Nationaler Radverkehrsplan 2020
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Radverkehr und Stadtentwicklung<br />
Radfahren ist nicht zuletzt wegen des geringen Flächenverbrauchs eine besonders stadtverträgliche Form der Mobilität.<br />
Der Radverkehr trägt zudem zur Belebung der Stadt- und Ortsteilzentren bei. Die Förderung des Radverkehrs kann daher<br />
ganz wesentlich die Ziele einer integrierten Stadtentwicklungspolitik unterstützen, nicht zuletzt hinsichtlich einer „Stadt<br />
der kurzen Wege“ sowie als Beitrag zu den Lärmaktions- und Luftreinhalteplänen. Voraussetzung dafür ist allerdings,<br />
dass die Radverkehrsförderung und die Stadtentwicklungs- und Regionalplanung eng verzahnt werden. Dazu gehört eine<br />
Verankerung von Radverkehrsmaßnahmen in den Planungen auf kommunaler Ebene genauso wie eine Berücksichtigung<br />
des Radverkehrs im Zuge der Städtebauförderung bzw. quartiersbezogener Förderprogramme auf Landesebene. In diesem<br />
Zusammenhang sind die Länder aufgerufen, Maßnahmen zur Förderung einer umweltgerechten Mobilität – und dabei<br />
gerade für den Radverkehr – in geeigneten Fällen zu unterstützen und umzusetzen.<br />
Ein wichtiger Ansatz für eine stärkere Berücksichtigung des Radverkehrs ist vor diesem Hintergrund auf kommunaler<br />
Ebene eine integrierte Stadt- und Verkehrsplanung. Der Radverkehr sollte dabei wegen seiner zunehmenden Bedeutung<br />
nicht nur ein selbstverständlicher Bestandteil der jeweiligen Verkehrsentwicklungsplanung und der Mobilitätspolitik im<br />
Allgemeinen sein. Er sollte vielmehr auch in der Bauleit- und Regionalplanung (etwa um Trassen für den Radverkehr bei<br />
konkurrierenden Vorhaben vor einer Zerschneidung zu schützen), in den Fachplänen (beispielsweise für den Nahverkehr)<br />
und in sonstigen Fachkonzeptionen (z. B. für den Einzelhandel) verankert werden.<br />
Bisher ist diese Form integrierter Planung noch nicht weit verbreitet. Dabei ist eine aktive Steuerung von Raumordnung<br />
und Siedlungsentwicklung oder der lokalen Standortpolitik für Einzelhandel oder Schulen wichtig, um im Sinne einer<br />
„Stadt der kurzen Wege“ fahrradfreundliche Strukturen zu entwickeln und zu erhalten.<br />
20 Handlungsfelder