Nationaler Radverkehrsplan 2020
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Die gestiegene Bedeutung des Radverkehrs drückt sich<br />
vielerorts in wachsenden Radverkehrsanteilen und größerer<br />
öffentlicher Aufmerksamkeit aus. Bereits jetzt liegt Deutschland<br />
hinsichtlich der Fahrradnutzung im europäischen<br />
Vergleich im oberen Drittel. Mit dem NRVP <strong>2020</strong> sollen die<br />
weiteren Potenziale des Radverkehrs aktiviert werden. Der<br />
NRVP <strong>2020</strong> beschreibt die Strategie, mit der die Radverkehrsförderung<br />
in Deutschland weiterentwickelt werden<br />
soll. Hierzu werden die einzelnen Handlungsfelder, Ziele<br />
und Lösungsstrategien aufgezeigt und konkrete Maßnahmenvorschläge<br />
benannt. Der Titel des NRVP <strong>2020</strong> „Den<br />
Radverkehr gemeinsam weiterentwickeln“ unterstreicht,<br />
dass es sich bei der Förderung des Radverkehrs um eine<br />
gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt.<br />
Verkehrsaufkommen nach Hauptverkehrsmittel<br />
2002 und 2008<br />
(prozentuale Veränderung zu 2002)<br />
Potenziale des Radverkehrs<br />
Fahrradnutzung in Zahlen<br />
117<br />
Fahrräder<br />
zu Fuß<br />
Derzeit gibt es in Deutschland ca. 70 Mio. Fahrräder. In<br />
etwas mehr als 80 % aller Haushalte ist mindestens ein<br />
Fahrrad, in 25 % sind drei und mehr Fahrräder vorhanden.<br />
1 Zwanzig Jahre zuvor waren erst 70 % aller Haushalte<br />
mit Fahrrädern ausgestattet. 2 Für fast alle Mobilitäts- und<br />
Transportzwecke sind heute geeignete Räder erhältlich.<br />
Ist kein eigenes Rad verfügbar, bieten immer häufiger<br />
Fahrradverleihsysteme eine Alternative.<br />
100<br />
108<br />
104<br />
100<br />
95<br />
MIV-Fahrer<br />
MIV-Mitfahrer<br />
ÖPV<br />
Ausstattung privater Haushalte mit Fahrzeugen 2011<br />
(Anzahl in Mio.)<br />
2002 2008<br />
absolut in Mio. Wegen pro Tag bzw. prozentuale<br />
Quelle: BMVBS, 2010<br />
Veränderung zu 2002<br />
67,3<br />
Fahrrad<br />
37,5<br />
PKW<br />
Die Aktivitäten des Bundes sowie vieler weiterer Akteure<br />
insbesondere aus Ländern und Kommunen sowie aus<br />
der Wirtschaft und aus Verbänden im Rahmen des NRVP<br />
haben dazu beigetragen, den Radverkehr attraktiver zu<br />
machen und infolgedessen die Zahl der Radfahrerinnen<br />
und Radfahrer zu steigern. So hat die Studie „Mobilität in<br />
Deutschland“ (MiD) gezeigt, dass der Radverkehr im Zeitraum<br />
2002 bis 2008 bundesweit bezogen auf die Anzahl<br />
der Wege um 17 % zugenommen hat. Das ist der stärkste<br />
Zuwachs unter allen Verkehrsmitteln. Der Radverkehrsanteil<br />
an allen zurückgelegten Wegen ist im Bundesdurchschnitt<br />
in diesem Zeitraum von 9 % auf 10 % angestiegen. 3<br />
Dabei nimmt die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer<br />
und die Fahrradnutzung insgesamt vor allem in den städtischen<br />
Räumen zu – sowohl an Wochenenden, an denen<br />
überwiegend in der Freizeit Rad gefahren wird, als auch an<br />
Werktagen, an denen vor allem Alltagswege mit dem Rad<br />
zurückgelegt werden. Das bezieht sich dabei nicht nur darauf,<br />
wie häufig das Fahrrad genutzt wird. Vielmehr zeigt<br />
sich, dass auch die Länge der Wege, die mit dem Fahrrad<br />
gefahren wird, im Durchschnitt wächst. 4<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2012b, eigene Darstellung<br />
1<br />
Statistisches Bundesamt: Ausstattung privater Haushalte mit ausgewählten Gebrauchsgütern 2011, Wiesbaden 2012.<br />
2<br />
Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung „Zahl der Woche“ vom 02.06.2012.<br />
3<br />
BMVBS (Hrsg.): Mobilität in Deutschland 2008, Ergebnisbericht, Bonn/Berlin 2010.<br />
4<br />
BMVBS (Hrsg.): Deutsches Mobilitätspanel, Bericht 2011, Karlsruhe 2011, S. 53.<br />
8 Grundlagen