07.08.2018 Aufrufe

Capture your life

Die Broschüre richtet sich an haupt-und ehrenamtliche Akteur*innen in der Jugendverbandsarbeit/Jugendhilfe. Neben einer umfangreichen Einführung in die Theorie des Digital Storytellings bietet die Handreichung konkrete Hilfestellung zur Gestaltung eines eigenen Digital Storytelling Workshops sowie einer sozialwissenschaftlichen Analyse einzelner Digital Storys.

Die Broschüre richtet sich an haupt-und ehrenamtliche Akteur*innen in der Jugendverbandsarbeit/Jugendhilfe. Neben einer umfangreichen Einführung in die Theorie des Digital Storytellings bietet die Handreichung konkrete Hilfestellung zur Gestaltung eines eigenen Digital Storytelling Workshops sowie einer sozialwissenschaftlichen Analyse einzelner Digital Storys.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 7<br />

7. DST mit Kindern<br />

Grundsätzlich ist es möglich, einen Digital Storytelling-<br />

Workshop mit Kindern durchzuführen. Allerdings sollte man<br />

sich darüber im Klaren sein, dass „echtes“ biographisches<br />

Arbeiten mit Vorschul- und Grundschulkindern nicht möglich<br />

ist. Man geht davon aus, dass biographisches Bewusstsein<br />

erst in einem Alter von etwa zwölf Jahren entsteht<br />

(vgl. Rath 2009). Vorher können Kinder zwar Erlebnisse<br />

wiedergeben, sie sind aber kaum in der Lage, diese in einen<br />

logischen Bezug zu ihrer eigenen Identität zu setzen oder<br />

sie im Rahmen ihres bisher gelebten Lebens zu verstehen.<br />

Digital Storytelling-Workshops müssen deshalb in dieser<br />

Altersklasse deutlich anders strukturiert werden und auch<br />

einen deutlich anderen Schwerpunkt haben.<br />

Während bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen die<br />

kreativen und technischen Mittel eher Zugänge für das<br />

biographische Arbeiten liefern, stehen diese bei der Arbeit<br />

mit Kindern im Vordergrund. Die Kinder sollen innerhalb<br />

des Workshops vor allem die Möglichkeit erhalten, Schnittprogramme,<br />

Kameras und Audioaufnahmegeräte auszuprobieren.<br />

Das Geschichtenschreiben tritt dagegen eher in den<br />

Hintergrund.<br />

Darüber hinaus ist es wichtig, einen klareren Rahmen für<br />

die Geschichte selbst zu setzen. Hier empfiehlt es sich, im<br />

Vorfeld einen kleinen Fragekatalog zu erstellen, den die<br />

Kinder schriftlich abarbeiten können. In Kombination mit<br />

Fotos und/oder Bildern entsteht innerhalb eines solchen<br />

Workshops dann eher eine Art Portfolio als eine persönliche<br />

Digital Story.<br />

Als zweckmäßig haben sich zum Beispiel folgende Fragen<br />

erwiesen:<br />

1. Wer bist du?<br />

Hier kann der Name und das Alter genannt werden, aber<br />

auch Hobbys, das Lieblingsessen und anderes.<br />

2. Wer ist XY?<br />

Hier soll eine Person genannt werden, die man besonders<br />

mag. Also zum Beispiel „mein Opa“. Hier können die Kinder<br />

aufgefordert werden, mehr zu erzählen. Wie sieht der Opa<br />

aus? Wie alt ist er? Hat der Opa ein besonderes Hobby oder<br />

einen Beruf?<br />

3. Was habe ich mit XY gemacht?<br />

Hier soll nun ein konkretes Erlebnis erzählt werden, das das<br />

Kind mit der unter 2. genannten Person erlebt hat.<br />

Umso klarer und konkreter die Fragen sind, umso einfacher<br />

ist es für Kinder in dieser Altersklasse, die Aufgabe zu bearbeiten.<br />

Es ist auch denkbar, einzelne Kinder zu interviewen<br />

und ihre Antworten direkt mit dem Audiorecorder aufzunehmen.<br />

Die so entstandene Audiodatei kann dann in der<br />

Digital Story als Voice-Over genutzt werden.<br />

34<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!