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antriebstechnik 11/2018

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WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

01 Die professionelle Wälzlager-<br />

Rekonditionierung schont Ressourcen<br />

und senkt Instandhaltungskosten<br />

gleichermaßen<br />

02 Eine Rekonditionierung ist in vielen<br />

Anwendungen und Industriezweigen möglich,<br />

z. B. bei einer Kegelrollenlagereinheit für<br />

Schienenfahrzeuge<br />

Wälzlager, die schwerer beschädigt oder gar<br />

gebrochen sind, taugen nur noch für das<br />

Recycling. Vor diesem Hintergrund beginnt<br />

jeder Rekonditionierungsprozess mit einer<br />

fachmännischen Analyse des genauen<br />

Ist-Zustandes: Die „Wiederaufarbeitungspotenziale“<br />

des Lagers werden ermittelt;<br />

erforderliche Maßnahmen festgelegt. Besonders<br />

relevant ist die Beurteilung des Lagerzustands<br />

im Kontext des jeweiligen Anwendungsfalls,<br />

also unter Berücksichtigung<br />

von Lagerbelastung, Schmierbedingungen<br />

und bisheriger Betriebsdauer. Dadurch<br />

wird u. a. deutlich, wo genau die Ursachen<br />

des Schadens lagen.<br />

Wiederbelebung mit Methode<br />

Hierbei ist zwischen Problemen der Tiefenund<br />

der Oberflächenermüdung zu unterscheiden:<br />

Erstere beschreibt die Schubspannungen,<br />

die zyklisch unmittelbar unter<br />

der lastaufnehmenden Fläche von Ringen<br />

und Wälzkörpern auftreten. Diese Belastungen<br />

verursachen mikroskopische<br />

Risse, die sich bis an die Oberfläche<br />

ausbreiten. Wenn dann die Walzkörper<br />

über diese Risse laufen, brechen oder<br />

schälen sich Fragmente des Oberflächenmaterials<br />

ab. Lagerlaufbahnen mit Schäden<br />

infolge von Tiefenermüdung eignen<br />

sich nicht für die Rekonditionierung, während<br />

solche mit Oberflächenermüdung<br />

durch Honen oder Schleifen wiederhergestellt<br />

werden können.<br />

Im SKF Industrial Services Centre für<br />

Lager-Rekonditionierung erfolgt zuerst<br />

eine Sichtprüfung des Lagers. Hinzu kommt<br />

die Kontrolle von Parametern wie Restmagnetismus<br />

und Lagerluft. Anschließend<br />

wird das Lager zerlegt und gereinigt, bevor<br />

die Teile inspiziert und die Abmessungen<br />

nachgemessen werden. Dazu gehört die<br />

Standardmessung von Ringwanddickenschwankung<br />

und Ovalität; mit der Option<br />

einer Ultraschallprüfung zur Erkennung<br />

tiefliegender Mikrorisse. Darüber hinaus<br />

können – je nach Lagerzustand und der<br />

Kritikalität der Anwendung – die Härte,<br />

die Durchmesserschwankung des Rollensatzes<br />

und die Hauptabmessungen gemessen<br />

werden.<br />

An diese erste Beurteilungsphase schließen<br />

sich die Erstellung eines Kundenberichts<br />

und eine Empfehlung für weitere<br />

Maßnahmen an. Bei der nachfolgenden<br />

Rekonditionierung kommen intelligente<br />

Automatisierungs- und Steuerungssysteme<br />

sowie das Praxiswissen erfahrener Techniker<br />

zum Einsatz.<br />

Wartungskosten runter,<br />

Produktivität rauf<br />

Hannes Leopoldseder ist überzeugt, dass<br />

die Lager-Wiederaufarbeitung Vorteile bietet.<br />

„Unsere Erfahrungen haben gezeigt,<br />

dass viele Industriebetriebe dank der Rekonditionierung<br />

ihre jährlichen Wartungskosten<br />

spürbar senken können. Natürlich<br />

können die Einsparungen je nach Geschäftsmodell<br />

und Branche schwanken,<br />

„Von der Wälzlager-Rekonditionierung profitieren nicht nur<br />

unzählige Unternehmen, sondern auch die Umwelt.“<br />

aber zur groben Orientierung: In der Papierindustrie<br />

haben wir festgestellt, dass<br />

sich in der Regel zwischen 10 und 12 Prozent<br />

erreichen lassen. Ein weiterer wichtiger<br />

Faktor: Wegen der relativ kurzen Vorlaufzeiten<br />

lassen sich die Lager – bei sorgfältiger<br />

Planung – während einer normalen<br />

Linien abschaltung rekonditionieren und<br />

dadurch Produktivitätsverluste minimieren.<br />

Und schließlich sorgen die potenziellen<br />

Energieeinsparungen dafür, dass die<br />

Rekonditionierung auch aus Umweltsicht<br />

eine attrak tive Option ist.“<br />

Fotos: SKF<br />

www.skf.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 53

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