GSa144_Nov2018_181022_Web_ES
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Thema: Bindung – Beziehung – Bildung<br />
Ende für bare Münze zu nehmen: Wir<br />
nehmen die bare Münze, also das Geld<br />
und die Ressourcen, halten aber daran<br />
fest, dass die Gründe für die vorliegende<br />
emotionale und soziale Verstörung nicht<br />
in dem als ›defekt‹ etikettierten Kind liegen,<br />
sondern eben in der Tatsache, dass<br />
das Schulsystem – so wie es ist – diesem<br />
Kind unter diesen Rahmenbedingungen<br />
in dieser Gesellschaft nicht mehr ohne<br />
besondere Ressourcen gerecht werden<br />
konnte (vgl. Textor 2015, 17 ff.).<br />
Anmerkungen<br />
Wie viele Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf inklusiv beschult<br />
werden, wird erst seit 1999 erhoben.<br />
Literatur<br />
Illouz, E. (2011): Die Errettung der modernen<br />
Seele. Therapien, Gefühle und die Kultur der<br />
Selbsthilfe. Frankfurt am Main: Suhrkamp.<br />
Klemm, K. (2018): Unterwegs zur inklusiven<br />
Schule. Lagebericht 2018 aus bildungsstatistischer<br />
Perspektive. www.bertelsmann-stiftung.de/<br />
fileadmin/files/BSt/Publikationen/Graue<br />
Publikationen/Studie_IB_Unterwegs-zurinklusiven-Schule_2018.pdf<br />
[19.09.2018].<br />
KMK (2018a): Schüler, Klassen, Lehrer und<br />
Absolventen der Schulen 2007 bis 2016 (Dokumentation<br />
Nr. 215). www.kmk.org/dokumen<br />
tation-statistik/statistik/schulstatistik/<br />
schueler-klassen-lehrer-und-absolventen.html<br />
[18.09.2018].<br />
KMK (2018b): Sonderpädagogische Förderung<br />
in Schulen 2007 bis 2016 (Dokumentation 214).<br />
www.kmk.org/dokumentation-statistik/statistik/<br />
schulstatistik/sonderpaedagogische-foerderungan-schulen.html<br />
[18.09.2018].<br />
KMK (2012): Schüler, Klassen, Lehrer und<br />
Absolventen der Schulen 2002 bis 2011<br />
(Dokumentation Nr. 198). www.kmk.org/<br />
dokumentation-statistik/statistik/schulstatistik/<br />
schueler-klassen-lehrer-und-absolventen.html<br />
(18.09.2018].<br />
KMK (2008): Sonderpädagogische Förderung<br />
in Schulen 1997 bis 2006 (Dokumentation 185).<br />
Das Gespräch über Erziehung beginnt<br />
dabei mit einer Selbsterziehung<br />
zu Solidarität: Während die Logik der<br />
Exklusion suggeriert, die Kinder seien<br />
das Problem und dieses Problem sei<br />
der Grund für die eigene Stressbelastung<br />
im Lehrerberuf und das drohende<br />
Burn-out, geht die Logik der Inklusion<br />
davon aus, dass eine Kritik organisationaler<br />
und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen<br />
im Dienste der Kinder ist.<br />
Diese politische Kritik ist das alltägliche<br />
Stück Solidarität, das wir einander<br />
schulden und das auch im Kontakt<br />
mit den betroffenen Eltern das Arbeitsbündnis<br />
deutlich verbessert. Wenn Inklusion<br />
unter den derzeitigen Rahmenbedingungen<br />
schwierig zu realisieren<br />
ist, gilt es also zu fragen, wie Inklusion<br />
(besser) möglich gemacht werden kann,<br />
und die Rahmenbedingungen zu verändern<br />
– statt Exklusion durch den Verweis<br />
auf schlechte Rahmenbedingungen<br />
zu legitimieren.<br />
www.kmk.org/dokumentation-statistik/statistik/<br />
schulstatistik/sonderpaedagogische-foerderungan-schulen.html<br />
[18.09.2018].<br />
KMK (2007): Schüler, Klassen, Lehrer und<br />
Absolventen der Schulen 1997 bis 2006<br />
( Dokumentation Nr. 184). www.kmk.org/<br />
dokumentation-statistik/statistik/schulstatistik/<br />
schueler-klassen-lehrer-und-absolventen.html<br />
(18.09.2018].<br />
KMK (2002): Sonderpädagogische Förderung<br />
in Schulen 1991 bis 2000 (Dokumentation 159).<br />
www.kmk.org/dokumentation-statistik/statistik/<br />
schulstatistik/sonderpaedagogische-foerderungan-schulen.html<br />
[18.09.2018].<br />
Textor, A. (2015): Einführung in die Inklusionspädagogik.<br />
Bad Heilbrunn: Klinkhardt UTB.<br />
Was macht gute pädagogische Beziehungen aus?<br />
Reckahner Reflexionen – ein Manifest für Pädagog/innen<br />
Gute pädagogische Beziehungen bilden ein Fundament<br />
dafür, dass Leben, Lernen und demokratische Sozialisation<br />
gelingen. Was aber macht gute pädagogische Beziehungen<br />
aus? Wie gestaltet man sie? Und nicht zuletzt: Nach welchen<br />
ethischen Leitlinien sollen sich Lehrer/innen und andere<br />
pädagogische Fachkräfte richten?<br />
Die »Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen«<br />
geben Antworten auf diese Fragen. Sie enthalten<br />
10 Leitlinien zur Stärkung der kinderrechtlichen Qualität<br />
pädagogischer Beziehungen und wenden sich an pädagogische<br />
Fachkräfte und Lehrkräfte sowie an verantwortliche<br />
Erwachsene in allen Bereichen des Bildungswesens.<br />
Ziel des Manifests ist die Stärkung anerkennender und die<br />
Verminderung verletzender Handlungsweisen in schulischen<br />
und außerschulischen Arbeitsfeldern. Die Reckahner<br />
Reflexionen widmen sich allen Kindern und Jugendlichen in<br />
ihren vielfältigen Lebenslagen und sind ein Beitrag zu Antidiskriminierung<br />
und Inklusion auf der Beziehungsebene.<br />
Nähere Informationen finden Sie unter<br />
www.<br />
http://paedagogische-beziehungen.eu/<br />
Unter dieser <strong>Web</strong>adresse können vier Materialien kostenlos<br />
heruntergeladen oder in gedruckter Form bestellt werden:<br />
●●<br />
Eine Broschüre informiert auf 25 Seiten über die 10 Leitlinien<br />
und begründet sie.<br />
●●<br />
Ein Plakat zum Aushängen in Lehrerzimmern und Teamräumen<br />
präsentiert übersichtlich die 10 Leitlinien mit Handlungsmöglichkeiten<br />
sowie kurzen Begründungen auf der<br />
Rückseite.<br />
●●<br />
Ein Flyer und ein Mini-Flyer zum Verteilen präsentieren<br />
die 10 Leitlinien kleinformatig in knapper Form.<br />
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GS aktuell 144 • November 2018