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Inhalt Tagebuch S. 2 Allein unter Monstern (J. Lanig) Bindung – Beziehung – Bildung S. 3 Erziehung ermöglichen (M.-A. Boger/A. Textor)) S. 6 Reckahner Reflexionen S. 7 Beziehungsweise: Lernen (U. Hecker) S. 9 Ohne Bindung keine Bildung (F. Hildebrandt) S. 12 Emotionsregulation und Sprache (G. Große) S. 16 Kinder ernst nehmen (K. Macha) Praxis: Lernen braucht Beziehung S. 19 »Aus eigener Kraft« (S. Dausel) S. 22 »Ich kill, wen ich will« (J. Heyer) EXTRA: Schreibenlernen und Methodenverbot S. I–XII Sonderseiten in der Heftmitte nach S. 22 S. 25 Wertschätzung durch Wahrnehmung (K. Bornebusch / C. Schleske) S. 28 Lernen braucht Beziehung (J. Lanig) Rundschau S. 31 100 Jahre Grundschule – 50 Jahre Grundschulverband (Grundschulverband) S. 34 30 Jahre Reformschule Kassel (E. Hilliger) S. 36 Unzulängliche Personalplanung im Bildungsbereich (Grundschulverband) S. 37 Neues Bildungsmaterial von UNICEF und »Eine Welt in der Schule« (S. Jessen / A. Pahl) Landesgruppen aktuell – unter anderem: S. 39 Baden-Württemberg: Sorgen um Lehrerversorgung S. 40 Berlin: Schulbauoffensive S. U III Schleswig-Holstein: »Grundschule 2030«? S. U III Thüringen: Grundschullehrer/innen angemessen bezahlen Herausgeber und Redaktion respektieren die Vielfalt geschlechtlicher Identitäten. Manche Autorinnen und Autoren bringen dieses Anliegen durch besondere schriftsprachliche Zeichen zum Ausdruck. Eine allgemein anerkannte Lösung für das Problem »gendersensibler« (Schrift-)Sprache gibt es zurzeit nicht. Daher gilt für diese Zeitschrift: Jede Autorin / jeder Autor verwendet in ihrem / seinem Text ihre oder seine bevorzugte Form. Impressum 13./14.09.19 100 Jahre Grundschule – 50 Jahre Grundschulverband: Dieses doppelte Jubiläum begeht der Grundschulverband mit seinem großen Bundesgrundschul kongress in Frankfurt am Main. In diesem Heft finden Sie inhaltliche Überlegungen zu diesen Jahrestagen: Das »Grundlagenpapier« zum Kongress lesen Sie ab S. 31 Seit dem 1. November können Sie sich online zum Kongress und auch zur Festveranstaltung in der Paulskirche anmelden. Eine frühzeitige Anmeldung (und Hotelbuchung) empfiehlt sich. Näheres dazu finden Sie auf der Rückseite des Heftes GRUNDSCHULE AKTUELL, die Zeitschrift des Grundschulverbandes, erscheint viertel jährlich und wird allen Mitgliedern zugestellt. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Das einzelne Heft kostet 9,00 € (inkl. Versand innerhalb Deutschlands); für Mitglieder und ab 10 Exemplaren 5,00 €. Verlag: Grundschulverband e. V., Niddastraße 52, 60329 Frankfurt / Main, Tel. 0 69 / 77 60 06, Fax: 0 69 / 7 07 47 80, www.grundschulverband.de, info@grundschulverband.de Herausgeber: Der Vorstand des Grundschulverbandes Redaktion: Ulrich Hecker, Hülsdonker Str. 64, 47441 Moers, Tel. 0 28 41 / 2 17 14, ulrich.hecker@gmail.com Fotos und Grafiken: Stefan Beckmann-Metzner (S. 34, 35), Bildungshaus Riesenklein (S. 3), Bert Butzke, Mülheim/Ruhr (Titel, S. 7), designritter (UII, S. 31, 33 und UIV), photographie Philipp Ott (S. 2 und 29), Simone Wallinger (S. 17), Autorinnen und Autoren (soweit nicht anders vermerkt) Herstellung: novuprint Agentur GmbH, 30175 Hannover Anzeigen: Grundschulverband e. V., Tel. 0 69 / 77 60 06, info@grundschulverband.de Druck: Strube Druck und Medien OHG, 34587 Felsberg ISSN 1860-8604 / Bestellnummer: 6087 Beilagen: Friedrich Verlag GmbH sowie Grundschulverband e. V., Faltplakat Bundesgrundschulkongress 2019 U II GS aktuell 144 • November 2018
Editorial Diesmal »Die Grundschule und die emotionalsoziale Entwicklung« ist Thema dieses Heftes, wobei der Untertitel weniger den gleichnamigen »Förder schwerpunkt« meint, sondern die Herausforderungen, vor denen eine gute Grundschule im Kontext von »Bindung – Beziehung – Bildung« steht. »Allein unter Monstern« … betitelt unser Gastkolumnist Jonas Lanig (Vorsitzender unseres Kooperationspartners Aktion Humane Schule) sein »Tagebuch« S. 2 Er wendet sich gegen die Tendenz, »junge Menschen zu dämonisieren, ja zu kriminalisieren«. Mai-Anh Boger und Annette Textor schreiben vom »Risiko massenhafter Pathologisierung« und sehen eine Chance darin, die »Debatten um gute Erziehung in Grundschulen« wieder zu beleben. » Erziehung ermöglichen« heißt ihr Beitrag ab S. 3 EXTRA zu Schreibenlernen und Methodenverbot Anfang September wollte eine Studie von Wissenschaftlern an der Bonner Universität endgültig herausgefunden haben: »Der ›Fibelunterricht‹ führt bei Grundschülern zu deutlich besseren Rechtschreibleistungen.