Nationaler Radverkehrsplan 2020
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Förderinstrumente erforderlich. Die Länder werden ermuntert,<br />
diese zu schaffen bzw. vorhandene Förderinstrumente<br />
stärker für die Förderung des Radverkehrs einzusetzen.<br />
Die Kommunen haben schließlich die zentrale<br />
Verantwortung für die Umsetzung konkreter Maßnahmen<br />
vor Ort. Sie sind aufgerufen, dieses konsequent im Sinne<br />
einer nachhaltigen Verkehrspolitik und vor dem Hintergrund<br />
des Leitbildes „Radverkehr als System“ zu tun.<br />
Radverkehrsförderung geht alle an<br />
Die Bemühungen von Bund, Ländern und Kommunen<br />
werden allerdings nur dann erfolgreich sein, wenn sie von<br />
einer breiten gesellschaftlichen Unterstützung getragen<br />
werden. Daher sind auch Institutionen, Vereine und Verbände<br />
sowie die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, in<br />
ihrem eigenen Umfeld für das Radfahren zu werben und<br />
zu einem positiven Bild des Radverkehrs beizutragen.<br />
Dabei sind insbesondere jene nichtstaatlichen Akteure<br />
angesprochen, die bisher (noch) keinen engen Bezug zum<br />
Radverkehr hergestellt haben. Der Einzelhandel kann<br />
durch steigende Umsätze davon genauso profitieren wie<br />
die Wohnungswirtschaft durch Vorteile am Wohnungsmarkt<br />
oder wie Arbeitgeber durch ein höheres Gesundheitsniveau<br />
der Beschäftigten. Ein eigenes Interesse an<br />
der Radverkehrsförderung können darüber hinaus zum<br />
Beispiel auch Versicherungen, Krankenkassen, Schulen,<br />
Verkehrsverbünde, Kirchen oder Gewerkschaften haben.<br />
Ein Nutzen für die Akteure stellt sich jedoch nur dann ein,<br />
wenn sie bedarfsgerechte Angebote für Radfahrerinnen<br />
und Radfahrer bieten, wie zum Beispiel im Einzelhandel<br />
durch entsprechende Abstellanlagen oder Serviceangebote.<br />
Um eine größere Wirkung in die breite Öffentlichkeit<br />
oder auch in einzelne Gruppen hinein zu erreichen,<br />
sollen Multiplikatoren in Politik, Verwaltung, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft dafür gewonnen werden, aktiv für das<br />
Radfahren zu werben. Dies gilt besonders für bekannte<br />
Persönlichkeiten, die als Vorbilder dafür sehr gut geeignet<br />
sind. Im Rahmen der Erarbeitung von Programmen und<br />
Konzepten zur Radverkehrsförderung kann dies genauso<br />
geschehen, wie bei geeigneten Kampagnen. Entsprechende<br />
Aktivitäten sind insbesondere auch auf regionaler und<br />
lokaler Ebene nötig. Unterstützt werden sie bundesweit<br />
durch einen intensiveren Erfahrungsaustausch, etwa über<br />
eine Weiterführung der Fahrradakademie und eine Weiterentwicklung<br />
des Fahrradportals.<br />
Beitrag des Radverkehrs zu gesamtgesellschaftlichen<br />
Zielen<br />
Mit der Radverkehrsförderung kann ein Beitrag zur Lösung<br />
verschiedener gesellschaftlicher Herausforderungen<br />
und zur Umsetzung der in entsprechenden Plänen und<br />
Programmen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene festgelegten<br />
spezifischen Zielvorgaben geleistet werden.<br />
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