Film zu<br />

sagen. Außerdem bietet es sich hier an, in eine weiterreichende<br />

Diskussion einzusteigen. Welche Themen wurden<br />

von den Teilnehmer*innen angesprochen? Haben andere<br />

Teilnehmer*innen schon ähnliche Erfahrungen gemacht?<br />

Wie sind sie mit diesen Erfahrungen umgegangen? Hätten<br />

sie sich Unterstützung gewünscht? Falls ja, von wem?<br />

Wie im gesamten Workshop ist es hier wichtig, ausgesprochen<br />

respektvoll zu sein. Bedenkt nochmal: Die Teilnehmer*innen<br />

haben sehr persönliche Geschichten aus ihrem Leben erzählt<br />

und sich getraut, sie zu zeigen. Deshalb sollten sie es jetzt<br />

in der Hand haben, wie tief sie in eine Diskussion zu ihrem<br />

Film einsteigen möchten.<br />

Feedbackrunde: Am Ende solltet ihr den Teilnehmer*innen<br />

danken, dass sie ihre Geschichten mit den anderen und<br />

euch geteilt haben. Macht außerdem unbedingt eine Feedbackrunde<br />

und klärt alle Fragen, die sich eventuell hinsichtlich<br />

der Nutzung der Filme ergeben, zum Beispiel: Dürfen<br />

die Filme veröffentlicht (DVD, Website, Youtube) und/oder<br />

auf anderen Workshops gezeigt werden? Lasst euch, sofern<br />

ihr jetzt schon wisst, was ihr mit den Filmen machen möchtet,<br />

die Nutzungsrechte von den Teilnehmer*innen schriftlich<br />

bestätigen. Vorlagen hierfür findet man im Internet.<br />

6.3 Nach dem Workshop<br />

Postproduktion: Wer möchte, kann die Filme im Nachhinein<br />

technisch überarbeiten. Oftmals sind die Tonspuren unterschiedlich<br />

laut und enthalten leisere und lautere Passagen.<br />

Mit einem kostenfreien Audioschnittprogramm wie Audacity<br />

und geringen tontechnischen Kenntnissen können Lautstärken<br />

optimiert und angeglichen werden. Auch Bildübergänge,<br />

Typografie sowie Anfang und Ende eines Films können<br />

unter Umständen verbessert werden, wir raten jedoch von<br />

allzu großen und offensichtlichen Eingriffen ab, da die Filme<br />

schließlich die der Teilnehmer*innen sind.<br />

In jedem Fall benötigt man hierfür den Projektordner, in dem<br />

alle Daten gespeichert sind. Allein daher sollte man auf eine<br />

übersichtliche Struktur auf den Computern achten.<br />

Macht auch den Teilnehmer*innen ihre Filme zugänglich.<br />

Ladet die Filme auf kostenlosen Filehostern im Internet<br />

hoch, und schickt den Teilnehmer*innen den Download-<br />

Link, oder schickt ihnen eine DVD.<br />

Filmverwertung: Sofern ihr die Nutzungsrechte von den<br />

Teilnehmer*innen zugesprochen bekommen habt, stellt sich<br />

nun eventuell für euch die Frage, auf welche Art und Weise<br />

ihr die Filme nutzen möchtet. Hier bieten sich natürlich Videoplattformen<br />

(Youtube, Vimeo, Myvideo et cetera) an. Bei<br />

einigen Plattformen gibt es die Möglichkeit, die Filme nur<br />

bestimmten Menschenzugänglich zu machen, zum Beispiel<br />

allen Teilnehmer*innen eurer Workshops. Ansonsten kommt<br />

auch eine Veröffentlichung in Form einer DVD in Frage.<br />

Auch No- und Low-Budget-Filmfestivals können hinsichtlich<br />

einer Veröffentlichung interessant sein.<br />

Auswertung und Rückführung: Im Sinne der Jugend-<br />

(verbands)arbeit und im Sinne der ressourcenorientierten<br />

Biographiearbeit wäre es wünschenswert, die Workshops<br />

und vor allem die Filme zu analysieren. Welche Themen<br />

wurden von den Teilnehmer*innen angesprochen? Gibt<br />

es Workshop übergreifende, also immer wiederkehrende,<br />

Themen? Falls ja, welche sind das? Inwiefern drückt sich<br />

in diesen Themen etwas aus, was nicht nur das einzelne<br />

Individuum sondern auch die Gesellschaft als Ganzes betrifft<br />

? Was bedeutet das für eure Arbeit mit Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen? Deckt ihr diese Themen bereits ab?<br />

Falls nicht, warum nicht? Ließen sich diese Themen in die<br />

alltägliche Praxis eurer Jugend(verbands)arbeit integrieren?<br />

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