« Es entbrannte die alle paar Jahre wiederholte Gespensterdebatte, die nun aber eine unmittelbar politische Dimension erhielt: Die brandenburgische Kultusministerin Ernst (SPD) verbot »die Methode Lesen durch Schreiben« ab kommendem Schuljahr, zuvor hatte Baden-Württembergs Kultus ministerin Eisenmann (CDU) schon 2016 ein Methodenverbot ausgesprochen. Für den Grundschulverband ist klar: Methodenverbote durch die Politik verordnen zu wollen, ist nur in autoritären Staaten denkbar. Ein solches Vorgehen behindert die Arbeit in den Grundschulen, setzt Lehrerinnen und Lehrer unter Druck, verunsichert Eltern und schadet den Kindern. Das EXTRA finden Sie auf unseren Sonder seiten in der Heftmitte (S. I – XII) Es wurde als Vorabdruck allen deutschen Grundschulen zum Download zugemailt, Sie können es ebenfalls kostenlos herunterladen: www. grundschulverband.de/ grundschulmailing_ debatte-um-fibelunterricht www. grundschuleaktuell.info Hier finden Sie Informationen zu »Grundschule aktuell« sowie das Archiv der Zeitschrift. Worum es wirklich geht Ablenkungsmanöver durch neuen »FibelStreit« Im September beherrschte eine seinerzeit unveröffentlichte Studie von Bonner Wissenschaftlern die Schlagzeilen: »Fibel unterricht« führt bei Grundschülern zu deutlich besseren Rechtschreibleistungen! Wieder einmal geisterte durch viele Medien, dass die Leistungen der Grundschulkinder ständig schlechter werden. Wieder einmal musste das Thema Rechtschreiben herhalten, um eine Katastrophenstimmung zu erzeugen. Und wieder einmal soll der Grundschulunterricht daran schuld sein. Da dürfen Erstklässler doch tatsächlich »KIENO« statt »Kino« schreiben und keiner streicht das rot an! Dabei ist dies die eigentliche Kontroverse: Lernen Kinder Lesen und Schreiben in festen Lehrgangsschritten, sind sie also Empfänger von vorgegebenen Aufgaben? ODER: Bestim men eigenaktive Wege der Kinder in die Schrift den Unterricht – mit anregenden Situationen zur Schriftanwendung und -reflexion, mit förderlicher Wegbegleitung und Unterstützung, auch mit Belehrung durch die Lehrperson? Es geht eben nicht »nur« um das Rechtschreiben, es geht um die ganze Richtung. Darum, dass Kinder sich entdeckend und aktiv Lernsachen aneignen, statt brav dem Lehrerwort zu folgen. Dass Kinder ihren individuellen Lernweg gehen, statt im Gleichschritt mit der Klasse Aufgabe für Aufgabe abzuarbeiten. Dass Kinder Fehler machen dürfen und aus ihnen lernen können, statt der Leitvorstellung möglichst fehlerfreien Arbeitens zu folgen. Der Grundschulverband hat in seinem »Leitkonzept zeitgemäßer Grundschularbeit« Partei für die Kinder als Akteure ihres Lernens genommen: »Die Schule soll die bereits erworbenen Selbstlernfähigkeiten der Kinder aufgreifen und weiterentwickeln und das Kind als Subjekt des Lernens immer wieder ermutigen, sich alle notwendigen Kompetenzen und Erkenntnisse möglichst selbstständig anzueignen – selbstverständlich immer mit der gezielten Unterstützung seiner Lehrerinnen und Lehrer und immer im sozialen Raum der Klassengemeinschaft.« Die gehypte Debatte um die Rechtschreibung hat eine Stellvertreterfunktion. Es geht um mehr: Hier sollen eine pädagogische Idee und Haltung an den Pranger gestellt werden. Als abwegig soll die Idee erscheinen, Kinder zu ermutigen, zuerst – wenn auch fehlerhaft, aber eben doch – selbstständig zu schreiben, ebenso die Haltung, mit Kindern Gelungenes zu feiern, statt sie für Misslungenes zu tadeln. Es geht gegen eine demokratische Form des Umgangs mit Kindern: respektvoll statt autoritär, ermutigend statt bestrafend, kreativ statt normativ. Es geht um den ernsten Streit darüber, was Bildung für die Zukunft sein muss. Es geht um Kinderrechte. Ulrich Hecker Redakteur von Grundschule aktuell GS aktuell 144 • November 2018 1
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