GSa144_Nov2018_181022_Web_ES

Rundschau
empfunden wird, war es spannend zu
beobachten, wie die Diskussionen zu
dieser Frage immer differenzierter und
zum Glück auch positiver wurden. Zum
Schluss entstand ein Begrüßungsplakat
für die Erstklässler mit Luftballons, in
denen positive und wichtige Dinge zur
Schule standen.
Ganz schön knifflig: Bei »Eine Welt in der
Schule« können Holzpuzzle von Afrika,
Lateinamerika oder Asien für 4 Wochen
ausgeliehen werden.
Aufgabenkarte: Schule ist wichtig
Die neuen Aufgabenkarten
des UNICEF-Materials
Anschließend arbeitete ich je nach
Lerngruppe unterschiedlich intensiv
weiter. Die Aufgabenkarten bieten Aufträge
zu fünf verschiedenen Themen:
Keine Schule?, Schulwege, Schulalltag,
Zukunft sowie Bücher und Geschichten.
Der offene Ansatz der Aufgabenkarten
und deren Gestaltung mit klaren, auch
für jüngere Kinder verständlichen Symbolen
war sehr hilfreich. Es gibt vier verschiedene
Aufgabenformate. Drei Aufgabenformate
konnte ich mit allen Kindern
durchführen: Ordnen von Informationen,
Entdecken von Neuem oder
Vertrautem sowie kreativ arbeiten. Anspruchsvoll
war das Aufgabenformat
»sich eine eigene Meinung bilden«. Dieses
Format habe ich vor allem im Rahmen
der AG »Eine Welt« eingesetzt, da
die Schülerinnen und Schüler der AG
aufgrund der kontinuierlichen Auseinandersetzung
mit dem Thema zunehmend
souveräner mit der Anforderung,
sich eine Meinung zu bilden und zu begründen,
umgehen konnten.
Die Kinder dieser AG führten über
den gesamten Zeitraum ein Lerntagebuch,
in dem sie ihre Ideen und Eindrücke
vor allem zum Thema Schule
und Bildung sehr kreativ gesammelt
haben. So führten sie zum Beispiel zur
Karte »Schule ist wichtig« Interviews
in der Schule und sammelten Texte von
Kindern aus anderen Ländern. Da die
Wertschätzung von Schule bei unseren
Kindern keinesfalls selbstverständlich
ist, sondern diese oft als lästige Pflicht
Wahl der Themen
In allen Lernzusammenhängen konnten
die Kinder entscheiden, welches
Thema sie weiter vertiefen wollten. In
der ersten Klasse war vor allem die Frage
des Schulweges von großem Interesse.
Im Sachunterricht wird grundsätzlich
der eigene Schulweg behandelt. Die
Kinder sind stolz, dass sie diesen Weg
zunehmend alleine schaffen. Umso
mehr staunen sie, vor welchen Herausforderungen
Kinder in anderen Ländern
stehen. Dazu haben wir uns verschiedene
Schulwege aus aller Welt angeschaut,
teils auf Fotos, teils im Film.
Materialien dazu gibt es kostenlos im
Netz, sodass die Kinder dazu auch zu
Hause recherchieren konnten.
Freie Arbeitsphasen fanden immer
im Wechsel mit dem Zusammentragen
der Ergebnisse in der Gruppe statt. Die
Aufgabenkarten sind dabei eine große
Hilfe, da die Kinder aller Altersstufen
sich gut zu den verschiedenen Fragen
zusammenfinden konnten. Im Klassenverband
wurde dann jeweils eine Aufgabenkarte
genauer besprochen. Im
Rahmen der AG »Eine Welt« wurden zu
verschiedenen Aufgabenkarten Plakate
erstellt. Die Kinder machten sich dabei
die Piktogramme der Karten begeistert
zu eigen.
Motivation durch
eigene Kreativität
Die Schülerinnen und Schüler haben
mithilfe der Aufgabenkarten viele Informationen
gesammelt und eingeordnet.
Daher war es wichtig, eigene Gedanken
und auch Bewegung im Rahmen
dieses Themas zu planen. Dazu
gibt es zahlreiche Ideen und Materialien.
Besonders beliebt waren folgende
Aktivitäten in meinen Lerngruppen:
●●
Lieder aus anderen Ländern, die die
Kinder auch von zu Hause aus ihren jeweiligen
Herkunftsländern mitgebracht
haben. Dazu wurden uns von den jeweiligen
Kindern auch Tänze und vor
allem Klatschspiele beigebracht. Zur
Freude der Kinder war ich dabei sehr
gefordert …,
●●
Rätsel und Witze zur Schule selber
erfinden und erzählen,
●●
lustige Schulfächer erfinden und vorstellen,
●●
die Schule und den Schulhof neu planen
/ gestalten,
●●
Puzzeln von großen Landkarten und
das Spielen auf einer großformatigen
Weltkarte.
Andrea Pahl
38 GS aktuell 144 • November 2018