Nationaler Radverkehrsplan 2020
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Reduktion des CO2-Ausstoßes etc.) aufzubereiten und zu<br />
vermitteln. Gleichzeitig sind sie selbst Akteure. Auch die<br />
Vorbildwirkung bekannter Persönlichkeiten wird häufig<br />
noch unterschätzt.<br />
Zahlreiche für den Radverkehr entscheidende Rahmenbedingungen<br />
werden außerhalb der klassischen Radverkehrsförderung<br />
gestaltet. Daher müssen auch Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />
wie der Polizei, den Medien, dem Einzelhandel, der<br />
Architektur, der Planung, der Immobilienwirtschaft sowie<br />
aus Religionsgemeinschaften oder von Stiftungen für den<br />
Radverkehr gewonnen werden.<br />
Kommunikation mit der Öffentlichkeit<br />
Um der zunehmenden Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten<br />
des Fahrrades zu entsprechen und um neue Zielgruppen<br />
zu erschließen, muss radverkehrsbezogene Kommunikation<br />
künftig gezielter nach Transportzwecken, Lebenslagen<br />
und sozialen Milieus differenziert werden. Auch an<br />
der jeweiligen Ausgangslage in den Kommunen („Einsteiger“,<br />
„Aufsteiger“, „Vorreiter“) sollte sich die Ausrichtung<br />
der Kommunikationsarbeit orientieren. Die Erfahrung<br />
zeigt, dass für eine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in<br />
Bezug auf den Radverkehr die Initiative der jeweiligen für<br />
den Radverkehr zuständigen Beschäftigten maßgeblich ist.<br />
Für die Umsetzung ist es jedoch meistens zweckmäßig, das<br />
Wissen fachkundiger Akteure – beispielsweise entsprechend<br />
ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
innerhalb der Verwaltung oder spezialisierter Agenturen<br />
(insbesondere bei Kampagnen) – hinzuzuziehen.<br />
Neben der Vermittlung der positiven Effekte des Radfahrens<br />
liegt eine weitere Aufgabe der Kommunikation im<br />
Sinne der Verkehrssicherheitsarbeit darin, für ein sicheres<br />
und rücksichtsvolles Miteinander im Straßenverkehr zu<br />
werben. Dabei ist maßgeblich, dass sich alle Verkehrsteilnehmerinnen<br />
und Verkehrsteilnehmer in ihrem eigenen<br />
Verhalten angesprochen fühlen. Im Sinne einer Änderung<br />
der Verkehrsmittelwahl sollten in Zukunft verstärkt Vermarktungsansätze<br />
gewählt werden, die die Qualität einer<br />
kombinierten Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel<br />
verdeutlichen und das Fahrrad als Element leistungsfähiger<br />
Mobilitätsketten darstellen.<br />
Schließlich ist bei <strong>Radverkehrsplan</strong>ungen eine aktive<br />
Beteiligung der Menschen vor Ort im Rahmen einer auf<br />
Dialog ausgerichteten Strategie anzustreben. Diese soll<br />
Akzeptanz sowie Vertrauen schaffen und die Mitwirkung<br />
in der Radverkehrsförderung ermöglichen.<br />
4.3 Lösungsstrategien<br />
Der Bund wird eine Dachmarke mit einem eigenen Logo<br />
entwickeln, die er vorrangig für seine eigenen Maßnahmen<br />
der Radverkehrsförderung nutzen wird. Er wird sie<br />
aber auch den Ländern, den Kommunen, den Verbänden<br />
und allen anderen gesellschaftlichen Akteuren, die sich<br />
für den Radverkehr engagieren, bei Interesse zur Verfügung<br />
stellen. Damit sollen die bisher vielfach vereinzelten<br />
Aktivitäten zusammengebunden und eine bessere<br />
Wahrnehmung der bundesweiten Radverkehrsförderung<br />
erreicht werden. Bereits die Entwicklung wird unter<br />
breiter Einbeziehung der wesentlichen Akteure – u. a. der<br />
Länder und der kommunalen Spitzenverbände – erfolgen,<br />
um eine möglichst hohe Bekanntheit und Akzeptanz der<br />
Dachmarke zu erreichen.<br />
38 Handlungsfelder